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1.
Erscheinungsdatum:
22.06.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Spaß, Chaos, Eierwürfe: 40 Jahre Ferienpass
Gewinnspiel Ferienpass
Zwischenüberschrift:
Drei Viertel aller Osnabrücker Familien nutzen das Sommerangebot der Stadt – Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Verträumt
und
etwas
desinteressiert
schaut
die
kleine
Annette
Bentner
auf
dem
Zeitungsfoto
von
1982
in
die
Ferne.
Damals
war
sie
acht
Jahre
alt
und
bei
der
Ferienpass-
Aktion
"
Gesundes
Frühstück"
im
Osnabrücker
Haus
der
Jugend.
"
Ich
war
ein
Ferienpass-
Junkie"
,
gesteht
die
39-
jährige
Mutter
von
vier
Kindern
heute.
Ihre
Leidenschaft
trägt
sie
weiter.
Ihr
siebenjähriger
Sohn
nimmt
im
40.
Jubiläumsjahr
des
Ferienpasses
schon
zum
zweiten
Mal
an
den
vielen
Angeboten
teil.
Auch
Gert
Böhlau
schaut
auf
ein
altes
Schwarz-
Weiß-
Foto.
Es
zeigt
ihn
in
einer
Lederhose
mit
kurzen
Beinen,
seine
Brust
ist
durch
sein
offenes
Hemd
entblößt.
Er
sieht
gut
gelaunt
aus.
Das
lag
aber
nicht
an
den
beiden
Frauen,
mit
denen
er
auf
dem
Bild
spricht,
sondern
an
dem
Spaß,
den
er
hatte.
Der
heute
65-
jährige
Rentner
organisierte
von
1974
bis
1977
den
Ferienpass
in
Osnabrück.
Er
sagt
sogar:
"
Wenn
ich
nicht
gewesen
wäre,
hätte
es
den
Ferienpass
hier
nicht
gegeben."
"
Böhlau
hat
den
Ferienpass
organisiert"
,
sagt
Fred
Werner
Riederich,
der
1974
der
erste
Ferienpass-
Koordinator
war.
26
Jahre
lang
war
er
im
Dienst
der
Stadt.
Vor
zwölf
Jahren
hat
sich
der
heute
68-
Jährige
dann
verabschiedet.
Der
Auftrag
für
den
ersten
Ferienpass
sei
vom
damaligen
Dezernenten
des
Jugendamts
gekommen,
sagt
Riederich.
Der
hat
auch
Geld
bewilligt.
"
Nicht
viel"
,
meint
er
augenzwinkernd.
Das
erste
Programm
habe
auf
ein
kleines
Blatt
Papier
gepasst.
Der
"
Badespaß"
gehört
aber
von
Anfang
an
dazu.
Damit
hatten
die
Osnabrücker
Kinder
und
Jugendlichen
während
der
Sommerferien
freien
Eintritt
in
das
Moskaubad
und
das
Freibad
an
der
Wellmannsbrücke.
Riederich
glaubt,
der
erste
Ferienpass
habe
eine
Mark
gekostet.
30
000
Kinder
hätten
an
den
Aktionen
teilgenommen.
Bei
dieser
Rechnung
ist
aber
zu
berücksichtigen,
dass
mehrere
Kinder
zu
mehreren
Veranstaltungen
gegangen
sind.
"
Wir
sind
damals
überrannt
worden"
,
sagt
Riederich.
Böhlau
berichtet,
dass
er
mit
Studenten
der
Katholischen
Fachhochschule
(KFH)
durch
Osnabrück
gezogen
sei.
In
den
Stadtteilen
hätten
sie
zwei
Wochen
lang
Tapeziertische
aufgebaut
und
die
Ferienpässe
verkauft.
"
Eine
Gruppe
von
Eltern
ist
durch
Osnabrück
gezogen
und
hat
ihre
Kinder
frühzeitig
für
die
Fahrten
angemeldet"
,
erzählt
Roderich.
Er
fügt
an,
dass
der
Bedarf
so
groß
war,
dass
nicht
genügend
Busse
für
die
Fahrten
zur
Verfügung
standen.
"
Es
war
ein
Chaos"
,
sagt
er
und
lacht.
Neben
den
Fahrten
waren
vor
allem
Kreativangebote
bei
den
Kindern
und
Jugendlichen
beliebt.
Roderich
hebt
die
Töpferkurse
mit
"
Frau
Switala"
im
Haus
der
Jugend
hervor
und
die
Aktion
"
Mit
dem
Förster
durchs
Revier"
,
die
auch
heute
noch
Kinder
durch
den
Wald
am
Gut
Leye
in
Atter
führt.
"
Damals
sind
wir
mit
Hörnerklang
vom
Gutsherrn
Clemens
Ostman
von
der
Leye
empfangen
worden"
,
erinnert
sich
Roderich
schmunzelnd.
"
Richtigen
Spaß
entwickelten
die
Kinder
bei
den
Kreativangeboten,
wo
ihre
Fantasie
gefragt
war"
,
sagt
Organisator
Böhlau.
Er
erinnert
sich
noch
gut
an
das
Schrottorchester.
Im
Haus
der
Jugend
bastelten
Kinder
aus
Müll
Musikinstrumente
und
zogen
anschließend
lärmend
durch
die
Altstadt
zum
Rathaus.
Auch
die
Modenschau
bei
der
"
Juniorfete"
förderte
die
Kreativität
der
Kinder:
Sie
schneiderten
sich
schicke
Klamotten
aus
alten
Zeitungen.
Eines
dieser
Kreativangebote
war
Drachenbau
im
Haus
der
Jugend.
Daran
hat
Annette
Bentner
teilgenommen.
Lebhaft
in
Erinnerung
ist
ihr
aber
das
"
Gesunde
Frühstück"
. "
Das
muss
meine
Mutter
für
mich
ausgesucht
haben"
,
sagt
sie
und
lacht
herzlich.
Mit
ihrer
drei
Jahre
älteren
Schwester
sei
sie
früher
mit
dem
Bus
oder
mit
dem
Fahrrad
ins
Haus
der
Jugend
gefahren,
wo
sie
die
Angebote
besucht
hätten,
die
sie
vorher
mit
ihrer
Mutter
ausgewählt
hätten.
In
dem
Ferienpass-
Zentrum
sei
sie
mal
auf
der
Toilette
eingeschlossen
und
erst
eine
halbe
Stunde
später
von
der
Putzfrau
entdeckt
worden,
erzählt
die
Kinder-
Therapeutin.
Doch
dies
sei
die
einzige
negative
Erfahrung
gewesen.
Toll
seien
die
Kurse
im
Judo
oder
im
Tennis
gewesen,
das
Töpfern,
die
vielen
kostenlosen
Badbesuche
und
die
Besichtigung
von
Cola
Heydt.
Anschließend
hätten
die
Kinder
einen
Film
über
die
Geschichte
der
braunen
Brause
gesehen.
"
Der
war
total
langweilig"
,
sagt
Annette
Bentner.
Auf
den
Tischen
hätten
aber
unheimlich
viele
Cola-
Flaschen
gestanden.
Die
Kinder
durften
so
viel
davon
trinken,
wie
sie
wollten.
"
Das
hätte
meine
Mutter
bestimmt
nicht
gut
gefunden."
Den
Ferienpass
habe
sie
auch
noch
als
19-
Jährige
benutzt,
sagt
sie.
In
der
Frühzeit
des
Ferienpasses
entwickelten
Studenten
der
KFH
das
Programm.
"
Der
Ferienpass
stand
dort
im
Vorlesungsverzeichnis"
,
sagt
Böhlau.
Heute
würden
neue
Angebote
wie
zum
Beispiel
die
"
Kinderstadt"
mit
anderen
Ferienpass-
Städten
ausgetauscht,
berichtet
Hans-
Georg
Weisleder,
der
1986
im
Haus
der
Jugend
als
Mitarbeiter
angefangen
hat
und
seit
1993
als
Stadtjugendpfleger
inhaltlich
und
finanziell
für
den
Ferienpass
verantwortlich
ist.
Vom
13.
bis
15.
November
treffen
sich
die
Ferienpass-
Städte
aus
Deutschland,
der
Schweiz
und
Österreich
in
Osnabrück,
um
sich
über
die
Aktionen
für
2014
auszutauschen.
Obwohl
immer
wieder
neue
Veranstaltungen
im
Ferienpass-
Programm
auftauchten,
seien
doch
Klassiker
wie
"
Mit
dem
Förster
durchs
Revier"
,
Kino,
Kreativangebote
oder
Aktionen
in
der
Natur
nach
wie
vor
sehr
beliebt
bei
den
Kindern
und
Jugendlichen.
"
Das
Geheimnis
des
Ferienpasses
liegt
darin,
das
Bedürfnis
zu
befriedigen,
in
den
Ferien
etwas
erleben
zu
wollen"
,
glaubt
Weisleder.
Der
Ferienpass
sei
ohne
Beispiel,
sagt
er.
Seit
etwa
acht
Jahren
steige
der
Bedarf
zunehmend.
Drei
Viertel
aller
Osnabrücker
Familien
nutzen
den
Ferienpass,
so
Weisleder.
"
Der
Ferienpass
ist
Tradition
geworden"
,
sagt
Weisleder.
Auch
in
diesem
Jahr
deute
sich
ein
"
Riesenbedarf"
an,
sagt
Weisleder.
In
den
1990er-
Jahren
habe
es
jedoch
eine
Krise
gegeben.
Damals
musste
neben
dem
Preis
für
den
Ferienpass
zusätzlich
eine
Mark
bei
vielen
Angeboten
bezahlt
werden.
Außerdem
sei
das
Anmeldeverfahren
kompliziert
gewesen,
so
Weisleder.
"
Das
haben
wir
schnell
geändert."
Seitdem
schreibe
der
Ferienpass
wieder
Erfolgsgeschichten.
Eine
ganz
persönliche
Erfolgsgeschichte
erlebte
übrigens
Gert
Böhlau
durch
den
Ferienpass.
Seine
spätere
Frau
Lisa
fragte
ihn
1975
nach
einer
Praktikumsstelle.
Die
damalige
Sozialpädagogik-
Studentin
bekam
sie.
Gert
Böhlau
sah
damals,
dass
seine
Zukünftige
kräftig
anpacken
konnte,
denn
die
Arbeit
war
schwer.
Er
berichtet
von
einem
Studenten,
der
einen
Lkw-
Führerschein
besaß
und
an
einem
heißen
Sommertag
im
Jahr
1976
um
5.30
Uhr
mit
einem
Laster
Spielzeug
aus
dem
Haus
der
Jugend
holte
und
in
den
Schlossgarten
brachte.
Dort
wurden
bis
zu
600
Kinder
beim
"
Schlossgartenzauber"
bespaßt.
Fred
Werner
Roderich
erinnert
sich
lachend,
dass
die
Kinder
damals
so
viel
Spaß
hatten,
dass
sie
nach
dem
"
Eierlaufen"
ihre
Eltern
mit
den
Eiern
bewarfen,
die
anschließend
mit
Eigelb
beschmiert
waren.
"
Und
niemand
hat
geschimpft"
,
sagt
er
–
und
das
Erstaunen
darüber
schwingt
immer
noch
mit.
1976
war
auch
Ulrich
Terfehr
als
Betreuer
beim
"
Schlossgartenzauber"
mit
dabei.
"
Da
ist
mir
eine
Hose
auf
dem
Hüpfkissen
geplatzt"
,
erzählt
er.
Das
zerrissene
Beinkleid
und
die
Hitze
sind
Terfehr
noch
sehr
präsent.
In
jenem
Jahr
sang
Rudi
Carrell
das
Lied
"
Wann
wird′s
mal
wieder
richtig
Sommer?
".
Schon
um
Ostern
herum
herrschte
Tropenhitze
in
Osnabrück.
Terfehr
erinnert
sich,
dass
er
in
diesem
Sommer
ein
Zeltlager
am
Stadtrand
Osnabrücks
betreut
hat.
Die
Feuerwehr
fuhr
mit
einem
Löschzug
in
den
Wald
und
befüllte
einen
Tank
mit
Wasser.
Auf
Wunsch
der
Kinder
produzierten
die
Feuerwehrleute
mit
dem
Schlauch
eine
Fontäne,
unter
der
sich
die
Mädchen
und
Jungen
abkühlen
konnten.
"
Die
Kinder
hatten
großen
Spaß"
,
sagt
Terfehr
rückblickend.
Obwohl
die
Arbeit
bei
den
Ferienpass-
Aktionen
anstrengend
gewesen
sei
–
Böhlau
spricht
von
einer
80-
bis
90-
Stunden-
Woche
–,
sei
sie
auch
schön
gewesen.
"
Die
Zeit
war
intensiv,
aber
sie
war
einfach
super."
Bildtexte:
Wasserspiele
standen
auch
früher
schon
hoch
im
Kurs
bei
den
Kindern.
Mit
dem
Ferienpass
hatten
sie
freien
Eintritt
in
Osnabrücker
Bäder.
Auf
diesem
Bild
musste
ein
Gartenschlauch
für
eine
Abkühlung
reichen.
Das
Schrottorchester
zog
lärmend
durch
die
Altstadt.
Die
Musikinstrumente
hatten
die
Kinder
im
Haus
der
Jugend
aus
Müll
gebastelt.
Annette
Bentner
mit
einem
alten
Zeitungsartikel,
dessen
Bild
sie
als
achtjährige
Teilnehmerin
einer
Ferienpass-
Aktion
zeigt.
Selbst
mit
19
Jahren
nahm
sie
die
Angebote
noch
wahr.
1974
arbeitete
Gert
Böhlau.
Er
gehört
zu
den
Ferienpass-
Machern
der
ersten
Stunde.
2013
blickt
der
Rentner
freudig
zurück.
Dem
Ferienpass
verdankt
er
sogar
seine
Ehe.
Tauziehen
war
beliebt
in
den
Siebzigerjahren.
Spaß
mit
Fingerfarbe.
Modenschau
für
Kleine.
Beim
"
Schlossgartenzauber"
ging
es
rund.
Die
Ferienpass-
Macher
der
ersten
Stunde
erinnern
sich
an
einen
besonders
heißen
Tag
im
Sommer
1976,
bei
dem
die
Spielsachen
mit
einem
Lastwagen
aus
dem
Haus
der
Jugend
geholt
wurden.
Fotos:
Archiv,
privat,
Wübker
Für
Osnabrücker
sollte
nicht
schwer
festzustellen
sein,
wo
dieses
Foto
im
Jahr
1982
aufgenommen
wurde.
Um
einen
von
fünf
Einkaufsgutscheinen
in
Höhe
von
50
Euro
in
einem
Warenhaus
der
freien
Wahl
zu
gewinnen,
müssen
Teilnehmer
des
Gewinnspiels
aber
wissen,
an
welcher
Ferienpass-
Aktion
diese
Kinder
teilgenommen
haben.
Kleiner
Tipp:
Das
Lösungswort
beschreibt
eine
Veranstaltung
für
Schnäppchenjäger
und
Liebhaber
von
gebrauchten
Gegenständen.
Sie
können
per
Telefon
oder
per
SMS
teilnehmen:
Rufen
Sie
uns
unter
der
Nummer
01
37/
8
08
40
03
86
(0,
50
Euro/
Anruf
aus
dem
Festnetz
der
Deutschen
Telekom)
an
und
hinterlassen
Sie
Name,
Adresse,
Telefonnummer
und
das
Lösungswort.
Oder
senden
Sie
uns
eine
SMS
mit
der
Kennung
"
mobil
win"
plus
kleingeschriebenem
Lösungswort
an
die
Kurzwahlnummer
5
20
20
(0,
49
Euro/
SMS
inkl.
0,
12
Euro
VF-
D2-
Anteil)
.
Dahinter
fügen
Sie
ein
Leerzeichen
und
Ihre
Anschrift
ein
(Beispiel:
mobil
win
lösungswort
max
mustermann
musterstraße
musterstadt)
.
Teilnahmeschluss
ist
am
Mittwoch,
26.
Juni,
um
12
Uhr.
Die
Gewinner
werden
bei
der
Ferienpass-
Eröffnung
am
27.
Juni
auf
dem
Marktplatz
bekannt
gegeben.
Mitarbeiter
des
Medienhauses
und
deren
Angehörige
dürfen
nicht
teilnehmen.
Der
Rechtsweg
ist
ausgeschlossen.
Foto:
NOZ-
Archiv
Autor:
Thomas Wübker