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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Augen zu und durch: Ferienzeit ist Baustellenzeit
 
Die Wüste vor der Haustür
Zwischenüberschrift:
Wo Bagger den Osnabrücker Verkehr behindern
 
Anwohner beklagen mangelnde Information
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Wenn in den Sommerferien Familien ihre Urlaubsreise antreten, sprießen in ihrer Heimat Bauzäune und Bagger aus dem Boden Straßen werden erneuert und Brücken saniert. Doch die Baustellen bedeuten nicht nur Umbau und Modernisierung, sondern fordern Verkehrsteilnehmer zum Umdenken und Warten heraus. Wir geben einen Überblick, wo in der Stadt aktuell gebaut wird.

" Das ist ein ganz heißes Thema", sagt Stadtbaurat Frank Otte und meint damit nicht die fehlenden tropischen Sommertemperaturen. Obwohl Otte erst vor drei Wochen sein Amt in Osnabrück angetreten hat, weiß er, dass die vielen Baustellen in der Ferienzeit die Bürger vor eine Herausforderung stellen. " Eine Stadt ist ein lebender Organismus, der sich ständig verändert. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, diese Baustellen zu verstehen", erzählt er.

Trotzdem müssten besonders die verkehrsarmen Sommerferien dazu genutzt werden, einige notwendige Bauarbeiten im Stadtgebiet umzusetzen. An folgenden Stellen in der Stadt gibt es in den kommenden Wochen Baustellen und Umleitungen.

Neumarkt/ Kollegienwall (Innenstadt): Am Neumarkt ist weiterhin mit Einschränkungen zu rechnen. Zwar ist die Umlegung der Versorgungsleitung durch die Stadtwerke größtenteils beendet, aber durch den Neubau des Hasehauses wird es noch bis in den Oktober 2014 zu Einschränkungen kommen. Der Kollegienwall wird zu diesem Zwecke zur Einbahnstraße in Richtung Pottgraben und Hauptbahnhof.

Hasestraße/ Angersbrücke (Innenstadt): Die Grundsanierung der Angersbrücke hat bereits zu einer Sperrung für Autofahrer geführt. In den nächsten Tagen soll voraussichtlich die obere Brückenplatte abgerissen werden. Ab diesem Zeitpunkt werden auch Passanten die Brücke nicht mehr benutzen können. Jürgen Schmidt vom Fachdienst Städtebau erklärt, dass man noch bis zum Ende des Jahres mit dieser Baustelle beschäftigt sei. Die Umleitung des Busverkehrs wird somit fortgeführt.

Konrad-Adenauer-Ring (Innenstadt): Auch die Hasebrücke muss sich einer Sanierung unterziehen. Daher wird der Verkehr zwischen August-Bebel-Platz und Bruchstraße sehr wahrscheinlich bis Ende Juli einspurig an den Bauarbeiten vorbeigeführt.

Bramscher Straße/ Hansastraße (Innenstadt/ Hasetor): Aufgrund der Installation einer Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke Osnabrück–Rheine kommt es bereits jetzt immer wieder zu Sperrungen einzelner Fahrstreifen unter der Bahnunterführung am Hasetor. Mit einer Vollsperrung dieses Bereiches müssen Verkehrsteilnehmer vom Freitag, 19. Juli (22 Uhr), bis Montag, 22. Juli (5 Uhr), rechnen. Die Stadt rät Autofahrern, diesen Bereich weiträumig zu umfahren. Anwohner aus dem Nordkreis können die Innenstadt mit dem Auto über die A1-Anschlussstelle " Hafen" und die Wersener und Pagenstecherstraße erreichen.

Wachsbleiche (Hafen): Auch in der Wachsbleiche wird es im Bereich der Bahnunterführung zu Behinderungen kommen. Eine Vollsperrung zwischen Hafenstraße und Stüvestraße ist vom Montag, 22. Juli (22 Uhr), bis Freitag 26. Juli (5 Uhr), vorgesehen.

Nonnenpfad (Sonnenhügel): Die Bauarbeiten am Nonnenpfad werden noch mindestens bis zum Ende der Ferien andauern. Wegen des Austauschs von Versorgungsleitungen und der Deckensanierung bis zur Bahnunterführung wird der Nonnenpfad ab der Klosterstraße bis zur Liebigstraße vollständig gesperrt. " Den Zustand unter der Straße können wir nur schwer einschätzen", erklärte Ingo Hannemann von den Stadtwerken Osnabrück. Daher könne er einen genauen Termin für das Ende der Bauarbeiten noch nicht voraussagen.

Bremer Straße (Schinkel/ Widukindland): Asphaltarbeiten führen zu Einschränkungen am Gartlager Weg. Die Weberstraße wird bis Ende August vollständig gesperrt sein, während ab Dienstag, 9. Juli, der Gartlager Weg wieder freigegeben wird. Dennoch ist das Abbiegen stadtauswärts in den Gartlager Weg weiter unmöglich. Der Busverkehr soll erhalten bleiben.

Römereschstraße (Hafen): Zu einer Verschwenkung der Fahrbahn kommt es in Höhe der ehemaligen Winkelhausenkaserne. Aufgrund von Kanalarbeiten wird der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Ein Ende ist Mitte August zu erwarten.

Wersener Straße (Eversburg): Geh- und Radwege sowie Parkstreifen werden bis Ende September in der Wersener Straße zwischen Atterstraße und Kirchstraße nicht verfügbar sein. Grund dafür ist die Verlegung von neuen Versorgungsleitungen und Hausanschlüssen. Auch hier wird nur eine Spur an der Baustelle vorbei befahrbar sein.

Großer Fledderweg (Fledder): Kanalarbeiten im Großen Fledderweg zwischen Hannoverscher und Gesmolder Straße führen noch bis zum Jahresende zu einer Umleitung der Buslinien 82 und 382 in beiden Richtungen.

Fürstenauer Weg (Pye): Ab Ende Juli erwartet Verkehrsteilnehmer eine Vollsperrung des Fürstenauer Wegs in mehreren Abschnitten. Die Stadt sei sich darüber bewusst, dass die rund ein Kilometer lange Baustrecke eine unbequeme Umleitung nach sich ziehe. " Augen zu und durch", beurteilte Kurt Santjer vom Osnabrücker Servicebetrieb die Situation. " Wir haben uns für eine kompakte Vollsperrung entschieden, um eine kurze Bauzeit zu erreichen."

Rehmstraße (Wüste): In den letzten Zügen liegt die Stadt mit den Bauarbeiten in der Rehmstraße. Nur noch bis Ende Juli soll diese zwischen Schlosswall und Langer Straße gesperrt sein (siehe auch " Die Wüste vor der Haustür", Seite 20).

Stadtbaurat Frank Otte vertraut auf das Verständnis der Bevölkerung. So rät er Bürgern, sich trotz Umwegen mit den Baustellen zu arrangieren. Radfahrer sollten bei fehlenden Fahrbahnen oder zu wenig Platz absteigen und schiebend die Baustellen passieren. Außer der verkehrsarmen Zeit hofft Otte auf einen weiteren Vorteil der Sommerferien: " Vielleicht haben die Menschen jetzt mehr Ruhe, um unsere Baumaßnahmen besser zu ertragen."
Bildtexte:
Am Nonnenpfad werden die Buslinien 31/ 32/ 33/ R31 über Liebigstraße, Klosterstraße und Knollstraße umgeleitet.
Die Angersbrücke muss komplett saniert werden. Sobald die obere Platte abgetragen wird, ist die Brücke auch für Fußgänger nicht mehr zu nutzen.
An der Bahnunterführung am Hasetor steht am nächsten Wochenende eine Vollsperrung an.
Asphaltarbeiten sorgen an der Bremer Straße weiter für Verkehrsbehinderungen.
Fotos:
Egmont Seiler

Osnabrück. Marion Hilkmann ist genervt: Vor ihrer Polsterei wird der Name des Stadtteils Wüste zum Programm. Über Nacht hat sich der Bürgersteig vor dem Seiteneingang des Geschäftes in eine Sandlandschaft verwandelt.
Mit einem Informationsblatt waren die Anwohner benachrichtigt worden, dass vom 18. Juni bis zum 31. Juli Baumaßnahmen stattfinden würden. Die Rehmstraße zwischen Heinrichstraße und Langer Straße sei in dieser Zeit nicht befahrbar.
Marion Hilkmann stört auch weniger, dass überhaupt gebaut wird, sondern dass die Kommunikation zwischen Anwohnern und Geschäftsinhabern auf der einen und der Baugesellschaft auf der anderen Seite nicht funktioniere.
Zum Teil müssen die Anwohner quer durch die Baustelle über Sand und Schotter zu ihren Hauseingängen. Wie lange das so bleibt, werde nicht kommuniziert. Vor dem Eingang zum Lager der Polsterei ist seit Dienstagmorgen Wüste. Schwere Möbel können nicht mehr ohne Probleme in den Laden transportiert werden. Nachfragen beim Leiter der Baustelle brächten sie nicht weiter: " Der sagt: Ich mache hier nur meine Arbeit. Aber das machen wir ja auch", erklärt Hilkmann.
Außerdem seien die Zufahrtsstraßen nicht gekennzeichnet. In der Tat ist zu beobachten, wie Fahrradfahrer entweder entgegen dem Verbot über die Gehwege fahren oder umdrehen.
Eine Familie mit Baby und Kleinkind kämpft sich über Sandhügel zu ihrem Auto, das auf der anderen Seite der Baustelle steht. " Die Transparenz fehlt", ärgert sich der Vater. Keiner wisse genau, wie lange die Situation so bleibt.
Floristin Christel Siewing hat ihr Geschäft einige Meter entfernt stehen. Auch sie fühlt sich nicht gut informiert. " Ich habe das heute erst gesehen. Die Leute können ja gar nicht in ihre Wohnungen." Sie hofft, dass ihr ein schmaler Zugang zum Geschäft bleiben wird. " Aber besser jetzt als im Winter", sagt sie. Denn jetzt sei weniger los.
Baustelle im Zeitplan
" Bisher gab es keine Beschwerden", setzt Baustellenleiter Detlev Karstens von der Firma Dieckmann dagegen. Die Baustelle liege gut im Zeitplan. Noch gute drei Wochen soll die Arbeit dauern. Und für jedes Geschäft sei ein Zugang garantiert. Die Beschwerden der Anwohner über mangelnde Information kann er nicht nachvollziehen: " Ich kann ja nicht jeden Morgen von Haustür zu Haustür gehen."
Auftraggeber der Umbauarbeiten ist die Stadt Osnabrück. Jürgen Schmidt, Fachdienstleiter Straßenbau, spricht von kurzzeitigen Behinderungen. Bei Radfahrern, die über die Gehwege fahren, könne allerdings auch die Stadt nur wenig machen.
Bildtexte:
Marion Hilkmann vor ihrem Geschäft an der Rehmstraße. Spätestens hier müssen Radfahrer absteigen und umdrehen, denn einen Fußweg gibt es nicht mehr.
Große orange Plakate sollen den Kunden den Weg zum Geschäft von Marion Hilkmann weisen.
Diese Familie wurde überrascht vom Sand vor der Tür.
Fahrradfahren trotz Verbot: Momentan Normalität an der Rehmstraße.
Marion Hilkmann muss durch den Sand zum Hintereingang ihres Geschäftes.
Foto:
Stefanie Witte
Autor:
Sarah Engel, Stefanie Witte


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