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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Merkel setzt sich für Elektroauto ein
Zwischenüberschrift:
Kanzlerin verspricht Industrie auch Hilfe bei Abgas-Grenzwerten
Artikel:
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Originaltext:
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Autoindustrie Hilfe in Verhandlungen über strengere CO 2 - Grenzwerte in der EU zugesagt. Deutschland sei bei ambitionierten Zielen immer mit dabei, sagte Merkel gestern auf einer Konferenz zur Elektromobilität in Berlin.
Sie warnte aber indirekt davor, dass dies zulasten der deutschen Autoindustrie geschehe. Merkel bezeichnete das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 auf deutschen Straßen zwar als ambitioniert, sieht aber gute Chancen, es zu erreichen. Erneut wandte sich die Kanzlerin gegen Kaufprämien, um den Kunden die neue Technologie schmackhafter zu machen. Solche Prämien würden nur ein " Strohfeuer" entfachen, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).
Bisher sind nur gut 7000 reine Elektroautos zugelassen. Das liegt auch daran, dass sie vor allem wegen der Batteriekosten derzeit noch viel teurer als Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb sind. Zudem gibt es Probleme mit der Reichweite der Autos und der Infrastruktur zum Laden der Wagen.
Auch gibt es nur wenige E-Autos aus deutscher Produktion. Die heimischen Hersteller wollen bis Ende kommenden Jahres 16 neue E-Modelle auf den Markt bringen. Französische und japanische Autobauer sind bei E-Autos sowie Hybridfahrzeugen mit einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor bisher weiter.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, derzeit hätten es Elektroautos im Wettbewerb mit herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor noch " verdammt schwer". Dies liege vor allem an den hohen Kosten und der geringen Reichweite. E-Autos müssten aber für die Kunden sichtbar und erfahrbar sein. Ein Baustein dafür sei Carsharing mit E-Autos.
Bei E-Autos sei " Praxis der Härtetest", sagte Merkel weiter. Es seien insgesamt ein " langer Atem und Weitsicht" notwendig, betonte die Kanzlerin, die in der E-Mobilität einen Beitrag zur Energiewende sieht. Dabei komme es zugleich darauf an, erneuerbare Energien und Netze auszubauen.
Merkel betonte auch die Bedeutung der Autobranche als Kernindustrie in Deutschland. Es sei wichtig, dass diese den Transformationsprozess gut bewältige. Dabei hätten " Supercredits" eine " super Bedeutung", sagte Merkel. " Supercredits" sind eine Art Bonus für Elektroautos, sie werden bei der Berechnung des Schadstoffausstoßes auf die Hersteller-Flotte angerechnet. Dies hilft dann der gesamten CO 2 - Bilanz. Die deutschen Hersteller wollen mit Blick auf die bisherigen Pläne der EU-Kommission, dass der Faktor der An rechnung deutlich erhöht wird.
Bildtext:
Der Tankschlauch der Zukunft? Solch ein Ladekabel für Elektroautos soll nach dem Willen der Bundesregierung bis 2020 rund eine Million Autos auf bundesdeutschen Straßen mit Energie versorgen.
Foto:
dpa

Kommentar
Probefahrt empfohlen

Gut, dass sich der runde Tisch fürs Elektroauto, offiziell hochtrabend Nationale Plattform Elektromobilität genannt, jetzt noch einmal getroffen hat sonst wäre das Thema in der Öffentlichkeit gar nicht mehr präsent. Denn die Fakten stimmen betrüblich: Insgesamt fahren auf Deutschlands Straßen nur gut 7000 Automobile mit rein elektrischem Antrieb. Bei einer Gesamtzahl von 43 Millionen Pkw eine beschämend niedrige Zahl.

Das soll und muss anders werden: Eine Million Elektrofahrzeuge einschließlich aller Hybrid- und sonstigen Varianten sollen bereits in sieben Jahren zugelassen sein eine aus heutiger Sicht utopisch hohe Zahl. Allerdings: Wenn das Angebot erst einmal breiter ist als heute, vom Kleinwagen über Varianten in der Golf-Klasse bis zu größeren Limousinen reicht und die Infrastruktur bei Ladestationen mitwächst, kommt auch die Nachfrage. Dazu gehören ebenso neue Mobilitätsangebote wie ausgebautes Carsharing mit unterschiedlichen Fahrzeugen für kürzere und längere Strecken. Bei mehr Nachfrage sinkt dann auch der Preis heute noch ein großer Knackpunkt.

Das hochgesteckte Ziel für das Jahr 2020 ist nur zu erreichen, wenn elektrisches Fahren in Zukunft attraktiv, auf Neudeutsch sexy wird! Der Reiz eines Elektroautos besteht in der Ruhe beim Fahren, der immensen Beschleunigung und der Gewissheit, lokal emissionsfrei voranzukommen. Die Autos müssen auf die Straße. Probefahrt empfohlen!
Autor:
dpa, Reuters, Gerhard Placke


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