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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück führt keine Pfandkisten ein
Zwischenüberschrift:
Politik gegen Sammlung an Abfallbehältern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Am Ende überwogen die Bedenken: In Osnabrück wird es anders als in anderen Städten keine sogenannten Pfandringe an öffentlichen Abfalleimer geben, mit denen Pfandsammlern das Leben erleichtert werden soll. Außer Befürchtungen wegen mangelnder Hygiene gibt es Zweifel da ran, dass mit einer solchen Methode die richtige Zielgruppe erreicht werden kann.

Für den einen sind 8, 15 oder 25 Cent zu wenig, um die geleerte Flasche oder Dose mitzunehmen. Das Pfandgut landet im Abfalleimer. Dort fischen es andere wieder heraus, weil sie jeden noch so kleinen Betrag brauchen können.

Das Stochern im Müll ist menschenunwürdig und kann auch gefährlich sein. Deshalb wurde die Aktion " Pfand gehört daneben" (www.pfand-gehoert-daneben.de) ins Leben gerufen. Die SPD-Fraktion hatte mit Hinweis auf die in anderen Städten umgesetzte Idee im vergangenen Jahr den Osnabrücker Service-Betrieb (OSB) beauftragt, mögliche Sammelsysteme für Osnabrück und deren Kosten zu ermitteln.

Im September sah es sogar noch nach einem Probelauf aus. Im OSB-Betriebsausschuss wurde als Osna brücker Lösung ein angeschraubter Kasten präsentiert. Die 60 mal 40 Zentimeter große Kiste, so der Vorschlag, könnte fest am Abfalleimer installiert werden, stelle keine Behinderung bei der Leerung dar, sei schnell erkennbar, stabil, pflegeleicht, austauschbar, wirtschaftlich vertretbar und " ästhetisch hinnehmbar".

Doch schon damals gab es viele kritische Stimmen. Schüler und Jugendliche könnten mit den leicht erreichbaren Pfandflaschen ihr Taschengeld aufbessern, sodass die Pfandsammler das Nachsehen hätten. Die Flaschen könnten herausgenommen und mutwillig auf der Straße zerschlagen werden. Der Kasten könnte als Mülleimer missbraucht werden.

Bei den späteren Beratungen im Sozial- und Gesundheitsausschuss brachte der Servicebetrieb außer den schon geäußerten Befürchtungen noch weitere Argumente gegen das Sammelsystem vor: Insekten könnten im Sommer von den süßlichen Getränkeresten angezogen werden. Gammeliger Restmüll könnte die Gesundheit gefährden.

Und so wurde nach eingehender Diskussion das Thema " Pfand gehört daneben" in Osnabrück ad acta gelegt.
Bildtext:
Die einfache Variante in Hamburg: Eine Kiste hängt an einem Laternenpfahl.
Foto:
Archiv
Autor:
Ulrike Schmidt


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