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1.
Erscheinungsdatum:
06.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bürger können sich an Stromautobahnen beteiligen
Schwarz-Gelb will das "Volksnetz"
Zwischenüberschrift:
Minister Rösler und Altmaier versprechen "attraktive Rendite" – Netzausbau soll schneller werden
Bürgerbeteiligung soll Akzeptanz für neue Stromleitungen erhöhen
Artikel:
Originaltext:
Berlin.
Die
Politik
visiert
einen
Schub
bei
der
Energiewende
an:
Bürger
sollen
sich
finanziell
am
Bau
von
neuen
Stromautobahnen
in
Deutschland
beteiligen
können
und
dafür
Renditen
von
bis
zu
fünf
Prozent
bekommen.
Bundesumweltminister
Peter
Altmaier
(CDU)
und
Bundeswirtschaftsminister
Philipp
Rösler
(FDP)
legten
in
Berlin
ein
entsprechendes
Eckpunktepapier
vor.
Altmaier
sprach
von
einem
Durchbruch
und
"
attraktiven
Konditionen"
.
Geht
der
Netzausbau
im
bisherigen
Tempo
weiter,
werden
milliardenschwere
Windparks
in
der
Nordsee
stehen,
die
keinen
Strom
produzieren
können.
Bürger
sollen
sich
insgesamt
mit
bis
zu
15
Prozent
der
Investitionssumme
und
ab
jeweils
1000
Euro
pro
Person
an
einer
Leitung
beteiligen
können.
Vorrang
genießen
dabei
jene
Interessenten,
die
jeweils
fünf
Kilometer
rechts
oder
links
neuer
Leitungen
wohnen.
Insgesamt
sollen
von
Nord
nach
Süd
neue
Höchstspannungsleitungen
mit
2800
Kilometer
Länge
gebaut
werden.
Rösler
betonte:
"
Das
ist
ein
guter
Tag
für
die
Umsetzung
der
Energiewende."
So
könne
der
Netzausbau
beschleunigt
werden.
Statt
bisher
zehn
Jahren
Planungs-
und
Bauzeit
für
eine
neue
Höchstspannungsleitung
solle
diese
auf
vier
Jahre
verkürzt
werden.
Dafür
sei
die
Akzeptanz
der
Bürger
vor
Ort
entscheidend,
sie
hätten
durch
den
Anteilekauf
und
feste
Ren
diten
einen
echten
Mehrwert.
Mit
den
vier
Netz-
Betreibern
50Hertz,
Amprion,
Tennet
und
TransnetBW
unterzeichneten
die
Minister
eine
Erklärung,
der
die
Beteiligung
am
Netzausbau
für
die
Bürger
öffnet.
Die
konkrete
Umsetzung
dürfte
aber
erst
nach
der
Bundestagswahl
geklärt
werden.
Ein
Pilotprojekt
gibt
es
seit
Kurzem
in
Schleswig-
Holstein.
Normalerweise
besorgen
sich
die
Netzbetreiber
Geld
über
den
Kapitalmarkt,
über
die
Netzentgelte
im
Strompreis
werden
die
Investitionen
refinanziert.
Diese
machen
heute
etwa
ein
Viertel
des
Strompreises
aus
und
dürften
durch
den
Netzausbau
steigen.
Mehrkosten
durch
die
Bürgerbeteiligung
sollen
den
Netzbetreibern
über
die
Netzentgelte
erstattet
werden.
Kommentar
Ein
schlauer
Coup
Früher
kaufte
man
Aktien,
wenn
der
Geldbeutel
dick
war.
Der
Spaß
an
diesem
Volkssport
ist
nach
der
Lehman-
Pleite
und
ihren
globalen
Weiterungen
den
meisten
vergangen.
Jetzt
gibt
es
etwas
Neues
für
jene,
die
zu
viel
auf
der
hohen
Kante
haben:
das
Volksnetz.
Schon
mit
tausend
Euro
kann
der
Bürger
beim
Bau
von
Stromautobahnen
von
Nord
nach
Süd
einsteigen
und
dafür
attraktive
Renditen
bekommen.
Ein
schlauer
Coup
der
Minister
Altmaier
und
Rösler,
die
sich
dieses
Mal
sehr
einig
sind:
Sie
winken
mit
der
Bürgerdividende
und
holen
die
Kritiker
ins
Boot.
Die
einfache
Logik:
Wer
selbst
an
der
Energiewende
beteiligt
ist,
will
ihr
Gelingen.
Auch
die
Netzbetreiber
sind
fasziniert.
Erstmals
stoßen
sie
nicht
nur
auf
nacktes
Misstrauen,
sondern
Interesse.
An
der
Westküste
Schleswig-
Holsteins
läuft
ein
erster
Volksnetz-
Versuch:
Das
Bürgerecho
ist
extrem
hoch.
Bevorzugt
bei
den
Anleihen
werden
die
Anwohner
rechts
und
links
der
verhassten
Trassen.
Ob
sie
den
Anblick
auf
Megaleitungen
wegen
schöner
Renditen
dann
wirklich
verschmerzen,
steht
dahin.
Klar
ist:
Mit
Appellen
an
den
Gemeinsinn
kommt
die
Politik
beim
Trassenbau
nicht
weiter.
Jetzt
versucht
sie
es
mit
sanftem
Druck
und
Geldgewinn.
Das
ist
eine
lebenskluge
Form
von
Überzeugungsarbeit
–
und
allemal
besser
als
Enteignung.
Auch
diese
Extrem-
Variante,
an
das
nötige
Land
für
den
Netzbau
zu
kommen,
haben
manche
schon
ernsthaft
erwogen.
Berlin.
Es
war
nur
ein
symbolischer
Knopfdruck,
aber
er
könnte
der
Auftakt
zu
einer
kleinen
Revolution
gewesen
sein.
Mitte
Juni
starteten
Bundesumweltminister
Peter
Altmaier
(CDU)
und
Schleswig-
Holsteins
Ministerpräsident
Torsten
Albig
(SPD)
in
Heide
die
bundesweit
erste
Bürgeranleihe
bei
einer
Höchstspannungsleitung.
Der
Betreiber
Tennet
baut
bis
2018
eine
150
Kilometer
lange
Leitung
zwischen
Brunsbüttel
und
Niebüll
an
der
Nordseeküste.
Bürger,
die
sich
finanziell
am
Bau
beteiligen,
sollen
drei
bis
fünf
Prozent
Zinsen
bekommen.
Nun
soll
dieses
Modell
bundesweit
Schule
machen.
"
So
kann
der
Netzausbau
beschleunigt
und
die
Akzeptanz
erhöht
werden"
,
sagt
Bundeswirtschaftsminister
Philipp
Rösler
(FDP)
am
Freitag
bei
der
Vorstellung
eines
Eckpunktepapiers
für
eine
Bürgerbeteiligung
bei
der
Finanzierung
neuer
Stromtrassen.
Allerdings
soll
diese
zunächst
vorrangig
für
Bewohner
an
neuen
Trassen
möglich
sein.
Altmaier
spricht
von
attraktiven
Konditionen.
Er
hatte
die
Idee
vergangenes
Jahr
ins
Spiel
gebracht.
Doch
lange
blieb
es
bei
der
Ankündigung.
Denn
für
den
Netzausbau
ist
schließlich
Minister
Rösler
zuständig.
Und
die
vier
Übertragungsnetzbetreiber
50Hertz,
Amprion,
Tennet
und
TransnetBW
waren
zunächst
skeptisch.
Altmaier
spricht
von
einem
Durchbruch,
weil
sie
dieses
Neuland
nun
betreten
wollen.
Denn
geht
der
Netzausbau
im
bisherigen
Tempo
weiter,
werden
milliardenschwere
Windparks
in
der
Nordsee
stehen,
die
keinen
Strom
produzieren
können.
Bürger
sollen
sich
wie
bei
dem
Projekt
in
Heide
mit
Einlagen
von
mindestens
1000
Euro
beteiligen
können
–
und
Zinsen
von
bis
zu
fünf
Prozent
ab
Baubeginn
der
Leitung
bekommen.
Angesichts
homöopathischer
Sparzinsen
wäre
das
eine
attraktive,
langfristige
und
sichere
Anlageoption,
denn
die
Netze
werden
ja
dauerhaft
gebraucht,
um
zum
Beispiel
Windstrom
vom
Norden
in
den
Süden
zu
schicken.
Bürger
sollen
sich
so
an
bis
zu
15
Prozent
der
Investitionssumme
einer
Leitung
beteiligen
können.
"
Das
Modell
sollte
flächendeckend
zur
Verfügung
stehen,
wenn
die
Bagger
rollen"
,
sagt
Altmaier.
Nach
der
Bundestagswahl
soll
das
Vorhaben
rasch
umgesetzt
werden,
im
Prinzip
begrüßt
es
auch
die
Opposition.
Für
die
35
000
Kilometer
an
Höchstspannungsleitungen
sind
die
vier
Übertragungsnetzbetreiber
verantwortlich.
Das
Geld
für
die
neuen
Netze
beschaffen
sich
die
Netzbetreiber
bisher
über
Eigenkapital
am
Finanzmarkt.
Da
sie
dort
niedrigere
Zinsen
zahlen
als
mit
fünf
Prozent
an
die
Bürger,
sollen
sie
ihre
Mehrkosten
zurückbekommen.
Fließt
der
Strom
durch
die
neue
Leitung,
werden
die
Kosten
dann
auf
die
Netzentgelte
umgelegt.
Bis
2022
sollen
allein
drei
neue
Stromautobahnen
mit
insgesamt
2800
Kilometer
Länge
von
Nord
nach
Süd
gebaut
werden.
Die
Bürgerbeteiligung
soll
helfen,
Klagen
und
Bürgerproteste
zu
verhindern
und
so
die
Planungs-
und
Bauzeiten
von
zehn
auf
vier
Jahre
zu
verkürzen.
Unmittelbar
nahe
einer
Leitung
wohnende
Bürger
sollen
besonders
bevorzugt
werden
und
nach
Möglichkeit
eine
Beteiligungsoption
von
bis
zu
10
000
Euro
garantiert
bekommen.
Bildtext:
Der
Bau
von
Stromautobahnen
weckt
oft
den
Widerstand
der
Anwohner.
Die
"
Bürgerdividende"
soll
das
ändern.
Foto:
dpa
Autor:
Beate Tenfelde, dpa