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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Heckers Bilder bekommen ein Zuhause
Zwischenüberschrift:
Bohnenkamp-Stiftung saniert Maler-Villa am Schölerberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Hinter hohen Hecken den Blicken entzogen und zudem etwas verwohnt und vernachlässigt, so präsentiert sich derzeit die Villa Hecker am Schölerberg dem Besucher. Künftig wird dieses mit der Biografie des Osnabrücker Malers Franz Hecker untrennbar verbundene " Dornröschenschloss" eine neue Zukunft bekommen: Die Bohnenkamp-Stiftung richtet hier am Südhang des Schölerbergs gleich neben dem Zoo-Eingang ihren Sitz ein.

" Ich freue mich sehr auf dieses Haus", sagte die Stifterin Gisela Bohnenkamp jetzt bei der Vorstellung der Pläne für einen eigenen Sitz der Friedel-&- Gisela-Bohnenkamp-Stiftung an dem verwunschenen Schlösschen am Schölerberg. Nachdem die Hecker-Villa zuletzt verwaist war und dann von der Stadt an die Bohnenkamp-Stiftung verkauft wurde, soll sie nun in den kommenden Monaten nach Plänen der Architekten Christian Heißenberg und Matthias Sycha aus Bad Salzuflen für etwa eine Million Euro saniert und behutsam modernisiert werden. Das Anwesen steht bereits unter Denkmalschutz. Auch die heute noch unter wuchernden Sträuchern und hohen Hecken erkennbare Gartenanlage aus der Hecker-Zeit solle wiederhergestellt werden, kündigte Franz-Josef Hillebrandt, Kuratoriums-Vorsitzender der Stiftung, an. " Nicht nur die Bildungsförderung, sondern auch Kunst und Kultur sind Stiftungszweck. Deshalb bietet sich hier mit diesem Haus die einmalige Gelegenheit, die Geschäftsstellenarbeit der Stiftung mit einer ständigen Ausstellung zum Werk von Franz Hecker zu verbinden", sagte er.

Der Maler Franz Hecker (1870 bis 1944) gilt auch 70 Jahre nach seinem Tod als der wichtigste Maler des Osnabrücker Landes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schon früh auch zu wirtschaftlichem Erfolg gekommen, baute er sich 1912 sein Haus am Südhang des Schölerbergs mit weitem Blick über das Tal bis zum Harderberg. Die Legende berichtet, der Künstler habe zuvor noch eine Englandreise unternommen und dabei wortwörtlich den ersten Schritt zum eigenen Heim getan indem er sich ein solides englisches Türschloss kaufte.

Künftig wird die Beletage des neo-barocken Schlösschens mit dem früheren Atelier in dem Franz Hecker malte und zeichnete, aber auch mit seinen Freunden musiziert hat vor allem für Konferenz- und Veranstaltungszwecke der Bohnenkamp-Stiftung dienen. Diese Räume sollen zudem das Werk des Malers Franz Hecker im Querschnitt zeigen und werden deshalb zumindest eingeschränkt auch öffentlich zugänglich sein. Das Kulturgeschichtliche Museum der Stadt werde sich daran mit Leihgaben beteiligen, kündigte Hillebrandt an. Die Hecker-Biografin Ulrike Hamm und Museumsdirektorin Eva Berger sollen diese Ausstellung zu Leben und Werk des Künstlers kuratieren. Vielleicht gebe es zukünftig sogar einmal einen Hecker-Sammler, der seine Bilder im Rahmen einer Zustiftung in die Bohnenkamp-Stiftung einbringen wolle, um sie damit als geschlossenen Bestand zu erhalten. Das könne für den Spender dann auch steuerlich sehr interessant sein, regte Hillebrandt an.

Das Obergeschoss der Hecker-Villa wird die Büroräume der Geschäftsstelle aufnehmen. Die Friedel-&- Gisela-Bohnenkamp-Stiftung wurde im Jahre 2008 gegründet und unterstützt und initiiert hauptsächlich Bildungsprojekte in der Region Osnabrück. Dazu verfügt sie über 50 Prozent der Erträge aus der Firma Bohnenkamp AG. Je nach Geschäftslage waren das nach Angabe des Kuratoriumsvorsitzenden Franz-Josef Hillebrandt in den letzten Jahren jeweils um die fünf Millionen Euro.
Bildtexte:
Die heruntergekommene Hecker-Villa wird saniert. Über die Pläne berichteten beim Ortstermin Stiftungs-Geschäftsführer (von links) Michael Prior, Gisela Bohnenkamp, Matthias Sycha, Franz-Josef Hillebrandt und Christian Heißenberg.
Franz Hecker im Selbstporträt: Der Maler des Osnabrücker Landes lebte hier bis zu seinem Tod 1944.
Foto:
Elvira Parton
Autor:
Frank Henrichvark


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