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1.
Erscheinungsdatum:
26.04.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Bahnschranke bremste Mönters Hausschwein
Zwischenüberschrift:
Konditormeister Anton Mönter
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Verdienstvolle
Osnabrücker,
die
es
auf
ein
Straßenschild
geschafft
haben,
lassen
sich
meistens
in
die
Berufsgruppen
Wissenschaftler,
Politiker,
Künstler
oder
Industrielle
einsortieren.
Doch
mindestens
zwei
Handwerkern
wurde
diese
Ehre
auch
zuteil.
Beide
waren
Bäckermeister,
beider
Namen
beginnen
mit
dem
Buchstaben
M,
beider
Straßen
wurden
1960
gewidmet
und
liegen
im
Stadtteil
Schinkel-
Ost
nur
wenige
Hundert
Meter
auseinander.
Die
Rede
ist
von
Heinrich
Meinker
und
Anton
Mönter.
Die
Liste
der
Gemeinsamkeiten
ist
noch
länger.
Beide
waren
Mitglieder
im
Stadtrat,
Obermeister
ihrer
Innungen
und
wurden
71
Jahre
alt.
Heute
soll
der
Bäcker-
und
Konditormeister
Anton
Mönter
vorgestellt
werden.
Anton
Mönter
kam
am
8.
Juni
1882
als
eines
von
zwölf
Kindern
auf
dem
Hof
Mönter
in
Bohmte
zur
Welt.
Die
Eltern
betrieben
neben
der
Landwirtschaft
ein
Kolonialwarengeschäft.
Der
Umgang
mit
Lebensmitteln
wurde
dem
jungen
Anton
sozusagen
in
die
Wiege
gelegt.
Als
15-
Jähriger
ging
er
bei
Bäcker
Wehrmeyer
in
der
Hasestraße
in
die
Lehre.
Nach
der
Gesellenprüfung
riet
man
ihm,
eine
Konditorlehre
anzuschließen,
um
für
eine
spätere
eigene
Existenz
breiter
aufgestellt
zu
sein.
Konditormeister
Meyer
in
der
Möserstraße
brachte
ihm
bei,
wie
man
Torten
und
edles
Backwerk
für
Gaumen
und
Auge
ansprechend
herstellt.
Weitere
Gesellenjahre
führten
ihn
in
die
Konditorei
Wagner
an
der
Lotter
Straße
und
nach
Düsseldorf.
Dort,
in
der
Konditorei
Sauer,
holte
er
sich
den
letzten
Schliff
für
die
Meisterprüfung.
Wieder
in
Osnabrück,
arbeitete
er
bei
Konditor
Teepe
in
der
Rehmstraße.
Dort
lernte
er
das
Dienstmädchen
Anna
Stertenbrink
aus
Lechtingen
kennen.
Die
beiden
wurden
ein
Paar
und
schmiedeten
bald
große
Pläne.
Sie
kauften
das
Wohnhaus
Iburger
Straße
20
an
der
Ecke
zur
Wörthstraße
und
bauten
es
im
Erdgeschoss
zu
einem
Bäckerladen
mit
angeschlossenem
Café
um.
Es
war
die
Zeit,
als
vier
Brötchen
noch
zehn
Pfennige
kosteten
und
es
zu
Silvester
zwölf
Berliner
für
eine
Mark
gab.
Die
Iburger
Straße
war
noch
keine
vierspurige
Ausfallstraße
und
nur
lückenhaft
bebaut.
Es
ging
gemächlich
zu.
Besonders
dann,
wenn
die
Bahnschranke
am
Rosenplatz
geschlossen
war.
Und
das
war
sie
häufig.
"
Andere
fluchten
darüber,
aber
für
meine
Großeltern
war
es
manchmal
auch
ein
Segen,
weil
dann
das
Hausschwein
ausgebremst
wurde"
,
weiß
Enkelin
Barbara
Herrmann
aus
Erzählungen.
Für
das
"
Reste-
Schwein"
fiel
in
dem
großen
Haushalt
immer
reichlich
zu
fressen
ab.
Es
wurde
bisweilen
übermütig.
Wenn
es
das
Tier
nach
etwas
anderem
als
immer
nur
den
Tortenresten
gelüstete,
büxte
es
aus.
Die
Lehrjungen
mussten
los
und
es
wieder
einfangen.
Gut,
wenn
dann
die
Schranke
unten
war
und
das
Schwein
nicht
weiterkam.
Anton
Mönter
war
ein
umsichtiger
Patriarch,
der
alles
in
der
Familie
und
im
Betrieb
wohlgeordnet
hatte.
Das
Geschäft
lief
gut,
Baumkuchen
und
"
Bunte
Schüsseln"
waren
der
Renner,
das
Café
zu
einem
beliebten
Treffpunkt
der
Neustadt
geworden.
Mönter
fand
daneben
die
Zeit
für
zahlreiche
Ehrenämter.
"
Er
rührte
in
fast
allen
Pötten
der
Neustadt"
,
fasst
es
die
Enkelin
zusammen:
Kirchenvorstand
in
St.
Joseph,
Liedervater
des
Kirchenchors,
Präsident
des
Neustädter
Schützenvereins.
Und
dann
die
berufsständischen
Ämter:
Vorstand
der
Handwerkskammer,
Konditorenobermeister,
Kreishandwerksmeister,
Aufsichtsrat
der
Bäcker-
Einkauf
GmbH.
"
Er
war
fast
keinen
Abend
zu
Hause,
hat
meine
Oma
immer
geseufzt"
,
erinnert
sich
Barbara
Herrmann.
Ihr
Vater
Heinz,
Jahrgang
1914,
war
der
designierte
Betriebsnachfolger.
Als
Konditormeister
stand
er
im
Dienst
der
kriegswichtigen
Ernährungswirtschaft
und
wurde
nicht
eingezogen.
1944
meldete
er
sich
freiwillig.
Er
kehrte
nicht
vom
Balkan-
Einsatz
zurück.
Bis
zu
seinem
Tod
am
26.
Januar
1954
hoffte
Anton
Mönter,
dass
der
vermisste
Sohn
eines
Tages
heimkehren
werde.
"
Er
hat
diese
Hoffnung
mit
ins
Grab
genommen"
,
weiß
Herrmann,
die
damals
zehn
Jahre
alt
war.
Mutter
und
Großmutter
führten
das
Geschäft
weiter,
bis
Barbaras
Bruder
Heinz-
Joachim
es
1967
übernehmen
konnte.
Später
zog
sich
der
Bruder
auf
die
Herstellung
von
Diabetiker-
Pralinen
zurück.
Seitdem
sind
die
Ladenräume
an
der
Straßenecke
vermietet.
Bildtext:
Anton
Mönter
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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