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1.
Erscheinungsdatum:
23.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Lagerraum im alten Kriegsbunker?
Zwischenüberschrift:
Anwohner wollen neue Nutzung verhindern – Gegen Lkw-Verkehr in der Redlingerstraße
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ohne
die
Bunker
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
wäre
Osnabrück
um
einiges
schöner.
Aber
die
martialischen
Bauwerke
mit
ihren
dicken
Betonmauern
lassen
sich
nicht
so
einfach
aus
dem
Stadtbild
tilgen.
Da
liegt
es
nahe,
nach
sinnvollen
Nutzungen
Ausschau
zu
halten.
Doch
es
gibt
Widerstände:
An
der
Redlinger
straße
wehren
sich
Anwohner
dagegen,
dass
der
Hochbunker
als
Lagerraum
genutzt
wird.
Er
ist
ein
Relikt
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg,
das
von
vielen
verflucht
wird.
Der
Hochbunker
steht
nutzlos
auf
dem
Hof
der
Hauptschule
Innenstadt
herum.
Bei
einem
Luftangriff
könnte
er
theoretisch
1568
Menschen
Schutz
bieten.
Deshalb
wurde
er
1980
mit
hochfestem
Beton
für
den
Zivilschutz
instand
gesetzt.
1,
5
Millionen
DM
(rund
750
000
Euro)
hat
die
Sanierung
gekostet.
Das
war
damals
viel
Geld.
Ein
Abriss,
so
rechnete
das
Staatshochbauamt
vor,
wäre
aber
noch
viel
teurer
geworden.
Doch
seit
dem
Ende
des
Kalten
Krieges
will
der
Bund
nichts
mehr
vom
Zivilschutz
wissen.
1993
schlug
der
damalige
Stadtbaurat
Jörg
Ellinghaus
vor,
auf
dem
Dach
des
Stehimwegs
schicke
Apartments
zu
errichten
–
mit
einem
tollen
Blick
über
die
Dächer
der
Stadt.
Aber
die
Zeit
war
wohl
noch
nicht
reif
für
solche
Visionen.
Es
blieb
bei
der
Idee.
Vor
anderthalb
Jahren
hat
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
den
Betonklotz
verkauft.
Seitdem
gehört
er
der
Immobiliengesellschaft
Helbrecht,
die
nach
einer
geeigneten
Nutzung
für
die
1500
Quadratmeter
im
Innern
sucht.
So
entstand
die
Idee,
Lagerräume
hinter
den
zwei
Meter
dicken
Mauern
zu
vermieten.
Das
habe
sich
angeboten,
weil
es
nicht
weit
zu
den
Geschäften
in
der
Innenstadt
sei,
und
die
brauchten
doch
Lagerkapazitäten,
sagt
Tim
Helbrecht,
dessen
Gesellschaft
jetzt
über
den
Betonkasten
verfügt.
Im
Innern
des
Bauwerks
gebe
es
viel
Platz,
und
die
Räume
seien
trocken.
Helbrecht
lässt
aber
durchblicken,
dass
die
Sache
noch
nicht
entschieden
sei
und
dass
er
auch
keinen
Streit
mit
der
Nachbarschaft
wolle.
Immerhin
hat
er
eine
Bauvoranfrage
an
die
Stadt
gerichtet.
Das
formulierte
Ziel
lautet
„
Umnutzung
eines
Hochbunkers
als
Lagergebäude
mit
Pkw-
Stellplätzen″.
Inzwischen
hat
der
Fachbereich
Städtebau
den
Nachbarn
Gelegenheit
zur
Akteneinsicht
und
zur
Stellungnahme
gegeben.
Das
Vorhaben
stößt
auf
massive
Ablehnung,
einige
der
Angeschriebenen
haben
gleich
ihre
Rechtsanwälte
eingeschaltet.
Kritisiert
wird
vor
allem,
dass
in
der
Redlingerstraße
zusätzlicher
Lieferverkehr
entstehen
werde.
„
Es
ist
nach
meiner
Meinung
keine
gute
Idee,
diesen
Bunker
zu
einem
Parkhaus
oder
Lagergebäude
umzuwandeln″,
schreibt
beispielsweise
Anwohner
Wolfgang
Brüggemann.
Die
Redlingerstraße
sei
als
Fußgängerzone
bereits
überbelastet
durch
den
Anlieferverkehr
für
die
Gaststätten
und
Geschäfte.
Sie
sei
seinerzeit
als
Wohnstraße
geplant
worden,
und
das
solle
sie
auch
bleiben.
„
Da
die
Straße
recht
eng
ist,
würden
Passanten
gezwungen,
bis
an
die
Häuserfronten
auszuweichen.
Das
würde
zweifelsohne
die
heutige
Atmosphäre
empfindlich
beeinträchtigen″,
heißt
es
in
der
Stellungnahme
von
Christiane
Schwarzwald,
die
in
der
Redlinger
straße
ein
Geschäft
betreibt.
Uwe
Lehmkuhl,
Inhaber
einer
Gewerbeimmobilie
direkt
an
der
Zufahrt
zum
Bunker,
kann
sich
zwar
eine
kulturelle
Nutzung
des
Betonklotzes
vorstellen,
aber
kein
Lager.
So
etwas
gehöre
an
eine
Ausfallstraße
oder
auf
die
„
grüne
Wiese″.
Die
Redlingerstraße
habe
sich
zu
einer
beliebten
Wohn-
und
Geschäftsstraße
entwickelt.
Ihr
drohe
durch
den
Verkehr
ein
irreparabler
Schaden.
Bildtexte:
Ein
Stehimweg,
den
viele
verfluchen:
Der
Hochbunker
an
der
Redlingerstraße
soll
zum
Lagerraum
werden.
„
Miesester
Schulhof
Niedersachsens″:
der
Hochbunker
1979
vor
der
Sanierung.
Kahle
Wände,
kahle
Böden:
So
sieht
es
im
Innern
des
Bunkers
aus.
Fotos:
Jörn
Martens,
Archiv/
Peter
Allen,
Archiv/
Thomas
Osterfeld
Das
Monstrum
Als
„
Monstrum″
erlangte
der
Hochbunker
an
der
Redlingerstraße
im
Februar
1979
landesweite
Aufmerksamkeit.
Wegen
seines
trostlosen
Anblicks
hatte
der
damalige
Oberstadtdirektor
Raimund
Wimmer
den
Pausenhof
der
Möser-
Realschule
als
„
miesesten
Schulhof
Niedersachsens″
bezeichnet,
und
Kultusminister
Werner
Remmers
hatte
bei
einem
Ortstermin
von
einer
„
schlichten
Katastrophe″
gesprochen.
Der
Hochbunker
war
damals
eine
Ruine,
weil
die
britischen
Besatzer
nach
dem
Krieg
zwölf
riesige
Löcher
ins
Obergeschoss
gesprengt
hatten.
Das
Staatshochbauamt
ließ
in
den
Folgejahren
die
Löcher
schließen
und
den
Bunker
erneut
für
den
Zivilschutz
ausbauen.
Im
Falle
eines
Krieges
sollten
bis
zu
1568
Menschen
hinter
den
Betonwänden
Schutz
finden,
allerdings
nur
für
zehn
Stunden,
weil
Wasser-
und
Lebensmittelvorräte
nicht
vorgesehen
waren.
Zwei
Jahrzehnte
nach
dem
Ende
des
Kalten
Krieges
hat
der
Bund
den
Hochbunker
verkauft.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert