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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Inklusion geht durch den Magen – Interreligiöses Kochen
Zwischenüberschrift:
Projekt zu Vorschriften der Religionen für die Zubereitung von Lebensmitteln
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wallenhorst. Fast musste der Präsident der Hochschule Osnabrück über seine eigene Rolle schmunzeln: " Ich begrüße Sie herzlich zu diesem Kochkurs", sagte Andreas Bertram am Mittwoch im Wabezentrum. Doch auch er schwang wenige Minuten später den Kochlöffel bei der ersten Schulung im " Interreligiösen Kochen".
Die ist Teil des Projekts " Inklusion durch Schulverpflegung", in dem sich Forscher und Praktiker der Hochschule seit zwei Jahren mit den Vorschriften der Religionen für die Zubereitung von Lebensmitteln befassen. Unterstützt werden sie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Muslime essen kein Schweinefleisch, und Juden trennen strikt zwischen Speisen mit Milch und Fleisch. Buddhisten wiederum ernähren sich vegetarisch. Doch es ist noch viel mehr zu berücksichtigen, um den Vorschriften verschiedener Religionen gerecht zu werden.
Das werde auch bei der Schulverpflegung immer wichtiger, betonte Elisabeth Leicht-Eckhardt, Professorin für Haushaltswissenschaften. Denn immerhin sind die bundesweit rund 14 800 Ganztagsschulen verpflichtet, ihren Schülern eine warme Mahlzeit anzubieten. Doch viele Kinder nehmen das nicht an. " Ein Grund könnte die fehlende Berücksichtigung religiöser Speisevorschriften sein", vermutet die Professorin.
Im Projekt haben die Experten Informationen über religiöse Speisevorschriften zusammengetragen. Ein Buch mit dem Titel " Inklusion durch Schulverpflegung" gibt Tipps für die Praxis. Ab Herbst bietet die Hochschule auch Schulungen an, die in der Versuchsküche des Wabezentrums Schulköchen und Entscheidungsträgern die Praxis interreligiösen Kochens vermitteln.
Zu einem ersten Probelauf hatte das Team gestern eingeladen. Beim Zubereiten von Latkes, einer Art Kartoffelpuffer, syrischen Pfannkuchen mit Walnussfüllung und veganen Pfannkuchen lernen die Teilnehmer auch, dass es Putzmittel gibt, die in der muslimischen Küche tabu sind. Wenn sie nämlich Ethanol enthalten, denn Alkohol ist für Muslime verboten. Sie erfahren, dass in der jüdischen Küche das Mehl gesiebt wird: Juden dürfen keine Insekten essen, und durch das Sieb wird auch der letzte Verdacht ausgeräumt.
Sich im Alltag koscher zu ernähren ist gar nicht so einfach. " In Osnabrück gibt es keine Geschäfte, die das anbieten", sagt Moshe Baumel. Während der Rabbiner der jüdischen Gemeinde Osnabrück Latkes zubereitet, erläutert er, dass Listen koschere Lebensmittel aufführen, die in deutschen Supermärkten erhältlich sind. Aber einiges muss er bestellen: " Koscheres Fleisch und Käse bekommen wir aus Belgien."
Bildtext:
Neben dem guten Geschmack ging es beim Kochen in der Wabe vor allem um die religiösen Feinheiten bei der Zubereitung von Lebensmitteln.
Foto:
Uwe Lewandowski
Autor:
mlb


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