User Online: 3 | Timeout: 15:13Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Museum feiert Papierjubiläum
Zwischenüberschrift:
Aktionstag im Museum Industriekultur am Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. 625 Jahre ist es her, da wurde in Deutschland die erste Papiermühle in Betrieb genommen. Das Museum Industriekultur feiert dieses Ereignis am Sonntag, 28. Juni, mit einem Familien-Programm zum Thema " 625 Jahre Papier Die weiße Kunst feiert Jubiläum".

Großes Getümmel im Museum: Zehn Grundschulkinder hantieren mit 35 Kartons. Sie schieben, stapeln, klemmen zusammen. In jedem einzelnen könnten die Kinder selbst bequem Platz finden. Aber hier ist Größeres gefragt, denn sie sollen ein Labyrinth bauen. Damit sind die Schüler der Grundschule Pye Versuchskaninchen für das Fest am Sonntag.

" Wir wollten ausprobieren, ob sie es schaffen, ein Labyrinth zu bauen", sagt Museumsdirektor Rolf Spilker. Kartons seien ja auch aus Papier, und so stehen sie auch fest mit auf dem Familien-Programm für Sonntag.

Für Spilker ist die Feier eine logische Konsequenz, die sich aus der Industriegeschichte Osnabrücks ergibt. Und das nicht nur, weil jeder Deutsche im Jahr rund 244 Kilogramm Papier verbraucht. " Es gibt hier zwei wichtige Papierunternehmen", erläutert Spilker und meint die Unternehmen Schoeller und Kämmerer, die beide 1808 gegründet wurden. Und die älteste Papiermühle der Stadt wurde ab 1791 in der Wüste betrieben.

Die Geschichte des Papiers ist aber wesentlich älter. Die Chinesen entwickelten es vor 2000 Jahren, es soll ein Mann namens Cai Lun gewesen sein, der als Erster das Produktionsverfahren beschrieb. Im Lauf der Jahrtausende gelangte das Wissen über Mittelasien, Arabien und Ägypten nach Europa. Bis schließlich am 24. Juni 1390 der Nürnberger Ratsherr Ulman Stromer die Hadernmühle in Betrieb nahm.

Bis heute ist eine Welt ohne Papier nicht denkbar. " Das papierlose Büro hat sich nicht durchgesetzt", sagt Margret Baumann, die Sprecherin des Museums Industriekultur.

Ihr Kollege Jan Tönnies ist derweil mit den Kindern beschäftigt. Der Museumspädagoge bringt den zehn Knirpsen Wissenswertes zum Thema Papier nahe. Ihre Mitschüler werden das alles in absehbarer Zeit erfahren, verbindet doch die Grundschule Pye und das Museum Industriekultur seit Kurzem ein Kooperationsvertrag, von dem beide Seiten profitieren: Die Lehrer kommen mit ihren Ideen und ihrem pädagogischen Können für den Unterricht auf das Museum zu, die Schule profitiert vom Wissen und den Angeboten des Museums, das die Mitarbeiter auf die Bedürfnisse der Pyer Schüler zuschneiden. " Das Museum ist für uns total attraktiv, nicht nur weil es fußläufig für uns liegt, sondern auch weil es über ganz andere Möglichkeiten verfügt als unsere Schule", meint Schulleiterin Heidemarianne Henß, die sich schließlich auf den Weg durch das Labyrinth macht, das die Kinder inzwischen fertiggestellt haben. " Handlungsorientiert", nennen Pädagogen diese Lernform. Den Kindern ist es offensichtlich wurscht, wie das heißt: " Hat Spaß gemacht", sagt die kleine Anna, während sie am Ende hilft, die Kartons wieder auseinanderzupflücken.

Programm am 28. Juni

14 bis 18 Uhr im Pferdestall: Papierschöpfen, Drucken auf der Gutenbergpresse, Origami; 10 bis 18 Uhr im Haseschachtgebäude: Labyrinthbau, Malen auf der Papierrolle; 14 bis 18 Uhr im Magazingebäude: Spiel mit den Gummibandautos.
Bildtext:
Beim Papiertag im Museum Industriekultur können Besucher aus Kartons ein Labyrinth bauen. Grundschüler aus Pye testeten das im Vorfeld mit ihrer Lehrerin.
Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
Marie-Luise Braun


Anfang der Liste Ende der Liste