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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kein Vollservice vom Servicebetrieb
Zwischenüberschrift:
Bürger fühlt sich von städtischem Unternehmen verschaukelt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) bietet einen sogenannten Vollservice der Müllabfuhr an. Ein potenzieller Kunde argwöhnt, dass der OSB dieses Angebot gar nicht verkaufen möchte. Sein Antrag zumindest wurde abgelehnt.

Ein Wort reicht, um Hartmut Schlüter laut werden zu lassen. Dieses Wort heißt Vollservice. " Man bietet das an, aber will es gar nicht verkaufen", urteilt er darüber mit Donnerstimme.

Was ist das für ein Angebot, das Schlüter so vehement einfordert, aber nicht nutzen darf? Der OSB bietet den Bürgern gegen ein Aufgeld an, deren Mülltonnen vom Grundstück an die Straße zu bringen, zu leeren und zu ihrem ursprünglichen Standort zurückzustellen. Gedacht ist das vor allem für " Bürger, die die Tonnen nicht mehr selbst zur Abfuhr an die Straße bringen können", wie es in einer Information des Betriebes heißt. Dafür verlangt der OSB pro Jahr und Behälter 25 Euro (40-Liter-Behälter, im Freien stehend, ohne Stufen) bis 80 Euro (240-Liter-Behältnis, aus Keller, mit Stufen). Bei Wegen von mehr als 50 Metern fallen weitere Kosten an.

Allerdings und das ist der Grund für Schlüters Zorn knüpft der OSB den Vollservice an Bedingungen. Diese habe eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit festgelegt, sagt OSB-Sprecherin Anita Maskos. Ein paar davon hat Schlüter vor Kurzem nachlesen können in dem Brief, in dem ihn der OSB als Vollservice-Kunden ablehnte. Freie und trittsichere Gehwege seien bei ihm nicht gewährleistet, hieß es darin unter anderem. Zudem seien die Gehwege nicht ausreichend beleuchtet, und die Tür zum Grundstück lasse sich nicht feststellen.

Tatsächlich müssten die Müllwerker bei Hartmut Schlüter die Tonnen zunächst über ein Rasenstück ziehen, auf dem mitunter eine Wäschespinne steht und das Arbeiten erschwert. Als ein Mitarbeiter des OSB vor einigen Wochen das Grundstück überprüft hatte, hatte er Schlüter bereits mitgeteilt, dass es wohl nichts würde mit dem Vollservice: Um zu den Tonnen zu gelangen, hätten die Müllwerker einen Schlüssel benötigt. Das aber lasse die OSB-Versicherung nicht zu. " Ich staunte nicht schlecht über diese Aussage", sagt Schlüter.

Noch mehr staunte er dann, als ihm tatsächlich die Ablehnung ins Haus flatterte. Die enthielt nämlich kein Wort über das Schlüsselproblem. Und auch die anderen Argumente seien " an den Haaren herbeigezogen", befindet Schlüter. " Vollservice heißt doch nicht, dass man den Müllwerkern die Tonnen auf dem Silbertablett serviert."

Maskos bleibt angesichts der Vorwürfe gelassen. Aktuell nutzten 630 Bürger den Vollservice, und jedes Jahr müsse der OSB 10 bis 30 Anträge ablehnen. Maskos: " Wir sind eben verantwortlich für die Sicherheit unserer Leute."

Vorsichtiger geht sie mit Schlüters Annahme um, der Betrieb wolle das Angebot nicht verkaufen. Ganz von der Hand zu weisen ist der Vorwurf indes nicht. Immerhin bewirbt der Osnabrücker Servicebetrieb den Vollservice nicht, sondern führt ihn lediglich in der Gebührensatzung auf. " Wir wollten den Missbrauch eindämmen", sagt Anita Maskos. Ihnen sei zugetragen worden, dass manche Hausverwalter den Vollservice gebucht und dafür die Hausmeisterstelle gestrichen hätten. Hartmut Schlüter indes gibt sich damit nicht zufrieden. Er hat die Osnabrücker Ratsfraktionen aufgefordert, sich mit dem Thema zu befassen.
Bildtexte:
Abgelehnt: Dieses Grundstück bewertete der OSB als nicht für den Vollservice geeignet.
Mülltonnen-Streit: Ein Mann wirft dem Osnabrücker Servicebetrieb vor, potenzielle Kunden zu täuschen.
Fotos:
privat, Archiv/ dpa
Autor:
Michael Schiffbänker


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