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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mantelaffe aus dem Zoo ausgebüxt
 
Da sitzt ein Affe vor dem Fenster!
Zwischenüberschrift:
Vierjähriger "Abasi" büxt aus dem Zoo aus
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Gleich bei seinen ersten Erkundungen im Freigehege ist der vierjährige Mantelaffe Abasi aus dem Osnabrücker Zoo ausgebüxt. Der abenteuerlustige Neuzugang aus Krefeld wurde an einer Fassade der Kreishandwerkerschaft entdeckt und wieder eingefangen.

Osnabrück. Wer von den beiden am Mittwochmittag wohl den größeren Schreck bekommen hat, lässt sich schwer sagen. Stefanie Westheide, die plötzlich einen großen Affen vor ihrem Fenster hocken sah, oder " Abasi", der sich nach seinem sicheren Gehege plötzlich an der Fassade der Kreishandwerkerschaft wiederfand? Ende gut, alles gut: Der ausgebüxte Mantelaffe ist wohlbehalten im Zoo zurück.

Stefanie Westheide, die am Empfang der Zeitarbeit tätig ist, rannte nach der ersten Schrecksekunde zu ihren Kollegen, die sofort im benachbarten Zoo Bescheid sagten. Doch dort hatte man schon bemerkt, dass der Ausreißer nicht nur sein neues Außengehege, sondern gleich auch den Zoo verlassen hatte.

Mantelaffen oder Guerezas sind seit einigen Tagen neue Zoobewohner. Drei Weibchen sind aus dem Zoo Dresden gekommen, zwei Männchen, darunter der vierjährige " Abasi", aus Krefeld. Nachdem sie sich aneinander gewöhnt hatten, sollten sie am Mittwoch bei herrlichem Sonnenschein zum ersten Mal in ihr neues Außengehege auf der Takamanda-Anlage erkunden.

Der neugierige " Abasi" entdeckte innerhalb kürzester Zeit eine Sicherheitslücke im Außengehege: einen 15 bis 18 cm großen Spalt zwischen zwei Elektrodrähten. Und schwups weg war er Richtung Kreishaus und Kreishandwerkerschaft. Der kleine elektrische Schlag, den er dabei bekommen haben muss, schien ihn nicht von der Flucht abzuhalten. " Wenn Tiere in eine neue Anlage gelassen werden, sind ständig zwei bis drei Tierpfleger in der Nähe und überwachen die Aktion", erklärte Zoodirektor Michael Böer, warum sofort Alarm geschlagen werden konnte. Man habe auch gesehen, wohin der Affe gelaufen sei.

Und während " Abasi" Stefanie Westheide einen Schrecken einjagte und anschließend über ein Fallrohr auf das Dach vom Haus der Innungen kletterte und sich unter der Fotovoltaik-Anlage versteckte, waren auch schon gut 20 Zoomitarbeiter ausgeschwärmt, um den Mantelaffen wieder einzufangen.

Das Gebäude wurde umstellt, zwei Zoomitarbeiter kletterten auf das Dach und mit einem gezielten Schuss aus der Blasrohrpistole von Zootierarzt Thomas Scheibe wurde " Abasi" vorübergehend in das Reich der Träume geschickt. Mit fachmännischem Griff wurde er dann festgehalten und in einer Transportkiste zurück in den Zoo gebracht. " Er ist wieder wohlauf", versicherte der Zoodirektor.

Der Mantelaffe, der ursprünglich in verschiedenen Regionen des äquatorialen Afrika verbreitet ist, ist nach Angaben von Böer völlig ungefährlich. " In vielen Zoos leben sie in so genannten " Walk-Through-Anlagen", durch die die Besucher hindurchlaufen können, berichtet er. Die Osnabrücker Zoobesucher dürften sich auf diese neue Tierart freuen. Am Freitag wird die Gruppe erneut in das Außengehege gelassen, unter strenger Aufsicht natürlich. Klappt alles, können die Zoobesucher die Tiere Ostern sehen.

Für die Mitarbeiter der Kreishandwerkerschaft am Schölerberg ist der Besuch von wilden Tieren nichts Ungewöhnliches mehr. An dem Haus in unmittelbarer Zoonähe ist schon ein ausgebüxter Wolf vorbeigelaufen, Reiher statteten dem Haus einen Besuch ab, ebenso wie Siebenschläfer und eine Schildkröte. " Einmal hat es sich sogar ein Storch auf der Kühlerhaube meines Autos bequem gemacht", berichtet Innungs-Pressereferent Herbert Tiemann.
Bildtext:
Als könnte er kein Wässerchen trüben: Nach der Flucht und der Narkose schlief " Abasi" erst einmal den Schlaf der Gerechten. Von dem Ausflug hat er sich nach Angaben des Zoodirektors inzwischen gut erholt.
Mit fachmännischem Griff wird der Affe vom Dach geholt.
Fotos:
Herebert Tiermann, Anke Barlag
Autor:
Beate Dammermann


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