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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Markthändler ärgern sich über Radfahrer
Zwischenüberschrift:
Durchfahrt-Verbot an der Katharinenkirche wird oft ignoriert – Stadt beklagt Uneinsichtigkeit der Radler
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Wochenmarkt am Ledenhof ist im Wochenprogramm vieler Osnabrücker fest verankert. Dumm nur, dass der morgendliche Marktbummel immer wieder durch rücksichtslose Radfahrer gestört wird. Häufig komme es besonders an der Katharinenkirche zu gefährlichen Situationen zwischen ihren Kunden und Radlern, klagen die Händler.

" Es ist eine Unverschämtheit", schimpft ein Standbesitzer, der erst vor Kurzem von einem Schüler umgefahren worden sei. Er habe sich aufgeregt und geflucht auch in Richtung des Kindes. Dadurch habe er prompt den Zorn einiger Marktbesucher auf sich gezogen. " Sie schrien etwas in meine Richtung", sagt der Mann. Doch kaum als sie sich wieder abwandten, " bretterte direkt an ihnen ein anderer Radfahrer vorbei". Die gerade noch Empörten hätten nun selbst zur Seite springen müssen.

Die Situation soll sich so am Platz An der Katharinenkirche ereignet haben. Ein Einzelfall? Der Standbetreiber, der seinen Namen lieber nicht nennen möchte, verneint: " Das ist alltäglich." Er habe sich einmal die Mühe gemacht, die Radfahrer zu zählen, die trotz der ringsum aufgestellten Durchfahrverbot-Schilder nicht vom Rad absteigen. Knapp 200 Radler seien an einem einzigen Markttag zwischen 7 und 10 Uhr durchgefahren und zwar nur an einem der fünf Zufahrtswege hinter der Katharinenkirche.

Seine Marktkollegen bestätigen auf Nachfrage diesen Eindruck: Die meisten Radler, so glauben sie, würden nicht absteigen. Gerade zwischen 7 und 9 Uhr also im Berufsverkehr für Büro-Angestellte und Schüler sei es am schlimmsten. Und: Es sind nicht unbedingt vorwiegend junge Leute, die im Slalom an den Kunden vorbei über den Markt brettern, sondern oft " Geschäftsleute und Ältere", haben die Standbesitzer beobachtet.

Macht der Gewohnheit

Bei vielen ist es offenbar vor allem die Gewohnheit: Die Straßen rings um die Katharinenkirche werden morgens von vielen Osnabrückern Radlern auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zur Uni befahren, häufig unter Zeitdruck. Donnerstags zu Marktzeiten ist das jedoch verboten. Sandra Solf, städtische Fachbereichsleiterin Bürger und Ordnung, erklärt: " Der Marktmeister ein Mitarbeiter der Stadt, der den Wochenmarkt gemäß der Wochenmarktsatzung zu beaufsichtigen hat sperrt zu Beginn des Marktes die Zuwegungen zum Wochenmarktgelände mittels Sperrböcken und Schildern ab." Das Verkehrszeichen " Verbot der Durchfahrt für Fahrzeuge aller Art" (rundes weißes Schild mit rotem Rand) gelte auch für Radler. Dass Fahrradfahrer aufgrund der Beschilderung auch tatsächlich absteigen, funktioniert laut Solf allerdings " leider nur teilweise". Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn sich der Marktmeister im Bereich der Absperrungen aufhalte. In diesen Fällen erfolge auch eine konkrete Ansprache an die Verkehrssünder.

Uneinsichtige Radler

Das Problem, dass während des Wochenmarktes am Ledenhof viele Radfahrer " wild" über den Platz fahren, sei der Behörde also bekannt, sagt Solf. Die Stadt, die den Wochenmarkt als öffentliche Einrichtung betreibt, greife hier auch ein, stoße bei den betroffenen Radlern aber häufig auf Uneinsichtigkeit. Auch sei der Handlungsspielraum des Ordnungsamtes begrenzt, da die Überprüfung des fließenden Verkehrs Aufgabe der Polizei ist.

Diese prüft die Situation an der Katharinenkirche aktuell im " Sachbereich Einsatz", sodass in Zukunft gegebenenfalls vermehrt Polizeikontrollen vor Ort stattfinden könnten. Bei einem Verstoß gegen das Durchfahrverbot drohen Radfahrern dann 20 Euro Bußgeld. Wird ein Passant gefährdet, erhöht sich die Buße auf 25 Euro, und passiert sogar ein Unfall, werden 30 Euro kassiert.

Mehr zum Radfahren in Osnabrück und eine Umfrage zum Thema: www.noz.de/ fahrrad
Bildtext:
Ein Radfahrer fährt von der Kirche St. Katharinen in Osnabrück über den Wochenmarkt.
Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
Christian Ströhl


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