User Online: 2 | Timeout: 19:19Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Politiker einig gegen "Lebensquelle"
Zwischenüberschrift:
Podiumsdiskussion von Gay in May
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In der Osnabrücker Politik zeichnet sich ab, dass eine breite Bewegung den Bau eines Gemeindezentrums für die evangelische Freikirche " Lebensquelle" verhindern will. Das wurde gestern Abend bei einer Podiumsdiskussion von Gay in May über die gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transsexuellen deutlich.
" Wir sind von der Verwaltung falsch informiert worden", erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Thiele, der auch für die Bundestagswahl kandidiert. Statt zu akzeptieren, dass die Freikirche " Lebensquelle" das Grundstück auf dem Güterbahnhof erwirbt, hätte die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzen sollen, um sich diesen Konflikt zu ersparen. Jetzt bleibe ihr nur die Möglichkeit, das Gemeindezentrum auf eine " sehr lange Bank zu schieben" und den Bebauungsplan möglichst zu verhindern. Die Gemeinde solle spüren, dass solche Äußerungen nicht erwünscht seien. Thiele ging damit auf die Gleichsetzung von Homosexualität und Sünde ein, die seit Wochen für Diskussionen sorgt.
Ähnlich äußerte sich Dorothea Steiner, Bundestagsabgeordnete der Grünen, die sich bei der Freikirche an Entwicklungen wie in den USA erinnert fühlt. " Halbherzige Distanzierungen sind für mich nicht glaubwürdig", erklärte sie und wünschte der Stadt, dass sie eine Lösung finde, ohne dass es zum Bau des Gemeindezentrums komme.
In der Bibel gebe es zwar Stellen, aus denen sich eine homophobe Position begründen ließe, erklärte Derk-Olaf Steggewentz, der für die Linke in den Bundestag kommen will. Wer das wörtlich nehme, dürfe sich aber weder Haare noch Bart stutzen, denn auch das werde in der Bibel untersagt. Kritisch bewertete Steggewentz, dass sich solche Äußerungen im Bewusstsein von Jugendlichen festsetzten. Nach seiner Beobachtung als Lehrer hat bei Schülern die Bereitschaft nachgelassen, offen mit ihrer Homosexualität umzugehen.
Auch in anderen Religionen würden gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften diskriminiert, meinte Kerstin Demuth, die Kandidatin der Piraten. Es sei " toll", dass sich in Osnabrück so viele Menschen gegen die " Lebensquelle" engagierten.
Die Podiumsdiskussion, die von Hans Hengelein aus dem Sozialministerium geleitet wurde, war vor allem der bevorstehenden Bundestagswahl gewidmet. Vor den knapp 40 Zuhörern im Ratssitzungssaal hatten die Politiker, unter ihnen der CDU-Abgeordnete Mathias Middelberg, schon weitgehende Einigkeit über ihre Haltung zum Steuer- und Adoptionsrecht erkennen lassen.
Heute wollen mehrere freikirchliche Gruppen eine Aktion vor dem Hauptbahnhof veranstalten. Gegner der " Lebensquelle" haben Protestaktionen angekündigt.
Bildtext:
Am Goethering ist der " Lebensquelle ihr Gemeindezentrum zu eng geworden. Sie will eine neue Kirche auf dem Güterbahnhof errichten.
Foto:
Klaus Lindemann
Autor:
rll


Anfang der Liste Ende der Liste