User Online: 1 |
Timeout: 03:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
27.04.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Mit den Patienten in den Tod
Zwischenüberschrift:
Nazis ermordeten die Jüdin Ruth ten Brink im Konzentrationslager
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ihren
Eltern
und
ihrem
Bruder
gelang
es,
sich
in
den
Niederlanden
vor
den
Nationalsozialisten
zu
verstecken.
Ob
Ruth
ten
Brink
es
nicht
einmal
versucht
hat?
Offenbar
wollte
sie
als
Pflegerin
bei
ihren
Patienten
bleiben.
Gemeinsam
mit
ihnen
wurde
sie
ins
Konzentrationslager
Auschwitz
verschleppt
und
ermordet
–
weil
sie
Juden
waren.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
die
junge
Frau,
die
in
Osnabrück
am
Domhof
8
gelebt
hat.
Wer
heute
die
moderne
Fassade
der
Bank
am
Domhof
8
betrachtet,
dürfte
sich
kaum
vorstellen
können,
wie
es
hier
1926
aussah,
als
Hermann
ten
Brink
und
seine
Frau
Sophie
mit
ihrer
Tochter
Ruth
und
ihrem
Sohn
Werner
aus
Bramsche
nach
Osnabrück
zogen.
Damals
befand
sich
hier
ein
Wohnhaus.
Der
Vater
handelte
mit
Vieh
und
arbeitete
auch
als
Kommissionär
am
Viehhof.
Er
stammt
aus
Denekamp
in
den
Niederlanden
und
war
nach
wie
vor
Staatsbürger
des
Nachbarlandes.
Hetzjagd
auf
Patienten
Ruth
ten
Brink
war
zehn
Jahre
alt,
als
sie
nach
Osnabrück
kam.
Nach
der
Schule
nahm
sie
eine
Stelle
im
Modehaus
Alsberg
an.
Ebenso
wie
den
Inhabern
des
Geschäftes
ist
auch
ihr
der
Hass
der
Nationalsozialisten
gegen
Juden
entgegengeschlagen.
Das
Hitler-
Regime
begann
kurz
nach
seiner
Machtübernahme
1933,
Juden
zu
diskriminieren
und
ihnen
ihre
Rechte
zu
nehmen.
1936
verließ
Ruth
ten
Brink
die
Stadt
und
zog
in
die
Niederlande,
die
Heimat
ihres
Vaters.
Ihr
Bruder
folgte
ihr
später.
Die
Eltern
blieben
noch
bis
1938.
Dann
folgten
sie
ihren
Kindern.
In
der
Zwischenzeit
hatten
die
Nationalsozialisten
begonnen,
Juden
die
Existenzgrundlage
zu
nehmen.
Die
Familie
ten
Brink
lebte
nun
in
Goor.
Hermann
ten
Brink
und
sein
Sohn
handelten
mit
Altwaren.
Ruth
arbeitete
als
Pflegerin
in
der
psychiatrischen
Anstalt
Apeldoornse
Bosch.
In
der
jüdischen
Einrichtung
arbeitete
sie
weiter,
als
1940
die
deutsche
Wehrmacht
die
Niederlande
überfallen
hatte.
Die
Nationalsozialisten
verfolgten
die
Juden
bald
auch
dort.
Während
ihre
Eltern
und
ihr
Bruder
sich
verstecken
konnten,
scheint
Ruth
ten
Brink
dies
kaum
versucht
zu
haben.
Im
Januar
1943
überfielen
Nationalsozialisten
die
psychiatrische
Anstalt.
Es
folgte
eine
Hetzjagd
auf
die
Patienten,
bis
sich
alle
auf
den
Ladeflächen
von
Lastwagen
wiederfanden.
Unter
den
Pflegerinnen,
die
ebenfalls
verschleppt
wurden,
befand
sich
auch
Ruth
ten
Brink.
Am
Bahnhof
von
Apeldoorn
trieben
ihre
Peiniger
alle
in
Viehwaggons.
Der
Zug
fuhr
zum
Lager
Westerbork.
Am
2.
Februar
mussten
alle
wieder
in
einen
Zug
steigen.
Er
sollte
sie
in
das
Konzentrationslager
Auschwitz
bringen.
Die
letzte
Postkarte
Auf
dem
Weg
dorthin
schrieb
Ruth
ten
Brink
eine
Postkarte,
adressierte
sie
an
einen
Bekannten
und
warf
sie
aus
dem
Zug.
Was
sie
nicht
mehr
erfahren
sollte:
Die
Nachricht
kam
tatsächlich
–
wohl
auf
Umwegen
–
an.
Der
Wortlaut
ist
überliefert:
„
Sitze
im
Zug.
Hab
Mut,
gerade
so
wie
ich.
Ich
weiß,
dass
wir
einander
wiedersehen.″
Wenige
Tage
später
war
Ruth
ten
Brink
tot.
Nationalsozialisten
ermordeten
sie
kurz
nach
ihrer
Ankunft
in
Auschwitz
am
5.
Februar
1943
in
einer
Gaskammer.
Sie
wurde
26
Jahre
alt.
Christiane
Richter,
eine
der
Patinnen
des
Stolpersteins
für
Ruth
ten
Brink,
sagte
bei
der
Verlegung
am
Domhof:
„
Sie
war
eine
starke
Persönlichkeit,
die
bei
ihren
Patientinnen
geblieben
ist.″
Vor
ihrem
ehemaligen
Zuhause
befinden
sich
seit
einem
Jahr
auch
Gedenksteine
für
Henny
Marx
und
Klara
Neumann,
die
ebenfalls
Opfer
des
Rassenwahns
geworden
sind.
In
Osnabrück
waren
sie
die
Nachbarinnen
von
Ruth
ten
Brink.
Ihre
Eltern
und
ihr
Bruder
überlebten
Adolf
Hitler
und
sein
Regime.
Bildtexte:
Ein
Denkmal
im
Bürgersteig
erinnert
an
die
Pflegerin
Ruth
ten
Brink.
Bevor
sie
die
Stadt
verließ,
arbeitete
Ruth
ten
Brink
(rechts)
im
Modehaus
Alsberg.
Domhof
8:
Hier
lebte
Ruth
ten
Brink,
bis
sie
wegen
des
Hasses
auf
Juden
in
die
Niederlande
zog.
1943
verschleppten
Nationalsozialisten
die
26-
Jährige
und
ermordeten
sie
im
KZ.
Foto:
Egmont
Seiler
Stolpersteine
in
Osnabrück
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
mehrere
Hundert
Kommunen
in
Europa
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
der
Ukraine.
Paten
des
Stolpersteins
für
Ruth
ten
Brink
am
Domhof
8
sind
Christiane,
Johannes,
Lisanne
und
Linus
Richter.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Nando
Christ,
Jan
Ro
tert
und
Atilla
Ilman
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
künftige
Gedenktafeln
gern
Hinweise
über
das
Schicksal
von
weiteren
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber