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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Neue Sicht auf den Stadtraum
 
Mit dem Kombi-Ticket durch drei Häuser
Zwischenüberschrift:
Internationale Künstlerinnen und Künstler reagieren mit frischen Blickrichtungen auf Osnabrücker Orte
 
Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungen: Alles zum Thema Besucherservice
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Gestapelte Möbel im Heger Tor, die Litfaßsäule mit kunterbunten Streifen auf dem Rißmüllerplatz, eine schwebende Skulptur im Kulturgeschichtlichen Museum das alles und noch vieles mehr ist " Konkret mehr Raum". Doch was verbirgt sich hinter diesem Titel?

20 internationale Künstlerinnen und Künstler richten vom 14. Juni bis zum 13. September 2015 in drei Osnabrücker Ausstellungshäusern und an drei Standorten im Stadtraum Kunstwerke auf Zeit ein. So sind in Museumsräumen, aber auch auf öffentlichen Plätzen Kunstwerke entstanden, die es so nur in Osnabrück gibt. Die Künstlerinnen und Künstler verstehen ihre Beiträge nicht einfach als Objekte, sie sehen sie als künstlerisch gestaltete Umgebungen, als Antworten auf Raumsituationen in Osnabrück.

Diese Situationen sind denkbar vielfältig. " Konkret mehr Raum" ereignet sich im hohen Schiff der Dominikanerkirche, im spitz zulaufender Ausstellungsraum im Felix-Nussbaum-Haus oder am Heger Tor, dem Entree der Altstadt. Ganz gleich, wie das Werk aussieht oder wo es zu finden ist, immer geht es um das, was Kunstexperten " Intervention" nennen, um den Eingriff in eine vorgefundene Situation.

Kunst antwortet. Sie antwortet auf Orte, die es schon gibt. Damit ist aber auch klar, dass Kunst vielfältige Gestalt annehmen kann. Das fängt mit dem Material an und hört mit der jeweiligen Form noch lange nicht auf. Bei " Konkret mehr Raum" kann sich ein Kunstwerk aus alten Möbeln fügen, es kann aus flüssigem Zinn geschüttet werden oder in der Gestalt von lauter Papierfahnen in einem Raum schweben. Kunst hängt hier nicht einfach an der Wand, sie fügt sich in Räume, besetzt Orte. Mit ihrer jeweiligen Form bezieht sie sich auch auf die Bedingungen, die Künstler in Osnabrück vorgefunden haben und auf die sie mit ihren Werken reagieren. Sie arbeiten noch ein Begriff der Kunstexperten – " ortsspezifisch". Und sie orientieren sich an Prozessen. Fertige Werke sind nicht gefragt, wenn für einen einzigartigen Ort gearbeitet werden soll.

Für " Konkret mehr Raum" haben sich die Künstler auf Osnabrück eingelassen, Räume und Plätze studiert, mit Partnern vor Ort gesprochen. Seit rund zwei Jahren haben die Kuratorinnen Elisabeth Lumme und Valerie Schwindt-Kleveman sowie die Kunsthallen-Leiterin Julia Draganovic mit den Künstlern die einzelnen Werke geplant und Partner gesucht, die bei der Verwirklichung helfen könnten. Am Ende machte eine ganze Reihe von Osnabrücker Firmen mit. Und viele Helfer, die den Künstlern zur Hand gingen. Am Ende ist auch der Prozess das Werk. Der hat übrigens für Elisabeth Lumme und Valerie Schwindt-Kleveman schon vor rund drei Jahren begonnen. Mitten im " VG-Jahr", dem Jahr zur Erinnerung an den 50. Todestag des Osnabrücker Konstruktivisten, Künstlers und Designers Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899–1962), entwarfen sie das Projekt einer Ausstellung für Osnabrück, die " VGs" Kunst für das Heute weitererzählt.

Experimente auf Zeit

Und was hat der Besucher davon? Er bekommt das, was der Ausstellungstitel verspricht: Mehr Raum konkret! Damit ist natürlich der geistige Raum gemeint, der Raum für neue Wahrnehmung, für veränderte Lesarten jener Umgebung, die uns Tag für Tag wie selbstverständlich umgibt. Die Kunst bricht diese Routine auf, indem sie den Blick in ungewohnte Richtungen lenkt und die Perspektiven der Wahrnehmung verändert. Die Kunstwerke wirken wie kleine Experimente, wie Versuchsanordnungen auf Zeit. Die Kunst von " Konkret mehr Raum" fordert den Betrachter dazu auf, sich selbst auf den Weg zu machen, eigenen Wahrnehmungen und Gedanken zu vertrauen.

Genau das verändert am Ende auch eine Stadt. Lange nach dem Ende dieses Kunstprojektes werden die Besucher von " Konkret mehr Raum" daran denken, wie Kunst ihre Sicht auf die eigene Umgebung verändert hat. Die Besucher werden darüber weiter sprechen, sich erinnern an jene Begegnungen mit der Kunst, die sie irritiert, und an jene, die sie amüsiert haben.

Die Künstlerliste: Maarten Baas (Niederlande), Pedro Cabrita Reis (Portugal), Marie Cool Fabio Balducci (Luxemburg), Baptiste Debombourg (Frankreich), Vincent Ganivet (Frankreich), Jose Dávila (Mexiko), Angela Glajcar (Deutschland), Dominique Jézéquel (Frankreich), Michael Johansson (Schweden), Ž ilvinas Kempinas (Litauen), Andreas Kotulla (Deutschland), Alicja Kwade (Polen/ Deutschland), Hinrich Gross/ Sigrid Sandmann (Deutschland), Diana Sirianni (Italien/ Deutschland), Rüdiger Stanko (Deutschland), David Svoboda (Tschechien/ Deutschland), Dannielle Tegeder (USA), Susanne Tunn (Deutschland).

Texte und Bilder zu " Konkret mehr Raum" auf www.noz.de/ kunsthalle
Fotos:
Jörg Martens
Layout:
Matthias Michel

Osnabrück. Die Informationen zum Besuch von " Konkret mehr Raum":
Ort: Osnabrück, Kunsthalle, Kulturgeschichtliches Museum, Felix-Nussbaum-Haus, Rißmüllerplatz, Heger Tor.
Eröffnung: Samstag, 13. Juni, 17 Uhr.
Laufzeit: 14. Juni bis 13. September 2015.
Eintrittspreise: Einzelticket: fünf Euro/ drei Euro (ermäßigt); Kombiticket für alle Häuser: acht Euro/ vier Euro (ermäßigt); Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr haben freien Eintritt.
Öffnungszeiten: Kunsthalle: Di., 13–18 Uhr, Mi.–Fr., 11–18 Uhr, Sa., So., 10–18 Uhr; Kulturgeschichtliches Museum und Felix-Nussbaum-Haus: Di.–Fr., 11–18 Uhr, Sa., So., 10–18 Uhr.
Führungen: Öffentliche Führung: So., 16 Uhr. Neben der regelmäßigen öffentlichen Führung werden Kombi-Führungen nach Terminvereinbarung sowie Exkursionen angeboten, die einen ganzen Nachmittag dauern. Führungen unterscheiden je nach Farbkennung den Besuch der unterschiedlichen Häuser und damit verbundene Werkstattprogramme im Akzisehaus.
Beratung zu Führungen und zu Programmen für Schulklassen: Christel Schulte, Leiterin Vermittlung Kunsthalle Osnabrück, Tel. 05 41/ 323-45 75 oder schulte.ch@ osnabrueck.de; Ralf Langer, Museumspädagogischer Dienst, Tel.: 05 41/ 323-20 64 oder langer@ osnabrueck.de
Information: www.konkret-mehr-raum.de
Autor:
Stefan Lüddemann


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