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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der neue Eingang von Sutthausen
Zwischenüberschrift:
An der Rennbahn wächst ein Wohngebiet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sie fahren mit dem Auto die Sutthauser Straße hinaus. Wo beginnt Sutthausen? Ganz klar: am Wulfter Turm. Hier stand früher die Zollschranke, hier entsteht auf der anderen Straßenseite ein Wohngebiet, das das Zeug hat, zu einem Sutthauser Portal zu werden.

Eine der Letzten, die die Zollschranke bedienten, war die Urgroßtante von Wilfried Lintker. Die Familie Lintker ist in Sutthausen verwurzelt wie der Wulfter Turm oder das Marienheim. Auch der Landwirtschaftsmeister und Diplom-Ingenieur Wilfried Lintker fühlt sich als Ur-Sutthauser: " Ich bin hier in den Kindergarten und zur Schule gegangen."

Das muss man wissen, um im Ganzen zu verstehen, was sich auf den zehn Hektar zwischen der A 30, der Hermann-Ehlers-Straße und der Straße An der Rennbahn in den vergangenen Jahren getan hat. Generationen diente die Fläche als Ackerland, ein kleiner Teil als Gewerbefläche. Jetzt ist es Bauland. " Ich habe das Gebiet immer als Potenzialfläche für Sutthausen betrachtet", sagt Wilfried Lintker. Am Eingang von Sutthausen, direkt an der zentralen Verkehrsader, die Nachbarschaft zum Handelszentrum mit Marktkauf und Aldi und die Nähe zur Natur am Sutthauser Bach: Das alles macht die Ecke in der Tat zu einer attraktiven Entwicklungszone.

Erste Ideen und Planungen begannen schon in den Neunzigerjahren, als das ehemalige Möbelhaus Sandkühler dort ein Hochregallager bauen wollte. Daraus wurde nichts. Nach vielen Gesprächen mit potenziellen Entwicklungsträgern entschied sich Grundbesitzer Wilfried Lintker, es selbst zu machen und eine Erschließungsgesellschaft zu gründen. Seither hat er einen Doppeljob: Landwirt und Bauherr. Morgens auf dem Trecker, nachmittags auf der Baustelle? " Ja, so ähnlich", sagt er.

2008 fasste der Rat den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans. Drei Jahre dauerte die Arbeit daran, im September 2011 erreichte der B-Plan 466 Rechtskraft. Dazwischen lagen, wie Lintker in der Rückschau sagt, gute Gespräche mit der Bauverwaltung, aber schwierige mit der Politik. Der Stadtentwicklungsausschuss trug die Pläne Lintkers nicht mit, in einem großen Baukörper an der Hermann-Ehlers-Straße ein kleines Geschäftszentrum zur Nahversorgung zu schaffen. Das erzeuge zu viel Verkehr, hieß es im Ausschuss, und passe nicht in das Zentren- und Märktekonzept der Stadt.

Lintker ließ umplanen. In den nächsten Wochen werden in dem von Architekt Wilfried Ohnesorg entworfenen Gebäude also Ärzte und Rechtsanwälte einziehen. Im Erdgeschoss sind die Volksbank Georgsmarienhütte-Hagen-Bissendorf und Café Wellmann schon heimisch geworden. Nebenan entsteht eine Seniorenwohnanlage. Dieser doppelte Gebäuderiegel schirmt das Wohngebiet dahinter vom Lärm der Hermann-Ehlers-Straße ab.

Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, kompakte Wohnblöcke: Die Mischung ist Konzept. Hier sollen Häuslebauer mit dickem und dünnem Portemonnaie gleichermaßen zum Zuge kommen können. Ein Teil der Grundstücke ist explizit für junge Familien reserviert, die auch weniger zahlen. Preise will Wilfried Lintker nicht nennen. Nur so viel verrät er: Die Nachfrage nach den subventionierten Familiengrundstücken sei riesig. Aber auch die anderen Baugrundstücke lassen sich offenbar gut verkaufen wenn man seinen Blick richtig interpretiert. Es gebe noch einige " Restgrundstücke" sagt er. Die Stadt prüft jeden einzelnen Kaufvertrag, um sicherzustellen, dass die soziale Mischung gelingt.

Der Eingriff in die Landschaft wird am Baugebiet selbst kompensiert. Der Sutthauser Bach, der die östliche Grenze des Gebietes bildet, wird renaturiert und zu einer kleinen grünen Oase. Diese setzt sich Richtung Autobahn fort und endet am Lärmschutzwall an der Hermann-Ehlers-Straße. Der Bebauungsplan umfasst insgesamt etwa zehn Hektar, sechs Hektar davon dienen dem Lärmschutz oder ökologischen Ausgleich. Kurzum: Wohnen im Grünen, und das direkt am Eingang zu Sutthausen.
Bildtexte:
Am Eingang von Sutthausen zwischen Autobahn und Hermann-Ehlers-Straße entsteht ein Wohngebiet.
Die künftigen Seniorenwohnungen an der Hermann-Ehlers-Straße.
Fotos:
Klaus Lindemann
Autor:
Wilfried Hinrichs


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