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1.
Erscheinungsdatum:
04.05.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Eine Diagnose als Tarnung für den Mord
Zwischenüberschrift:
Paul Humbert wurde 1941 getötet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Glaubte
Sophie
Humbert,
was
in
der
Todesnachricht
aus
Hadamar
stand?
Da
war
von
Thrombose
und
Lungenembolie
die
Rede.
Später
stellte
sich
heraus:
Ihr
Mann
war
1941
ermordet
worden,
wie
so
viele
Anstaltspatienten
zur
Zeit
des
Nationalsozialismus.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
Paul
Aloysius
Joseph
Humbert.
Es
war
einer
der
üblichen
Briefe
mit
erfundenen
Todesursachen
–
zur
Tarnung
ausgestellt
nach
den
jeweiligen
Massenmorden
an
Anstaltspatienten.
Tatsächlich
hatte
Adolf
Hitler
"
Tötungsanstalten"
bauen
lassen,
eine
zentrale
Verwaltung
an
der
Berliner
Tiergartenstraße
4
einrichten
lassen
und
eine
"
Tötungsermächtigung"
erteilt.
Nach
Aktenlage
aus
Anstalten
entschieden
Ärzte
und
Beamte
über
Leben
und
Tod
von
Menschen
mit
psychischen
Erkrankungen,
geistigen
und
körperlichen
Behinderungen.
Hintergrund
war
der
Rassenwahn
der
Nationalsozialisten.
Sie
sprachen
von
"
unwertem
Leben"
und
"
Rassenhygiene"
.
Bereits
in
den
1920er
Jahren
hatte
Adolf
Hitler
gefordert,
schwache
Menschen
zu
töten.
Nach
seiner
Machtergreifung
machte
er
seine
Gewaltfantasien
wahr.
Eines
der
wehrlosen
Opfer
der
Nationalsozialisten
sollte
Paul
Humbert
werden.
Er
war
Kaufmann
und
lebte
mit
seiner
Frau
Sophie
am
Neuen
Graben
15b
in
einer
Häuserreihe
zwischen
dem
Schloss
und
dem
Ledenhof
–
bis
zum
11.
Februar
1925,
als
er
im
Alter
von
56
Jahren
Patient
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
wurde.
Für
die
Unterbringung
musste
seine
Frau
Sophie
Humbert
die
Hälfte
ihrer
Rente
an
die
Bezirksfürsorge
zahlen.
Woran
Paul
Humbert
erkrankt
war,
ist
nicht
überliefert.
Für
die
Nationalsozialisten
war
offenbar
die
Dauer
seines
Anstaltsaufenthaltes
das
Kriterium.
Im
April
1941
musste
er
mit
180
weiteren
Patienten
in
einen
der
Busse
steigen,
die
den
Gertrudenberg
hinaufgefahren
waren,
sie
dann
nach
Eichberg
in
ein
Zwischenlager
brachten
und
sechs
Wochen
später
nach
Hadamar.
Die
Nationalsozialisten
hatten
die
hessische
Landesheilanstalt
in
eine
"
Tötungsanstalt"
umfunktioniert.
Dort
warteten
"
Vergasungsärzte"
auf
die
Patienten,
die
sich
gleich
ausziehen
mussten.
Sie
wurden
in
einen
"
Baderaum"
geführt.
Die
Mörder
saugten
die
Luft
ab
und
ließen
Gas
einströmen.
Dort
starb
Paul
Humbert
am
20.
Juni
1941
im
Alter
von
73
Jahren.
Seine
Frau
Sophie
schrieb
später:
"
Er
ist
von
Osnabrück
dorthin
überführt,
und
[hat]
nur
ganz
kurze
Zeit
dort
gelebt."
Bildtext:
Neuer
Graben
15b:
Die
Adresse
gibt
es
nicht
mehr.
Längst
ist
die
Häuserreihe
zwischen
dem
Schloss
und
dem
Ledenhof
verschwunden.
Hier
lebte
Paul
Humbert.
Nationalsozialisten
ermordeten
ihn
in
Hadamar.
Foto:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts
Stolpersteine,
dem
sich
in
Europa
Hunderte
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien
und
den
Niederlanden.
Die
Patin
für
den
Stolperstein
am
Neuen
Graben
15b
ist
Barbara
Büter.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Nando
Christ,
Jan
Rotert
und
Atilla
Ilman
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
gern
Hinweise
über
Schicksale
von
weiteren
Opfern
des
Nationalsozialismus
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
3
23-
22
87.
Autor:
Jann Weber