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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Solarboom endet, aber Kosten steigen weiter
Zwischenüberschrift:
Enorme Vergütungen auch ohne weiteren Zubau
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Berlin. Der Solarstrom war bisher einer der größten Kostentreiber bei der Energiewende die Förderung wird über den Strompreis mitbezahlt. Nun könnte sich der Zubau in diesem Jahr fast halbieren. Zu sinkenden Strompreisen führt das für die Verbraucher aber trotzdem nicht.

Die Deutschen bauen nach mehreren Förderkürzungen bedeutend weniger Solaranlagen auf ihre Hausdächer als noch in den Vorjahren. In den vergangenen drei Jahren seien jeweils etwa 7500 Megawatt an neuer Solarleistung hinzugekommen, 2013 würden es nur noch etwa 4000 Megawatt, sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in Berlin. So könnten die Kosten für die Verbraucher gemildert werden. Während allein die 2010 installierten Anlagen die Bürger in diesem Jahr 2, 2 Milliarden Euro kosteten, seien es bei den Anlagen aus diesem Jahr nur noch rund 300 Millionen. Die Förderkosten werden per Ökostrom-Umlage auf den Verbraucher-Strompreis umgelegt.

" Der Ausbau der Fotovoltaik war in den letzten drei Jahren völlig außer Kontrolle geraten", sagte Altmaier. Vor einem Jahr hatten Bund und Länder die Solarförderung daher reformiert Altmaier sagte, die Wirkung der Reform übertreffe die Erwartungen. Neben automatischen weiteren Kürzungen bei einer bestimmten Zubaumenge soll es bei 52 000 Megawatt installierter Leistung für Neuanlagen keine Förderung mehr geben. Laut Altmaier wird diese Grenze 2017 oder 2018 erreicht sein. Wegen hoher Strompreise nutzen immer mehr Bürger den Sonnenstrom vom Dach zur Eigenversorgung. Altmaier bekräftigte, dass es auch bei der Windenergie eine ähnliche Regelung mit einer Deckelung geben solle.

Für jede Kilowattstunde Solarstrom wird eine feste, auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung gezahlt. Die Differenz zwischen dem an der Strombörse dafür erzielten Preis und dem Vergütungssatz zahlen die Bürger per Umlage über den Strompreis. Trotz des Abbremsens des Solarausbaus wird die Umlage weiter steigen denn die Preise an der Strombörse fallen, wenn mehr Wind- und Solarstrom erzeugt wird. An vielen Tagen gibt es schlicht ein Überangebot. So wachsen auch ohne weiteren Ökostrom-Zubau die Differenzkosten bei der Umlage.

Ein Problem sind die hohen Solarvergütungen der Vorjahre. Für eine im Juli 2009 ans Netz gegangene Anlage werden über 20 Jahre 43, 01 Cent je Kilowattstunde gezahlt hier fallen enorme Differenzkosten an, wenn der Preis an der Strombörse teilweise unter 3 Cent fällt. Für eine jetzt im Juli neu gemeldete Kleinanlage gibt es nur noch 15, 07 Cent Vergütung. In den ersten sechs Monaten 2013 wurden nur noch 1800 Megawatt an neuer Solarleistung installiert dabei im Juni 315 Megawatt. Allein im Juni 2010 waren es satte 2109 Megawatt.

Trotz Solar-Förderkosten von rund zehn Milliarden Euro allein in diesem Jahr für die bisher insgesamt rund 34 000 Megawatt an installierter Leistung beträgt der Stromanteil nur fünf Prozent. Letztlich werden Bürger und Unternehmen noch lange für die Überförderung der Vorjahre zahlen müssen. Die Reform der Energiewende nach der Wahl dürfte hoch kompliziert werden. Denn das Kostenproblem droht sich dadurch zu verschärfen, dass sich immer mehr Bürger und Unternehmen Solaranlagen auf ihr Dach setzen, um energieautark zu werden. Sie steigen damit aber auch in hohem Maße aus den Zahlungen von Ökostrom-Umlage und Netzentgelten aus. Die Last für die übrigen Stromverbraucher wächst.
Bildtext:
Garantierte Vergütungen gibt es in Deutschland für die Einspeisung von Solarstrom aus Anlagen wie dieser.
Foto:
Imago
Autor:
dpa


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