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1.
Erscheinungsdatum:
06.06.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Lebenswichtig wie die Luft zum Atmen
Heute geht es rund: Alles für den Boden
Problemböden sanieren mit dem Rüstzeug aus Osnabrück
Langwierig und teuer: Altlasten sanieren
So geht der Boden den Bach runter
Zwischenüberschrift:
2015 ist das Internationale Jahr des Bodens – Was hat das mit Osnabrück zu tun?
Studiengang Boden, Gewässer, Altlasten von Uni und Hochschule
130 Flächen in Osnabrück registriert
Vor allem Mais- und Spargeläcker sind betroffen – Auch Windverluste sind nicht selten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
lästig,
dieser
Dreck
unter
unseren
Füßen!
Wenn
es
trocken
ist,
staubt
er,
und
wenn
es
geregnet
hat,
klebt
er
an
der
Schuhsohle
fest.
Dass
unser
Boden
für
jeden
einzelnen
von
uns
so
lebenswichtig
ist
wie
die
Luft
zum
Atmen,
gerät
da
schnell
aus
dem
Blick.
Die
UN
haben
2015
zum
Jahr
des
Bodens
erklärt.
Was
das
mit
Osnabrück
zu
tun
hat?
Eine
ganze
Menge!
Sandstürme
gibt
es
nicht
nur
in
der
Sahara.
Als
eine
Staubwolke
im
April
2011
über
Mecklenburg-
Vorpommern
zog,
ereignete
sich
eine
Massenkarambolage.
Mindestens
40
Autos
verkeilten
sich
ineinander,
acht
Menschen
starben.
Der
Staub
kam
von
den
Äckern
der
Region.
Fehlender
Bewuchs
macht
wertvollen
Boden
flügge.
Leichtfertig
setzen
Landwirte
ihren
wertvollsten
Grund
dem
Wind
aus
–
auch
bei
uns.
Dabei
verdanken
wir
dem
Boden
90
Prozent
unserer
Lebensmittel,
und
wir
können
uns
freuen,
dass
er
mehr
Kohlendioxid
speichern
kann
als
der
Regenwald.
Es
brauche
"
bis
zu
2000
Jahre,
bis
sich
ein
Zentimeter
Boden
neu
bildet"
,
sagt
der
Geologe
Detlef
Gerdts,
der
als
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück
das
Bewusstsein
für
den
Bodenschutz
schärfen
will.
Gerdts
hat
maßgeblichen
Anteil
daran,
dass
die
Stadt
Osnabrück
Gründungsmitglied
im
Europäischen
Bodenbündnis
ELSA
(European
Land
and
Soil
Alliance)
und
zugleich
Sitz
von
dessen
Geschäftsstelle
ist.
Der
Osnabrücker
ist
vertretungsberechtigter
Vorstand
für
die
Organisation,
die
sich
vor
allem
als
Verbund
verantwortungsvoller
Kommunen
versteht.
Das
Bodenbündnis
unterstützt
europaweit
Projekte,
etwa
zur
flächensparenden
Bauentwicklung
oder
zum
interkommunalen
Handel
mit
Flächenausweisungskontingenten.
Gerdts
konstatiert
aber,
dass
der
Flächenverbrauch
das
einzige
Thema
ist,
das
regelmäßig
eine
gewisse
mediale
Präsenz
erfährt.
Noch
immer
werde
in
Deutschland
täglich
eine
Fläche
von
70
Hektar
zugebaut
–
was
der
Größe
von
100
Fußballfeldern
entspricht.
Die
Bundesregierung
habe
2002
die
30-
Hektar-
Marke
als
Ziel
ausgegeben,
erklärt
Gerdts.
Und
ergänzt,
dass
das
Bodenbündnis
diesen
Wert
bis
2050
auf
null
herunterschrauben
will.
Wie
das
gelingen
kann?
Vor
allem
durch
Flächenre
cycling
und
innerstädtische
Verdichtung.
Also
den
Stadtrand
verschonen,
näher
zusammenrücken
und
Abschied
nehmen
vom
frei
stehenden
Einfamilienhaus.
Ein
Thema,
das
auch
in
Osnabrück
immer
wieder
für
Diskussionen
sorgt.
Osnabrück
gehört
immerhin
zu
den
Städten,
die
das
Schutzgut
Boden
in
jedem
neuen
Bebauungsplan
erfassen.
Damit
werden
adäquate
Ausgleichs-
und
Ersatzmaßnahmen
erleichtert.
Zugleich
gibt
ein
Kataster
der
Altlasten
in
Osnabrück
allen
Beteiligten
relative
Gewissheit,
dass
zur
Bebauung
vorgesehen
Flächen
nicht
verseucht
sind.
Das
Bodenbündnis
geht
weiter.
Im
ELSA-
Manifest
wird
auch
die
umweltschonende
Nutzung
von
Kulturland
und
Landschaft
propagiert,
ebenso
die
Verbesserung
von
Mikroklima
und
Wasserhaushalt.
Da
stößt
die
Stadt
an
ihre
Grenzen.
Ansätze
dafür
gibt
es
in
Osnabrück,
etwa
an
der
Martinsburg,
wo
auf
einem
früheren
Gärtnereigelände
Wohn-
und
Bürogebäude
entstehen
sollen.
Das
Regenwasser
darf
nicht
in
die
Kanalisation
fließen
–
es
muss
versickert
werden.
So
soll
ein
benachbartes
Quellgebiet
vor
der
Austrocknung
bewahrt
werden.
Dass
nur
saubere
Böden
sauberes
Trinkwasser
hervorbringen,
stellt
die
Stadtwerke
vor
immer
neue
Herausforderungen.
Anreize
für
Landwirte,
ihre
Flächen
auf
Bio-
Anbau
umzustellen,
ziehen
nur
begrenzt,
solange
ringsum
durch
immer
intensivere
Bewirtschaftung
die
Nitrateinträge
steigen.
Dem
Bodenschutz
fühlen
sich
auch
der
Zoo
und
das
Museum
am
Schölerberg
verbunden.
Nach
anfänglicher
Euphorie,
die
Osnabrück
2009
zum
weltweit
ersten
unterirdischen
Zoo
verhalf,
ist
das
Interesse
aber
etwas
erlahmt.
Das
Refugium
von
Nacktmull,
Feldhamster
und
Präriehund
könnte
gut
eine
Renovierung
vertragen.
Das
europäische
Bodenbündnis
ELSA
veranstaltet
seine
Jahrestagung
in
der
kommenden
Woche
zwar
nicht
in
Osnabrück,
aber
in
der
Nähe,
in
den
Moorwelten,
dem
Europäischen
Fachzentrum
Moor
und
Klima
in
Wagenfeld.
Stefan
Wenzel,
niedersächsischer
Minister
für
Umwelt,
Energie
und
Klimaschutz,
wird
die
Tagung
eröffnen.
Das
diesjährige
Thema
lautet:
"
Moorschutz
als
kommunaler
Beitrag
zum
Klimaschutz"
.
Umweltschutz
und
Klima
–
was
läuft
in
Osnabrück?
Mehr
dazu
im
Internet
auf
www.noz.de
Bildtext:
Treibende
Kraft:
Detlef
Gerdts
setzt
sich
für
saubere
Böden
und
weniger
Flächenverbrauch
ein.
Foto:
Gert
Westdörp
Osnabrück.
Vor
dem
Dom
findet
am
heutigen
Samstag
von
9
bis
16
Uhr
ein
bunter
Familientag
rund
um
das
Thema
Boden
statt.
Die
Veranstaltung
ist
ein
Beitrag
der
Stadt
Osnabrück
zum
Jahr
UN-
Jahr
des
Bodens.
Der
Boden
hat
es
in
sich:
Er
versorgt
uns
mit
Lebensmitteln
und
sauberem
Trinkwasser,
birgt
archäologische
Schätze,
ist
Lebensraum
für
Milliarden
von
Organismen
und
ist
nebenbei
ein
großer
Klimaschützer.
Auf
dem
Domvorplatz
können
die
Besucher
heute
dem
Boden
auf
den
Grund
gehen.
Auf
dem
Programm
stehen
neben
vielen
Mitmachangeboten
für
Kinder,
auch
Informatives
und
Bemerkenswertes
über
die
Welt
unter
unseren
Füßen.
Kinder
können
im
Riesensandkasten
auf
Schatzsuche
gehen,
mit
Bodenfarben
malen
oder
mit
Ton
arbeiten.
Der
Osnabrücker
Servicebetrieb
wird
kostenlos
Kompost
an
Interessierte
abgeben.
Das
Umweltmobil
Grashüpfer
kommt
mit
seinem
Umweltlabor
und
lässt
kleine
Bodenbewohner
ganz
groß
aussehen.
Informationsstände
laden
dazu
ein,
sich
über
die
verschiedensten
Facetten
von
Boden
zu
informieren.
Zur
Entspannung
kann
im
Liegestuhl
ein
Glas
kühles
Wasser
aus
dem
Trinkwasserbrunnen
der
Stadtwerke
probiert
werden.
Zu
den
Ausstellern
gehören
auch
der
Natur-
und
Geopark
TerraVita,
die
Universität
und
die
Hochschule
Osnabrück,
Museum
und
Park
Kalkriese,
der
NABU
und
der
BUND
Osnabrück.
In
Osnabrück
bekommen
junge
Leute
ihr
Rüstzeug,
um
in
Brandenburg,
in
Spanien
oder
sogar
in
China
Problemböden
zu
sanieren.
Der
Masterstudiengang
Boden,
Gewässer,
Altlasten
wird
gemeinsam
von
der
Hochschule
und
der
Universität
angeboten.
Flächenversiegelung,
Altlasten,
Intensivlandwirtschaft,
Gewässerverschmutzung
und
Klimawandel
–
das
sind
einige
der
Herausforderungen,
denen
sich
die
Absolventen
des
Studiengangs
im
Berufsleben
stellen
werden.
Sie
können
auf
eine
Karriere
in
der
Forschung,
in
der
Wirtschaft
oder
im
öffentlichen
Dienst
hoffen.
Drei
Profilmodule
bieten
die
beiden
Hochschulen
den
Studierenden
an:
Bei
Bodennutzung
und
Bodenschutz
geht
es
vor
allem
um
Gefährdungen
in
der
Landwirtschaft.
Das
Modul
Gewässerkunde
und
Gewässerschutz
geht
auf
Zusammenhänge
zwischen
Boden,
Grundwasser
und
Oberflächengewässern
ein
und
widmet
sich
den
Möglichkeiten
der
Renaturierung.
Beim
dritten
Schwerpunkt
geht
es
um
Altlasten
und
Bodenschutz,
um
die
Ursachen
von
Bodenbelastungen,
vor
allem
im
städtischen
Raum,
um
Bodensanierung
und
-
rekultivierung.
Nach
wie
vor
biete
die
Altlastenproblematik
gute
Berufsaussichten,
sagt
Heinz-
Christian
Fründ,
der
als
Professor
für
Bodenbiologie,
Bodenökologie
und
Ökotoxologie
zu
den
Wegbereitern
des
Studiengangs
gehört.
Absolventen
seien
zudem
in
Ingenieurbüros
und
als
Gutachter
gefragt.
Gute
Jobchancen
sieht
Fründ
auch
für
Gewässerspezialisten,
die
in
Osnabrück
ihr
Handwerk
gelernt
haben.
Ein
Arbeitsgebiet
in
der
Region
sei
zum
Beispiel
die
Dümmersanierung.
Eine
Besonderheit
des
Masterstudiengangs
ist
das
Angebot,
in
Osnabrück
ein
Semester
mit
englischsprachigen
Lehrveranstaltungen
zu
besuchen.
Studierende
aus
dem
europäischen
Ausland,
aber
nicht
selten
auch
aus
China
nutzen
die
Möglichkeit,
sich
auf
Gebieten
wie
Stadtbodenkunde,
Bodensanierung
oder
Bodeninformationssystemen
zu
qualifizieren.
Auch
deutschsprachige
Studenten
profitieren
davon,
weil
ihnen
das
internationale
Semester
Gelegenheit
bietet,
ihre
Englischkenntnisse
zu
verbessern.
Bildtext:
Praktisches
Arbeiten
gehört
dazu:
Zwei
angehende
Bodenwissenschaftler
aus
China
untersuchen
eine
Podsoldüne
in
Engter
mit
ihrem
nährstoffarmen
Heideboden.
Foto:
Rüdiger
Anlauf
Osnabrück.
Belastete
Böden
gibt
es
überall.
In
Osnabrück
sind
130
Altlastenflächen
registriert.
Dieses
Kataster
schützt
immerhin
vor
bösen
Überraschungen
bei
neuen
Bauprojekten.
Es
gab
mal
eine
Zeit,
da
war
es
ganz
normal,
Haus-
und
Industriemüll
in
Erdlöcher
zu
kippen.
Die
Tongruben
in
Hellern
wurden
in
den
Jahrzehnten
nach
dem
Krieg
systematisch
mit
Abfällen
aller
Art
verfüllt.
Mit
gravierenden
Folgen:
Grundwasserströme
müssen
aufgefangen
und
gereinigt
werden,
wegen
der
Giftstoffe
im
Untergrund
verbietet
sich
fast
jegliche
Nutzung.
Die
größte
Altlast
befindet
sich
am
Lindlager
Berg
–
sie
ist
120
ha
groß.
Erfolgreich
bewältigt
ist
ein
anderes
Kapitel:
In
der
Wüste
wurde
ein
ganzes
Wohngebiet
von
schädlichen
Aufschüttungen
befreit.
An
30
Stellen
in
Osnabrück
laufen
derzeit
Grundwassersanierungen,
zum
Beispiel
auf
dem
ehemaligen
Tankstellengelände
an
der
Wittekindstraße.
Zu
90
Prozent
müssen
die
Eigentümer
zahlen,
sagt
Detlef
Gerdts,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
mehr
als
40
Altstandorte
chemischer
Reinigungen
untersucht.
Die
hoch
konzentrierten
Hinterlassenschaften
–
krebserregende
chlorierte
Kohlenwasserstoffe
–
müssen
aufwendig
mit
Aktivkohlefiltern
aus
dem
Grundwasser
entfernt
werden
–
eine
teure
Angelegenheit.
Millionen
wird
auch
die
Grundwassersanierung
an
der
Schellenbergbrücke
kosten,
wo
2002
ein
Kesselwagen
explodiert
war.
Dort
müssen
die
Rückstände
von
14
Tonnen
Löschschaum
unschädlich
gemacht
werden.
Bildtext:
Das
dauert
Jahrzehnte:
Grundwassersanierung
auf
einem
ehemaligen
Tankstellengelände.
Foto:
Lahmann-
Lammert
Osnabrück.
Manchmal
geht
der
Boden
den
Bach
runter,
manchmal
trägt
ihn
der
Wind
davon.
Weltweit
gehen
jedes
Jahr
24
Milliarden
Tonnen
der
wertvollen
obersten
Bodenschicht
verloren.
Vor
allem
Mais-
und
Spargeläcker
sind
betroffen:
Ulrich
Schierhold,
der
Geschäftsführer
des
Unterhaltungsverbandes
Obere
Hase,
kennt
das
Problem:
Nach
starken
Regenfällen
löst
ein
Rinnsal
den
wassergesättigten
Oberboden
aus
dem
Acker
heraus
und
schwemmt
ihn
in
den
nächsten
Bach.
Ein
leichtes
Gefälle
genügt.
Die
Folge
ist
eine
Versandung
der
Gewässer,
die
auch
in
Osnabrück
sichtbar
ist.
Unterhalb
der
Brücke
an
der
Neuen
Mühle
bildet
sich
eine
große
Sandbank,
die
regelmäßig
abgebaggert
werden
muss.
"
Der
Sedimenttransport
nimmt
zu"
,
sagt
Schierhold.
Die
Folgen
für
die
Landwirtschaft
sind
gravierend,
werden
aber
wenig
beachtet.
Schierhold
verweist
auf
einen
krassen
Fall
in
Ostenfelde
bei
Bad
Iburg.
Eine
Bewirtschaftung
quer
zum
Gefälle
hätte
da
vielleicht
schon
Schlimmeres
verhütet,
sagt
er.
Wichtig
sei
vor
allem,
den
Boden
ständig
bedeckt
zu
halten,
etwa
indem
Zwischenfrüchte
angebaut
werden.
Das
sei
auch
der
beste
Schutz
vor
Windverlusten.
Die
sind
nämlich
auch
in
unserer
Region
nicht
selten.
Bildtext:
Ein
leichtes
Gefälle
genügt
schon:
Der
Ackerboden
wird
fortgespült.
Foto:
Jochen
Mechelhoff
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert, pm