User Online: 2 |
Timeout: 11:29Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
11.05.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Hochzeit vor dem Mord im Konzentrationslager
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten töteten die Jüdinnen Ida und Erna Stern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Dass
hier
ein
Haus
stand
–
daran
können
sich
nur
noch
wenige
erinnern.
Wo
sich
heute
vor
dem
Kolpinghaus
Schirme,
Stühle
und
Tische
befinden,
lebten
einst
Ida
und
Erna
Stern.
Nationalsozialisten
verschleppten
und
ermordeten
sie
in
Konzentrationslagern.
Zwischen
der
heutigen
Gaststätte
und
der
Kolpingstraße
befand
sich
sogar
noch
die
Kleine
Rosenstraße
–
eine
enge
Gasse.
Bis
1938
befand
sich
hier
die
Firma
von
Ida
Stern.
Sie
war
die
Chefin
eines
Pferdehandels
und
eines
Garagenbetriebs.
Dann
zwangen
Nationalsozialisten
sie
zur
Aufgabe.
1939
schrieb
Oberbürgermeister
Erich
Gaertner
dem
Regierungspräsidenten:
"
Nachdem
die
Witwe
Ida
Stern
ihren
Garagenbetrieb
[. . .]
abgemeldet
hat,
sind
sämtliche
in
das
Verzeichnis
der
jüdischen
Gewerbebetriebe
eingetragenen
jüdischen
Gewerbebetriebe
erloschen."
Das
heißt:
Die
Nationalsozialisten
hatten
ihr
die
Existenzgrundlage
genommen.
Es
sollte
noch
schlimmer
kommen.
Das
Haus
an
der
Seminarstraße
wurde
zu
einem
der
sogenannten
Judenhäuser,
in
dem
Nationalsozialisten
ihre
Opfer
auf
engstem
Raum
unterbrachten.
Wie
Martina
Sellmeyer,
Autorin
des
Buches
"
Stationen
auf
dem
Weg
nach
Auschwitz"
,
berichtet,
musste
Ida
Stern
den
jüdischen
Vornamen
Sara
annehmen
und
1941
in
die
Kommenderiestraße
11
ziehen
–
ein
anderes
"
Judenhaus"
.
Im
Jahr
darauf
wurde
die
73-
Jährige
in
das
Konzentrationslager
Theresienstadt
verschleppt
und
dann
im
Vernichtungslager
Treblinka
ermordet.
Erna
Stern
war
ihre
Schwiegertochter,
die
bei
ihr
im
Haus
gelebt
hatte
und
1941
nach
Riga
deportiert
wurde.
Bereits
in
den
1930er-
Jahren
war
Ernas
Ehemann
Mann
Leo
Stern
gestorben.
Im
Konzentrationslager
heiratete
sie
noch
dessen
Bruder
Rudolf
Stern,
dann
wurde
sie
nach
Stutthof
bei
Danzig
verschleppt
und
dort
ermordet.
Sie
wurde
keine
40
Jahre
alt.
Davon
dürfte
ihr
Mann
erst
nach
dem
Krieg
erfahren
haben,
denn
er
war
nach
Kiel
deportiert
worden.
Nach
den
Recherchen
von
Martina
Sellmeyer
kam
Rudolf
Stern
1946
aus
einem
schwedischen
Flüchtlingslager
für
Überlebende
der
Konzentrationslager
wieder
nach
Osnabrück.
Er
starb
1957.
Die
Geschichte
der
Familie
Stern
fand
Eingang
in
die
Literatur.
Die
portugiesische
Schriftstellerin
Ilse
Losa
(1913–2006)
beschrieb
in
ihrem
Buch
"
O
mundo
em
que
vivi"
(Die
Welt,
in
der
ich
lebte)
ihre
Kindheit,
die
sie
in
der
Seminarstraße
verbracht
hatte
–
damals
noch
unter
dem
Namen
Lieblich.
1934
war
sie
nach
Porto
geflüchtet.
Bildtext:
Seminarstraße:
Wo
jetzt
Schirme
aufgespannt
sind,
lebten
einst
Ida
und
Erna
Stern.
Foto:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben.
Paten
der
Stolpersteine
an
der
Seminarstraße
sind
György
Széll
(für
Ida
Stern)
und
Christel
Wachtel
(für
Erna
Stern)
.
Verlegt
haben
sie
die
Schüler
Nando
Christ,
Jan
Rotert
und
Atilla
Ilman
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
Hinweise
zu
weiteren
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber