User Online: 2 | Timeout: 00:41Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Güterbahnhof: Gegenwind für "Lebensquelle"
Zwischenüberschrift:
Nach Äußerungen über Homosexualität und Sünde: Politiker gehen auf Distanz zur Freikirche
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Politiker aus dem Stadtentwicklungsausschuss gehen auf Distanz zur evangelischen Freikirche " Lebensquelle", die auf dem Güterbahnhof ihr Gemeindezentrum errichten will. Anlass dazu sind Äußerungen des Investors, der Homosexualität als " Sünde" bezeichnet hatte.

In der seit Jahren leer stehenden Güterhalle will die Freikirche ihr neues Zen trum einrichten. Mit 1500 Sitzplätzen soll es mehr Menschen aufnehmen können als der Dom. Angedacht ist sogar ein zweiter Bauabschnitt für insgesamt 3000 Menschen. Das Grundstück für das Bauvorhaben gehört der Zion GmbH, deren Geschäftsführer Ralf Gervelmeyer mit seinen Äußerungen über Homosexualität und Sünde heftige Kritik ausgelöst hatte. Eine Baugenehmigung für das Gemeindezentrum gibt es aber noch nicht.

Sie kann erst erteilt werden, wenn der Rat die angestrebte Nutzung im Bebauungsplan für zulässig erklärt. In den derzeit diskutierten Vorentwürfen ist das Anliegen der Freikirche berücksichtigt. Schon jetzt renovieren Mitglieder der " Lebensquelle" mit dem Segen der Stadt das Kopfgebäude, die ehemalige Güterabfertigung.

Die Empörungswelle, die seit einigen Tagen im Internet tobt, hat jetzt aber auch den dafür zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt erreicht. Eine Äußerung wie die von Gervelmeyer sei sicherlich nicht die Grundlage für eine gedeihliche Zusammenarbeit, erklärte der Ausschussvorsitzende Ulrich Hus (SPD).

In diesem Sinne äußerte sich auch Volker Bajus von den Grünen und fügte hinzu: " Wir werden uns zukünftige Nutzungen genau anschauen." Noch etwas weiter ging sein Fraktionskollege Otto Wetzig, als er bemerkte: " Da braut sich etwas zusammen, und das ist nicht gut für die Stadt." Widerspruch aus anderen politischen Lagern erhob sich nicht.

Inzwischen hat die SPD-Fraktion in einer Pressemitteilung noch einmal nachgesetzt. Die Äußerungen der neuen Eigentümer müssten " alle, die auf Toleranz und freies Bürgerengagement setzen, mit tiefer Sorge erfüllen", heißt es da. Deshalb werde sich die SPD-Fraktion dafür einsetzen, " dass die im Bereich angesiedelte Kreativwirtschaft ihre erfolgreiche Kulturarbeit uneingeschränkt fortsetzen kann", schreiben die SPD-Politiker Frank Henning und Ulrich Hus in ihrer Stellungnahme. Es müsse geprüft werden, ob die beabsichtigte kirchliche Nutzung auf dem Güterbahnhof überhaupt sinnvoll und gerechtfertigt erscheine.

" Verabscheuungswürdig" nennt es Henning, wenn Schwule oder Lesben wegen ihrer sexuellen Orientierung als " Sünder" betrachtet würden. An diesem Punkt fühlt sich Ralf Gervelmeyer, der Geschäftsführer der Zion GmbH, missverstanden: Er habe zwar Homosexualität als Sünde bezeichnet, Homosexuelle aber nicht als Sünder, erklärte er gegenüber unserer Zeitung.
Bildtexte:
Mit dem Segen der Stadt hat die freikirchliche Gemeinde schon begonnen, die alte Güterabfertigung zu renovieren. Größere Pläne bestehen für die Güterhalle dahinter.
Foto:
Jörn Martens
Der Entwurf für das Gemeindezentrum der " Lebensquelle" bezieht die alte Güterhalle ein.
Quelle:
www.lebensquelle-os.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


Anfang der Liste Ende der Liste