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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mehr Buchen für Wälder
Zwischenüberschrift:
Forstamt Ankum stellt Planung für die kommenden Jahre vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ankum. Weniger Nadelholz, mehr Blätterwald: Das Forstamt Ankum, zuständig für einen Großteil der Wälder im Nordwesten Niedersachsens, hat Inventur gemacht und in Bad Iburg den Plan für die Waldbewirtschaftung in den kommenden zehn Jahren vorgestellt.
Nur noch den älteren dürfte bekannt sein, dass sich der Zweite Weltkrieg auch 70 Jahre nach seinem Ende noch immer auf die Wälder auswirkt. " Die Engländer haben unter anderem riesige Mengen an Holz als Reparationszahlungen bekommen", sagt Ulrich Zeigermann, Leiter des Forstamtes Ankum. Die Schneisen, die die britischen Besatzer in die Wälder schlugen, habe man " Engländerhiebe" genannt. Aufgeforstet wurden die Waldflächen dann vor allem mit den damals leichter verfügbaren Fichten, die bis heute einen unnatürlich großen Teil der Wälder in der ehemaligen britischen Besatzungszone ausmachen.
" Diese Waldbestände kommen jetzt in das nutzungsfähige Alter", sagt Rainer Städing, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten. Die Konsequenz: In den kommenden zehn Jahren werden in den Wäldern des Emslandes, der Grafschaft sowie von Stadt und Land Osnabrück mehr Bäume gefällt als bisher. " 60 000 Kubikmeter Nutzholz werden künftig jährlich in den Wäldern des Forstamtes Ankum geerntet", sagt Rainer Städing.
Insgesamt acht Förstereien umfasst das Forstamt mit Sitz im nördlichen Osnabrücker Landkreis. Die Inventur wurde im vergangenen Jahr begonnen und nun abgeschlossen. Die ersten Ergebnisse sind in Bad Iburg bereits sichtbar, am Wegesrand liegen gefällte Fichten.
Die mögliche Befürchtung, dass in den hiesigen Wäldern in den kommenden Jahren Raubbau betrieben wird, ist laut Forstamtsleiter Ulrich Zeigermann unbegründet. Trotz der gesteigerten Holznutzung wird die Holzmenge im Jahr 2025 gestiegen sein. Derzeit gebe es in den Wäldern des Forstamtes 2, 8 Millionen Kubikmeter Holz, in zehn Jahren sollen es durch den Vorratsaufbau drei Millionen Kubikmeter sein. Der hohe Anteil der Nadelbäume soll dabei deutlich verringert und vor allem durch Buchen ersetzt werden.
Für Kritik an der intensiven Holzernte hat Forstamtsleiter Zeigermann nur wenig Verständnis. Einerseits sei die jährliche Holznutzung ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, andererseits gebe es vonseiten der holzverarbeitenden Industrie Ansprüche, die befriedigt werden müssten. " Und wenn wir hier nicht ernten, spielt man am Ural den wilden Mann!" Holz, das aus hiesigen Wäldern nicht bereitgestellt werden könne, würde dann in Russland geerntet werden ohne Nachhaltigkeit und Augenmaß. Beim Transport der im Forstamt Ankum gefällten Bäume wird laut Zeigermann kaum CO2 verbraucht. " Wir liefern kein Holz nach China. Unser größter Exportpartner ist Holland!"
Autor:
Hendrik Steinkuhl


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