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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zoo offen für Fusion mit Museum
 
Zoo offen für Fusion mit Museum
Zwischenüberschrift:
Zoogesellschaft gibt grünes Licht – Andreas Busemann soll beide Einrichtungen leiten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Fusion des Zoos mit dem Museum am Schölerberg nimmt langsam Formen an. In der Jahreshauptversammlung der Zoogesellschaft stellte deren Präsident Reinhard Sliwka den Gästen jetzt erste Überlegungen für eine Zusammenlegung vor. Die Mitarbeiter des Museums werden in einer gesonderten Veranstaltung über die Pläne informiert. Die Zoogeschäftsführung mit Andreas Busemann an der Spitze hat ein Konzept erarbeitet, wie beide Institutionen auf dem Schölerberg künftig zusammenarbeiten können. Dabei, das machte Sliwka deutlich, dürfe für beide Seiten Zoo auf der einen Seite und Stadt als Trägerin des Museums auf der anderen kein Risiko entstehen. Für die Stadt sei eine Weiterentwicklung des Museums durch effizienteres Marketing und Sponsoring ein Ziel.

Osnabrück. Ganz langsam erblickt das Jungtier " Zoo-Museum-Fusion" das Licht der Welt. In der Jahreshauptversammlung der Zoogesellschaft stellte deren Präsident Reinhard Sliwka den Gästen jetzt erste Überlegungen für eine Zusammenlegung vor. Die Mitarbeiter des Museums werden in einer gesonderten Veranstaltung über die Pläne informiert.

" Das Thema beschäftigt uns seit Jahren", so Sliwka in seinen einführenden Worten. Jetzt hat die Zoogeschäftsführung mit Andreas Buse mann an der Spitze ein Konzept erarbeitet, wie beide In stitutionen auf dem Schölerberg künftig zusammenarbeiten können. Dabei, das machte Sliwka deutlich, dürfe für beide Seiten Zoo auf der einen Seite und Stadt als Trägerin des Museums auf der anderen kein Risiko entstehen.

Sliwka benannte die Ziele einer Kooperation für Stadt und Zoo. Für die Stadt sei eine Weiterentwicklung des Museums durch effizienteres Marketing und Sponsoring ein herausragendes Ziel, ebenso Einsparungen durch die Nutzung von Synergien. Das alles bei gleichzeitiger Wahrung des Einflusses der Stadt und der Politik.

Für den Zoo nannte Sliwka ebenfalls Synergieeffekte in den Bereichen Marketing und Sponsoring, aber auch der inhaltlichen Ausrichtung zum Beispiel bei gemeinsamen Ausstellungen. Auch könnte die Infrastruktur des Museums genutzt werden, etwa für Sponsorenveranstaltungen. Eines allerdings machte Sliwka auch deutlich: Eine Übernahme externer Risiken, insbesondere Kürzungen städtischer Mittel für das Museum, die dann womöglich zulasten des Zoos gingen, sei ausgeschlossen. Gleichzeitig müsse die zen trale Stellung der Zoogesellschaft gewahrt bleiben.

" Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, das wir der Stadt vorgelegt haben", so Sliwka. Dieses Modell wird nun von Verwaltung und Politik diskutiert werden müssen. Es sieht vor, dass die Stadt das Museum in einen eigenen Rechtsträger ausgliedert, also aus dem Museum eine gemeinnützige GmbH macht, wie es sie für den Zoo bereits gibt. Die Stadt wird Alleingesellschafterin dieser Gesellschaft sein, die in der Folge einen " umfassenden" Geschäftsführungsvertrag mit der Zoo gGmbH schließt. " Vorstellbar ist, dass die Zoo gGmbH ein oder zwei Vertreter in den Aufsichtsrat der Museums gGmbH entsendet", so Sliwka weiter.

Die Väter des Modells sehen in der Neuordnung auf dem Schölerberg vor allem eine Effizienzsteigerung für die Arbeit des Museums, da dort lange Abstimmungsprozesse innerhalb der Verwaltung entfallen würden. Neben den Bereichen Sponsoring und Marketing nannte Sliwka auch den Bereich der
Pressearbeit, der durch die Kooperation mit dem Zoo erleichtert werden könnte. Die aus den Synergieeffekten resultierenden Einsparungen sollen direkt in die Finanzierung von Ausstellungen beziehungsweise in die Vermarktung des Museums fließen.

Die Geschäftsführung der Museums gGmbH würde Andreas Busemann übernehmen, der diesen Job seit Jahren erfolgreich im Zoo erledigt. Diese Regelung wäre kostenneutral, da Busemann auf ein höheres Gehalt verzichtet.

Die Mitglieder der Zoogesellschaft begrüßten die Entwicklung auf dem Schölerberg, gaben aber zu bedenken, dass das Modell bei der von Busemann zuvor in seinem Jahresbericht beschriebenen sehr schlanken Organisation der Zooverwaltung zu einer Überforderung für die Zoomitarbeiter führen könne. Busemann räumte ein, dass die Pläne eine große Herausforderung seien. Er sei aber überzeugt, dass sein Team durch eine professionelle Arbeitsorganisation die Aufgaben meistern werde.

Sliwka sprach von einem Zeitfenster von drei bis fünf Jahren, in denen ausgelotet werden könne, wie und welche Synergieeffekte genutzt werden könnten. " Nach dieser Zeit können wir dann sehen, wie es weitergeht." Für die Mitarbeiter des Museums hätte die Kooperation keine unmittelbaren Auswirkungen sie blieben weiter Angestellte der Stadt.

Von Tierbabys bis zur Besucherbilanz lesen Sie mehr über den Osnabrücker Zoo im Internet auf www.noz.de/ zoo
Bildtext:
Andreas Busemann (l.), Geschäftsführer des Zoos, und Zoopräsident Reinhard Sliwka bei der Jahreshauptversammlung der Zoogesellschaft Osnabrück.
Foto:
David Ebener

Kommentar
Trendwende auf dem Schölerberg in Sicht

Wird der Knoten jetzt durchschlagen? Seit Jahren wird hinter den Kulissen über eine mögliche Fusion der beiden Nachbarn auf dem Schölerberg, dem Zoo und dem Naturkundlichen Museum, diskutiert. Eine Realisierung dieser Pläne rückt jetzt erstmalig in greifbare Nähe.

Profitieren würde vor allem das Museum. Es ist in die Jahre gekommen. Eine neue Dauerausstellung täte ihm gut, ebenso eine bessere Vermarktung. Das alles kostet Geld, das schlicht im Moment nicht vorhanden ist. Andreas Busemann hat als Geschäftsführer des Zoos bewiesen, dass er aus ganz wenig ganz viel machen kann. Dass er dieses Wissen jetzt auch dem Museum zur Verfügung stellen will, ohne dafür einen Gehaltsaufschlag zu verlangen, ehrt den Herzblut-Osnabrücker.

Allerdings ist die Personaldecke im Zoo auf Kante genäht, was sicherlich auch ein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg war und ist. Hier ist Vorsicht angesagt. Der Bogen darf nicht überspannt werden. Wenn Busemann sagt, die Mehrarbeit, die sicherlich zu großen Teilen auf seinen Schultern lasten wird, sei zu schaffen, ist das aller Ehren wert. Sollte sich aber he rausstellen, dass dem nicht so ist, muss sofort Abhilfe geschaffen werden. Und hier ist dann auch die Stadt gefragt, sich einzubringen. Denn den Tanker Museum wieder in Fahrt zu bringen ist eine Kraftanstrengung, die nur gelingen kann, wenn alle Mitarbeiter fit und motiviert sind und nicht vor Überlastung die Lust verlieren.
Autor:
Dietmar Kröger


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