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1.
Erscheinungsdatum:
13.06.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Konkret mehr Raum" in Osnabrück: Kunst am Heger Tor und in drei Museen
Schimmernder Fond für das Kirchenschiff
Zwischenüberschrift:
"Konkret mehr Raum": In drei Osnabrücker Ausstellungshäusern gelingt ein Parcours der Installationen
Artikel:
Originaltext:
Ungewohnte
Perspektive
auf
das
Heger
Tor,
das
Wahrzeichen
der
Osnabrücker
Altstadt:
Michael
Johansson,
schwedischer
Installationskünstler,
hat
das
Entree
zur
Altstadt
mit
einer
aus
Hausrat
und
Möbeln
gestapelten
Skulptur
verfremdet.
Diese
Arbeit
gehört
zur
Ausstellung
"
Konkret
mehr
Raum"
,
die
ab
dem
14.
Juni
zu
sehen
ist.
Die
Präsentation
in
Kunsthalle,
Felix-
Nussbaum-
Haus,
Kulturgeschichtlichem
Museum
und
an
Standorten
im
Stadtraum
ist
die
größte
Osnabrücker
Kunstpräsentation
seit
Jahren.
20
internationale
Künstlerinnen
und
Künstler
haben
die
Ausstellungsbeiträge
in
den
letzten
zwei
Wochen
vor
Ort
erstellt.
Foto:
Michael
Gründel
Osnabrück.
Kunst
als
Parcours
der
intensivierten
Wahrnehmung:
Mit
"
Konkret
mehr
Raum"
gelingt
in
Osnabrück
eine
Kunstpräsentation
in
gleich
drei
Ausstellungshäusern
und
dem
öffentlichen
Raum.
Statt
konkret
mehr
Raum
gibt
es
am
Heger
Tor
weniger
Platz.
So
sehen
es
Fußgänger
und
Radfahrer,
die
sich
unter
Michael
Johanssons
"
Public
Square"
in
die
Altstadt
zwängen.
Der
Installationskünstler
hat
in
das
Triumphtor
ein
zweites,
aus
alten
Schränken
gestapeltes
Entree
gepresst.
Nun
geht
es
unter
Tischtennisplatte
und
Küchenspüle
ins
heimelige
Kneipenquartier.
Passanten
schimpfen,
Facebook-
Kunstkritiker
schäumen.
Osnabrück
hat
sein
Kunstskandälchen.
Und
die
selbst
erklärte
Friedensstadt
ihre
Toleranzprüfung.
Mehr
Raum:
Das
meint
im
Fall
der
Kunst
natürlich
das
Areal
erweiterter
Wahrnehmung
und
das
Ideal
einer
dadurch
beförderten
Kommunikation.
Kunsthallenleiterin
Julia
Draganovic
sowie
die
Kuratorinnen
Elisabeth
Lumme
und
Valerie
Schwindt-
Kleveman
versammeln
in
drei
Ausstellungshäusern
und
im
Stadtraum
Werke
von
20
Künstlerinnen
und
Künstlern.
Aus
Schränken
gestapelt
Was
hält
die
Ausstellungsbeiträge
zusammen?
Eine
künstlerische
Philosophie,
wie
sie
etwa
an
Johanssons
"
Public
Square"
beispielhaft
ablesbar
ist.
Dessen
Stapelskulptur
aus
Schränken,
Spinden
und
allerlei
Hausrat
verfremdet
das
Stadtbild,
verändert
das
Raumgefühl,
irritiert
eine
Wahrnehmung,
die
unablässig
zwischen
realem
Objekt
und
dessen
Stellenwert
als
Bildelement
im
fertigen
Kunstwerk
hin-
und
herwandert.
Solche
Kunst
versteht
sich
als
Intervention
auf
Zeit,
als
Kommentar
auf
vorgefundene
Räume
und
Situationen.
Der
rote
Faden
der
Schau
führt
nach
Erklärung
der
Kuratorinnen
zurück
zu
Friedrich
Vordemberge-
Gildewart
(1899–1962)
,
jenem
Osnabrücker
Vertreter
der
Konkreten
und
Konstruktiven
Kunst,
dessen
50.
Todestag
erst
kürzlich
gefeiert
worden
war.
"
Konkret
mehr
Raum"
:
Der
Ausstellungstitel
verweist
ostentativ
auf
dieses
künstlerische
Erbe.
Allerdings
ist
Konkrete
Kunst
insofern
Geschichte,
als
ihre
Utopien
erloschen
sind.
Heute
bleibt
oft
nur
noch
das
zitathafte
Label
wie
bei
Documenta-
Künstler
Pedro
Cabrita
Reis,
der
seine
"
Gildewart
Line"
als
Lichtinstallation
hoch
oben
an
der
Kunsthalle,
der
ehemaligen
Dominikanerkirche,
angebracht
hat.
Dort
leuchtet
die
weiße
Linie
als
neues
Signet
des
Ausstellungshauses.
Linie
und
rechter
Winkel
–
minimaler
und
damit
unverbindlicher
lässt
sich
auf
Konkrete
Kunst
allerdings
kaum
verweisen.
Besser,
weil
gehaltvoller
macht
es
da
Susanne
Tunn,
die
die
Fugen
zwischen
den
Tonkacheln
im
Kirchenschiff
mit
flüssigem
Zinn
ausgegossen
hat.
Das
silbrig
glänzende
Metall
hebt
das
Bodenraster
hervor,
versieht
den
gotischen
Kirchenraum
mit
glänzendem
Fond.
Wenn
frisches
Tageslicht
durch
die
hohen
Bogenfenster
flutet,
leuchtet
Sonnenglanz
auf
dieser
Bodenskulptur
wie
auf
schimmerndem
Geschmeide.
Tunn
verwandelt
Winkelgeometrie
in
ein
lebendig
pulsierendes
Lichtgebilde
–
ausgezeichnet.
Diese
Arbeit
macht
klar,
dass
"
Konkret
mehr
Raum"
als
straffe
Thesenschau
missverstanden
wäre.
Die
Präsentation
gliedert
sich
in
einen
Parcours
von
Wahrnehmungssituationen,
die
vor
allem
um
ihrer
selbst
willen
geschätzt
werden
sollten.
Die
einzelnen
Kunstwerke
exponieren
Räume
und
den
Betrachter
selbst,
der
sich
in
der
Auseinandersetzung
mit
der
Kunst
als
sensibel
Wahrnehmender
neu
entdecken
darf.
Wichtiger
als
die
Werke
sind
die
Prozesse,
die
sie
auslösen.
Dies
trifft
sich
mit
der
Philosophie,
die
Kunsthallen-
Chefin
Draganovic
seit
ihrem
Start
im
Herbst
2013
Schritt
für
Schritt
umsetzt.
Ausstellung
mit
Qualität
Eine
ganze
Reihe
der
Werke,
die
nun
in
der
insgesamt
qualitätvoll
besetzten
und
einfühlsam
inszenierten
Ausstellung
gezeigt
werden,
unterstützt
diesen
Anspruch.
Jose
Dávila
etwa
hält
zwei
schwere
Marmorplatten
mit
einem
Spanngurt
in
prekärem
Gleichgewicht.
Baptiste
Debombourg
lässt
einen
ganzen
Raum
über
eingebaute
Winkel
scheinbar
zur
Seite
kippen.
Angela
Glajcar
verwandelt
den
Oberlichtsaal
im
stadtgeschichtlichen
Museum
mit
einer
schneeweißen
Plastik
aus
hängenden,
eingerissenen
Papierbahnen
in
einen
Zauberort
der
Stille.
Schade
allerdings,
wie
unverbindlich,
weil
beliebig
sich
dagegen
Rüdiger
Stankos
Litfaßsäule
mit
bunten
Farbstreifen
ausnimmt.
Nicht
wirklich
gelungen
wirkt
auch
Diana
Siriannis
Bildgestöber
aus
fragmentierten
Architekturfotos
im
Felix-
Nussbaum-
Haus.
Ausgerechnet
in
dem
Vordemberge-
Gildewart
gewidmeten
Raum
funktioniert
der
postulierte
Bezug
zu
diesem
Altmeister
der
Konkreten
gar
nicht.
Das
macht
in
der
Summe
aber
nichts.
Mit
"
Konkret
mehr
Raum"
gelingt
in
Osnabrück
eine
Präsentation,
die
keinen
überregionalen
Vergleich
zu
scheuen
braucht.
Zugleich
akzentuiert
sie
das
Programm
der
Kunsthalle.
In
dem
Kirchenschiff
wird
es
nach
den
Worten
von
Julia
Draganovic
"
auf
absehbare
Zeit"
ausschließlich
situative
Installationsarbeiten
geben.
Dies
im
Hinblick
auf
das
Programm
einer
Kunsthalle
als
Konsequenz
oder
Verengung
zu
begreifen,
möge
dem
Publikum
überlassen
bleiben.
Osnabrück,
Kunsthalle,
Felix-
Nussbaum-
Haus,
Kulturgeschichtliches
Museum,
Außenraum:
Konkret
mehr
Raum.
Eröffnung:
Samstag,
13.
Juni,
17
Uhr.
Bis
13.
September.
Öffnungszeiten:
Di.
13–18
Uhr,
Mi.–Fr.
11–18
Uhr,
Sa.,
So.
10–18
Uhr
(Kunsthalle)
,
Di.–Fr.
11–18
Uhr,
Sa.,
So.
10–18
Uhr.
Info:
www.konkret-
mehr-
raum.de
Bilder
und
Infos
zu
"
Konkret
mehr
Raum"
auf
www.noz.de/
kunsthalle.
Bildtexte:
Schimmerndes
Raster
aus
Zinn:
Susanne
Tunns
Bodenskulptur
aus
flüssigem
Metall
in
der
Kunsthalle
Osnabrück.
Da
staunt
der
Passant:
Michael
Johanssons
Stapelskulptur
"
Public
Square"
im
Heger
Tor.
Weithin
sichtbar:
Rüdiger
Stankos
farbige
Litfaßsäule
vor
der
Kunsthalle
Osnabrück
Der
Windzug
zweier
Ventilatoren
hält
die
schwebende
Lemniskate
von
Zilvinas
Kempinas
in
der
Luft.
Kuratorin
Elisabeth
Lumme
erläutert
eine
Arbeit
von
Jose
Dávila.
Künstlerin
Susanne
Tunn
hat
die
Kunsthalle
gestaltet.
Fotos:
Michael
Gründel,
Egmont
Seiler
Autor:
Stefan Lüddemann