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1.
Erscheinungsdatum:
17.04.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
So schlicht wie die Ordensregeln
Zwischenüberschrift:
Das Kloster von der ewigen Anbetung an der Hase
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wer
die
Osnabrücker
Wallringstraße
verfolgt,
stößt
beim
Hasetor
unübersehbar
auf
das
mächtige
Befestigungs-
Bollwerk
der
Vitischanze.
Auf
der
anderen
Straßenseite
liegt,
keine
100
Meter
entfernt,
das
Kloster
von
der
ewigen
Anbetung
und
wird
von
kaum
einem
Vorbeifahrenden
beachtet.
Deutlich
von
der
Straße
zurückgesetzt,
erklärt
schon
die
Lage
seine
Zweckbestimmung:
ein
stiller
Ort
des
Gebets
und
der
geistlichen
Andacht
zu
sein.
Gern
wird
in
stadtgeschichtlichen
Beschreibungen
die
Vitischanze
mit
ihrem
massiven
Mauerwerk
als
Sinnbild
irdischer
Macht
dem
zurückgenommenen
Kloster
als
Ort
geistlicher
Sinnsuche
gegenübergestellt.
Zwei
Welten
begegnen
sich
in
diesen
beiden
Bauwerken
Dabei
muss
man
festhalten,
dass
die
Vitischanze
um
mehrere
Jahrhunderte
älter
ist
als
das
Kloster.
Das
Gegenüber
von
weltlicher
und
geistlicher
Macht
hat
sich
wohl
eher
zufällig
so
ergeben.
Denn
die
Klosterfrauen
erhielten
nach
ihrer
Vertreibung
in
den
Jahren
des
Kulturkampfs
und
dem
holländischen
Exil
das
Grundstück
an
der
Hase
geschenkt.
1898
bezogen
sie
das
von
Architekt
und
Bildhauer
Heinrich
Seling
entworfene
Klostergebäude,
das
auf
der
historischen
Ansichtskarte
zu
sehen
ist.
Von
der
vierflügeligen
Anlage,
die
einen
nahezu
quadratischen
Innenhof
umschließt,
ist
vom
Wall
aus
nur
der
südliche
Flügel
mit
der
Klosterkapelle
zu
sehen.
Selbst
dieser
Kapellenflügel
kommt
mit
seiner
ungegliederten
Bruchsteinfassade
sehr
schlicht
daher.
Die
hier
geübte
Schlichtheit
schien
einem
kontemplativen
Orden
angemessen.
Der
Orden
der
"
Benediktinerinnen
vom
Heiligsten
Sakrament"
wurde
1854
in
Osnabrück
neu
gegründet,
nachdem
50
Jahre
zuvor
das
erste
Kloster
dieser
Gemeinschaft,
das
Gertrudenkloster,
im
Zuge
der
Säkularisation
aufgehoben
worden
war.
Der
neue
Orden
ließ
sich
zunächst
am
Kamp
5
nieder,
wo
er
die
Leitung
der
Höheren
Töchterschule
übertragen
bekam.
Räumliche
Enge
führte
bereits
im
Folgejahr
zum
Umzug
in
das
Breusing′sche
Patrizierhaus
Neuer
Graben
10.
1865
übergab
der
Orden
Schule
und
Internat
an
die
Ursulinen.
Die
Benediktinerinnen
hatten
offensichtlich
festgestellt,
dass
sich
der
quirlige
Schulbetrieb
nicht
gut
mit
einem
Leben
nach
den
Regeln
des
heiligen
Benedikt
von
Nursia
vertrug.
Sie
verlegten
sich
auf
(bis
heute)
Hostienbäckerei
und
Paramentenstickerei.
1875
mussten
die
Schwestern
Osnabrück
verlassen.
Die
preußische
Regierung
hatte
im
sogenannten
Kulturkampf
alle
geistlichen
Orden
mit
Ausnahme
der
krankenpflegenden
verboten.
Die
Osnabrücker
Schwestern
fanden
in
Oldenzaal
in
den
Niederlanden
Asyl.
Ludwig
Windthorst
als
Gegenspieler
Bismarcks
setzte
sich
energisch
für
eine
Rückkehr
der
Ordensfrauen
ein.
1888
wurde
sie
gestattet.
Es
dauerte
aber
noch
weitere
zehn
Jahre,
bis
mit
der
alten
Nobbenburg
ein
geeigneter
Bauplatz
gefunden
und
das
Klostergebäude
errichtet
war.
Die
Nobbenburg
war
ein
landwirtschaftliches
Anwesen
im
Besitz
der
Familie
Siebenbürgen.
Ältester
Sohn
und
Hoferbe
war
Johann
Siebenbürgen,
Priester
in
Melle
und
dem
Orden
sehr
zugetan.
Er
hatte
ein
Gelübde
abgelegt:
Wenn
die
Schwestern
aus
Oldenzaal
zurückkehren
können,
dann
stiftet
er
den
Familienbesitz.
Zeitsprung
nach
1941:
Die
Gestapo
will
das
Hasekloster
konfiszieren
und
die
Ordensfrauen
vertreiben.
Das
verhindert
Standortpfarrer
Christian
Dolfen:
Auf
seine
Vermittlung
hin
wird
das
Kloster
dem
Wehrkreis-
Sanitätswesen
unterstellt.
Fortan
nähen
die
Schwestern
Dreieckstücher
und
verpacken
Verbandszeug
und
Medikamente.
So
können
sie
wenigstens
in
ihrem
Haus
bleiben.
Am
13.
September
1944
war
es
damit
vorbei.
Bei
einem
Bombenangriff
wurde
der
vordere
Kapellenflügel
total
und
die
übrigen
Gebäudeteile
schwer
beschädigt.
Drei
Schwestern
starben
unter
den
Trümmern.
Nach
dem
Zusammenbruch
schickte
Bischof
Berning
den
jungen
Kaplan
Helmut
Hermann
Wittler
im
ganzen
Bistum
herum,
um
für
die
Benediktinerinnen
zu
beten
und
Spenden
zu
sammeln.
Es
kamen
viele
Sachspenden
in
Form
von
Baumaterial
und
Geld
zusammen.
Baumeister
Josef
Feldwisch-
Drentrup
errichtete
einen
Neubau
auf
den
alten
Grundmauern
in
einem
noch
sachlicheren
Stil
als
der
Vorgänger.
Der
Rundturm
vor
der
Südfassade
entfiel,
ein
Teil
der
Rundbogenfenster
wurde
eckig,
der
Haupteingang
wanderte
weiter
nach
rechts.
Hundert
Jahre
nach
der
Ordensgründung,
am
11.
Juli
1954,
weihte
Bischof
Wilhelm
Berning
die
neue
Kapelle.
Übrigens:
Die
hier
gezeigte
Ansichtskarte
und
150
weitere
von
Kirchen
und
Klöstern
in
Osnabrück
sind
noch
bis
zum
22.
Mai
im
Forum
am
Dom
zu
sehen.
"
Herzliche
Grüße
aus
Osnabrück"
heißt
die
Ausstellung
mit
Motiven
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken.
Bildtexte:
Koloriert
und
deshalb
besonders
beliebt
war
diese
Karte
mit
der
Ansicht
des
Haseklosters.
Sie
ging
mit
besten
Grüßen
im
Mai
1920
auf
die
Reise
zu
einem
Empfänger
nach
Hamburg.
Ansichtskarte
des
Verlags
H.
Wenner
(Sammlung
Helmut
Riecken)
Beim
Nachkriegs-
Neubau
wurde
auf
den
runden
Treppenturm
mit
integriertem
Glockenhaus
verzichtet.
Ein
Dachreiter
trägt
seitdem
die
Gebetsglocke.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks