User Online: 2 |
Timeout: 24:10Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.04.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Vom Liftboy zum Hochschullehrer
Zwischenüberschrift:
Der Theo-Fritz-Koch-Weg erinnert an den Maler und Kunstpädagogen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Karl
Kühling
nannte
ihn
"
den
Maler
von
Osnabrück"
.
Wie
kaum
ein
anderer
in
Menge
und
Qualität
hielt
Theo
Fritz
Koch
Stadt
und
Umland
besonders
in
der
Zeit
zwischen
den
Weltkriegen
fest.
Er
malte
bis
zu
seinem
letzten
Lebenstag,
dem
3.
Oktober
1949.
Sein
letztes
Bild
zeigt
die
Pernickelmühle.
Dabei
war
Theo
Fritz
Koch
gewiss
nicht
der
typische
Heimatmaler.
In
seiner
ersten
Lebenshälfte
war
er
ständig
auf
Achse
und
probierte
auch
beruflich
so
manches
aus,
bevor
das
Zeichnen
und
das
Malen
ihn
nicht
mehr
losließen.
Aus
seinen
Aufzeichnungen
lassen
sich
90
Wohnungswechsel
und
18
Atlantiküberquerungen
errechnen.
Das
ging
schon
damit
los,
dass
er
in
Welferdingen/
Lothringen
geboren
wurde,
wobei
seine
Eltern
aus
Dielingen
und
Den
Haag
stammten.
In
Theo
Fritz
Kochs
Geburtsjahr
1875
war
der
Vater
in
Welferdingen
kaiserlicher
Wasserbau-
Bezirksingenieur.
Doch
das
Leben
in
einem
deutschfeindlichen
Umfeld
–
Lothringen
war
nach
dem
Krieg
1870/
71
unfreiwillig
zum
deutschen
"
Reichsland"
geworden
–
behagte
der
Familie
nicht.
Der
Vater
sah
sich
in
verschiedenen
deutschen
Städten,
darunter
auch
Osnabrück,
nach
einer
neuen
Anstellung
um,
fand
aber
nichts
Passendes.
1880
wanderte
er
mit
seiner
Familie
in
die
USA
aus.
Staunend
erlebte
der
kleine
Theodor
Fritz
in
Nebraska
den
noch
wirklich
Wilden
Westen,
lernte
auf
der
entlegenen
Farm
das
Viehhüten,
beobachtete
Scharmützel
mit
Indianern
und
wurde
von
Wölfen
und
Klapperschlangen
gejagt.
Doch
für
den
vom
Zeichenbrett
herkommenden
Vater
war
das
Farmerleben
nicht
die
Erfüllung.
Die
Familie
zog
weiter
nach
Milwaukee,
wo
der
Vater
Arbeit
in
einem
Architekturbüro
fand.
Leider
war
er
an
einen
unlauteren
Chef
geraten.
Es
gab
wieder
große
Enttäuschungen
und
nicht
eingehaltene
Versprechungen.
Theo
Fritz
entdeckte
unterdessen
in
der
Schule
seine
Neigung
zum
Malen.
1883
kehrte
die
Familie
nach
Deutschland
zurück,
weil
sich
die
Möglichkeit
bot,
den
Landbesitz
des
Großvaters
in
Dielingen
zu
bestellen.
Die
Überfahrt
auf
einem
kleinen
Passagierschiff
endete
auf
einer
Sandbank
vor
der
niederländischen
Küste
im
Nebel.
Die
Schiffbrüchigen
wurden
gerettet
und
kamen
bei
Verwandten
in
Holland
unter,
bis
sie
nach
Dielingen
weiterreisen
konnten.
Der
Wechsel
blieb
die
einzige
Konstante.
1886
brachen
die
Kochs
wieder
in
die
Neue
Welt
auf,
diesmal
nach
Minneapolis.
Theo
Fritz
ging
dort
weiter
zur
Schule.
Als
er
13
war,
verunglückte
der
Vater
und
wurde
erwerbsunfähig.
Theo
Fritz
musste
zum
Lebensunterhalt
der
Familie
beitragen.
Erst
als
Laufbursche
in
einem
Kaufhaus,
dann
als
Liftboy,
in
einer
Wäscherei
und
einer
Rechtsanwaltskanzlei.
Der
Rechtsanwalt
war
ein
gütiger
Mensch,
erkannte
Kochs
künstlerisches
Talent
und
ermöglichte
ihm
den
Besuch
der
Kunstakademie
Minneapolis.
Dort
entwickelte
Theo
Fritz
nicht
nur
seine
Maltechniken
weiter,
er
ließ
sich
auch
zum
Kunsterzieher
ausbilden.
1898
wurde
er
Zeichenlehrer
an
einer
Fachschule
für
Kindergärtnerinnen.
Da
er
gleichzeitig
Bilder
malte
und
verkaufte,
schuf
er
sich
eine
finanziell
stabile
Existenz.
Obzwar
er
amerikanischer
Staatsbürger
geworden
war,
zog
es
ihn
immer
wieder
nach
Europa
zurück.
Bei
namhaften
Künstlern
in
Berlin,
Paris,
Den
Haag
und
München
vervollkommnete
er
seine
künstlerischen
Ausdrucksmöglichkeiten.
Gleichzeitig
reizte
ihn
die
Pädagogik.
1897
baute
er
zusammen
mit
seiner
Schwester
Nellie
den
ersten
zweisprachigen
Kindergarten
der
USA
auf,
legte
als
erster
Mann
in
den
USA
das
Kindergärtner-
Examen
ab,
entwarf
mit
einigem
finanziellem
Erfolg
Ausschneidebögen
für
bettlägerige
Kinder,
unterrichtete
in
England
an
einer
revolutionären
Koedukationsschule
und
war
1908
Mitgründer
eines
Landerziehungsheims
bei
Genf.
In
dem
aufgeheizten
weltpolitischen
Klima
vor
dem
Ersten
Weltkrieg
ging
die
unstete
erste
Lebenshälfte
Kochs
zu
Ende.
1912
ließ
er
sich
in
Osnabrück
nieder,
wohnte
an
der
Gutenbergstraße
und
am
Corsicaskamp
und
unterrichtete
mehr
als
20
Jahre
lang
Zeichnen
am
Ratsgymnasium.
Weil
er
sich
in
den
USA
den
Christian
Scientists
angeschlossen
hatte,
wurde
er
1933
aus
dem
Schuldienst
entlassen.
Damit
war
der
Weg
in
seine
produktivste
künstlerische
Schaffensphase
frei.
Um
die
1700
Bilder
des
noch
unzerstörten
Osnabrück
zeugen
von
Kochs
tief
empfundener
Liebe
zur
Hasestadt,
die
ihm
nach
der
bunt
schillernden
ersten
Lebensphase
eine
glückliche
Wahlheimat
bot.
Bildtext:
Ein
Selbstporträt
des
Osnabrücker
Malers
Theo
Fritz
Koch.
Der
Theo-
Fritz-
Koch-
Weg
befindet
sich
in
der
Wüste
und
zweigt
vom
Pappelgraben
ab.
Fotos:
Löckmann,
J.
Dierks
Autor:
Joachim Dierks