23.06.2015

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Leserbrief

Millionengrab Stadthalle

Zum Artikel " Stadthalle schließt 2016 für sieben Monate" (Ausgabe vom 10. Juni).

" Das Lesen dieses Artikels hat bei mir den berühmten letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, ausgelöst. Warum schließt man dieses Millionengrab nicht einfach ganz oder schenkt es der Universität Osnabrück für Vorlesungen? Abgesehen davon, dass bereits 2013 13, 6 Millionen Euro in dieses Millionengrab investiert wurden, sollen jetzt noch mal 7, 4 Millionen in eine weitere Sanierung gestopft werden. Macht insgesamt: 21 Millionen Euro! Was für ein Irrsinn! […]

Warum hat man stattdessen nicht eine neue Mehrzweckhalle wie zum Beispiel die Emslandarena in Lingen (Kostenpunkt: 20, 6 Millionen Euro) gebaut? Hier treten attraktive Künstler wie zum Beispiel Katie Melua, Simple Minds, Unheilig, Cro, Fettes Brot, Johannes Oerding, Steffen Henssler und so weiter auf. Außerdem könnte man eine solche Halle für Messen, Ausstellungen, Sportveranstaltungen und andere gewinnbringende Ereignisse nutzen. Fläche hätte es genug dafür gegeben. Zum Beispiel das Gelände am Güterbahnhof mit Einbeziehung des Ringlokschuppens (ist in anderen Städten wie Bielefeld oder Göttingen problemlos gelungen).

Stattdessen haben die Entscheider der Stadt Osnabrück das Vorkaufsrecht verpennt und einer evangelischen Freikirche den Vorzug gegeben. Unfassbar, wie leichtfertig hier eine Chance, das Image und die Wirtschaftskraft der Stadt Osnabrück zu stärken, vergeben wurde. Stattdessen wird Osnabrück durch dieses Versäumnis langsam aber sicher zur Provinzstadt [...]. Als geborene Osnabrückerin macht mich diese Kommunalpolitik nicht nur wütend, sondern auf lange Sicht auch traurig, weil Osnabrück es nicht verdient hat, derart fehlgeplant zu werden. […]"

Stephanie Kowert

Osnabrück

Stephanie Kowert