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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Herzstück Hellmann
Zwischenüberschrift:
Aus der Luft betrachtet: Hafen und Hansastraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nichts ist beständiger als der Wandel; diese schlichte Weisheit drängt sich auf, wenn man das heutige Luftbild des Gewerbe- und Industriegebiets rund um den Osnabrücker Stadthafen und die Hansa straße betrachtet. In den fast einhundert Jahren seines Bestehens hat sich der Hafen immer wieder verändert, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor aber ist er geblieben. Rund 60 Unternehmen mit 2500 Arbeitsplätzen sind heute im Hafenareal angesiedelt.
Zeichen des Wandels ist zum Beispiel die Tatsache, dass heute die Firma Hellmann Worldwide Logistics große Teile des Althafens nutzt. Das Firmengelände mit seinem lang gestreckten Warenumschlagslager dominiert die linke Bildhälfte, dahinter sieht man das Hafenbecken und die von der Rheinstraße erschlossene Halbinsel, durch die Hase vom Gewerbegebiet an der Pagenstecherstraße getrennt.
Im Bildvordergrund führt (von links nach rechts) die Hansastraße stadtauswärts, eine der wichtigen Ausfallstraßen Osnabrücks, gesäumt von Einzel- und Großhandelsmärkten sowie Gewerbebetrieben, vorrangig aus der Bau- und Autobranche. Ganz unten rechts am Bildrand sind Teile der Bramscher Straße mit Wohnbebauung zu erkennen.
Die Hansastraße wird gekreuzt vom Mühleneschweg, der sich nordwärts Richtung Römereschstraße zieht. Besonders markant sind auf seiner rechten Seite zwei mehrstöckige Bürotürme, in denen die Sievert Baustoffgruppe residiert, sowie (ganz oben rechts am Bildrand) der futuristische Bau der Kaffee-Partner-Firmenzentrale.
Inmitten des gewerblich-wirtschaftlich geprägten Bereichs findet sich (fast zentral in der Bildmitte) die Regionalabteilung der niedersächsischen Landesschulbehörde, die unmittelbar dem Kultusministerium nachgeordnet ist. Die Behörde nimmt die Aufsicht über die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie die Studienseminare wahr.
In drei Jahren feiert der Hafen seinen 100. Geburtstag. Bevor 1916 das erste Binnenschiff seine Ladung am Kai löschen konnte, waren umfangreiche Erdarbeiten inklusive einer Verlegung des Hasebetts vorausgegangen. Auch ausgedehnte Gleisanlagen einer eigenen Hafenbahn mit Anschluss an die Magistrale Hannover–Rheine in Höhe des Bahnhofs Hasetor waren entstanden.
Aus Erz wurde Schrott
Schnell wurde der Hafen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: Vor allem Eisenerz und Kohle wurden hier angeliefert, aber auch Getreide, Holz und andere Güter. Geblieben ist davon heute die Versorgung des Stahlwerks Georgsmarienhütte allerdings nicht mit Erz, sondern mit Stahlschrott. Die Tochterfirma Rohstoff-Recycling Osnabrück in der oberen Bildmitte an den leuchtend grün gestrichenen Kränen und den Schrotthalden erkennbar erhält Material nicht nur mit Lkw und Bahn, sondern auch auf dem Wasserweg. Der Weitertransport zur Georgsmarienhütte erfolgt mit der firmeneigenen Bahn. Die großen weißen Tanks gehören bereits zum Nachbarbetrieb, dem Q1-Tankstellen-Vertrieb.
Der Umschlag im Hafen beträgt per Schiff 550 000 Tonnen, per Bahn 1, 1 Millionen Tonnen. Das geben die Stadtwerke Osnabrück an, die seit 1958 die Hafenverwaltung führen, seit Kurzem in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück in der Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft (EHB). Die Hafenbahn selbst hat gerade zwei neue Dieselloks angeschafft, vor allem für den kombinierten Ladungsverkehr zwischen Straße und Schiene.
Hellmann-Sitz
Einer, der schon früher die Notwendigkeit von Transporten erkannt und geschäftlich genutzt hat, war Carl Heinrich Hellmann. 1871 gründete er die Spedition als Einmannbetrieb mit Pferdefuhrwerk und schuf so die Keimzelle für das heute weltweit agierende Logistikunternehmen. In der vierten Generation ist Hellmann Worldwide Logistics seinem Stammsitz treu geblieben, ist aber darüber hinaus Teil eines Netzwerkes mit 443 Niederlassungen in 157 Ländern.
Herzstück der regionalen Niederlassung Osnabrück ist das große Umschlagsterminal in der linken Bildhälfte. Hier werden Waren aus ganz Europa angeliefert und neu kommissioniert: Es ist ein Aus- und Umladen. Die Waren bleiben nur so lange hier, bis der nächste Gabelstapler frei ist″, erklärt Pressereferent Christoph Dransmann. Neben Lkw setzt Hellmann auch auf Bahntransport ein eigener Gleisanschluss am Wasser wird dafür genutzt.
Darüber hinaus hat auch die weltweite″ Firmenzentrale ihren Sitz in Osnabrück im Speicher III″, dem rot geklinkerten Gebäude am Kanalufer gegenüber den Q 1-Tanks. Hier stand bis vor sechs Jahren der als Friedensspeicher″ bekannt gewordene alte Getreidespeicher. Zum 350. Jahrestag des Westfälischen Friedens hatte der Kölner Aktionskünstler HA Schult ihn 1998 mit 15 000 vergoldeten Kartons dekoriert, auf denen in 80 Sprachen das Wort Frieden″ stand. Als weithin sichtbares Wahrzeichen immerhin 35 Meter hoch machte er eine Zeit lang Furore, doch nachdem die Kartons relativ schnell vor dem osnabrückschen Regen kapituliert hatten, wurde auch das alte Gebäude 2007 abgerissen.
Dieses Motiv ist in den Geschäftsstellen der Neuen OZ in Osnabrück (Große Straße und Breiter Gang) sowie in Georgsmarienhütte (Am Rathaus 12) erhältlich. Ein Abzug (20 x 30 cm) kostet 14 Euro, das Format 40 x 60 cm 26, 50 Euro.
Bildtext:
Rund 60 Unternehmen mit 2500 Arbeitnehmern befinden sich im Osnabrücker Hafen.
Foto:
Michael Hehmann
Autor:
Petra Pieper


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