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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Er konservierte die Barkhauser Saurierspuren
Zwischenüberschrift:
Der Imeyerweg in Gretesch erinnert an den bedeutenden Osnabrücker Geologen und Pädagogen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Als das Baugebiet am Daumeyersweg in Gretesch 2008 erschlossen wurde, galt es, den beiden Erschließungsstraßen einen Namen zu geben. Wohl wegen der Stadtrandlage mitten im Grünen fand es der Kulturausschuss passend, zwei regional bedeutende Naturwissenschaftler als Namenspatrone heranzuziehen: Carl Altehage und Friedrich Imeyer. Am Imeyerweg liegt mehr als die Hälfte der insgesamt 111 Grundstücke des fünf Hektar großen Wohngebiets.
Friedrich Imeyer kam am 18. Mai 1893 in Osnabrück zur Welt. Von 1910 bis 1913 besuchte er hier das Evangelische Lehrerseminar und trat dann seine erste Stelle als Volksschullehrer in Rabber an. 1914 zu den Waffen gerufen, erlitt er im Folgejahr an der Westfront in Flandern eine schwere Verwundung. Zwar genesen, war er dennoch nicht mehr fronttauglich, durfte in seinen Beruf zurückkehren und unterrichtete in Hasbergen und Osnabrück.
Nach wenigen Jahren beschloss er, den Naturwissenschaften gründlicher auf den Grund zu gehen, als ihm das als Lehrer im Volksschuldienst möglich war. Er zog nach Münster, holte dort das Abitur nach und studierte ab 1922 Geologie, Geografie und Biologie. Im Fach Geologie wurde er 1926 mit einer Arbeit über die Schichtenfolge des Wiehengebirges promoviert. Imeyer lieferte neue Erkenntnisse über die Altersbestimmung von Gesteinen und damit zur Erdgeschichte des Osnabrücker Berglandes.
Die im Teutoburger Wald und im Wiehengebirge an die Oberfläche tretenden Kalk-, Sand- und Tonsteine sind die Ursache für eine wechselvolle Hügellandschaft. Sie gelten als eine geologisch ungewöhnliche Konstellation und waren schon seit dem 18. Jahrhundert immer wieder das Forschungsziel in- und ausländischer Geologen.
Nach dem Staatsexamen für den höheren Schuldienst blieb Imeyer zunächst im heutigen Nordrhein-Westfalen. Er unterrichtete an Gymnasien in Gelsenkirchen. 1941 kehrte er nach Osnabrück zurück und lehrte fortan am Gymnasium für Mädchen. Die Pensionierung 1958 bedeutete für ihn noch nicht das Ende der Schullaufbahn. Die Arbeit machte ihm Freude, beschwerte ihn nicht, und so verlängerte Oberstudienrat Imeyer bei dem herrschenden allgemeinen Lehrermangel seine Dienstzeit bis 1965.
Was ihm 1963 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse einbrachte, war jedoch nicht die Pflichterfüllung als Schulmann, sondern die ehrenamtliche Tätigkeit im Naturwissenschaftlichen Verein zu Osnabrück. Mitglied seit 1921, leitete er ab 1926 die Bibliothek des Vereins, wurde 1945 zweiter und 1956 erster Vorsitzender. Er blieb es bis zu seinem Tod am 26. Juni 1965. Nachfolger in diesem Amt wurde übrigens der heutige Straßennachbar in Gret esch, Carl Altehage.
Im Namen des Vereins baute Imeyer im städtischen Naturkundemuseum die geologischen Sammlungen auf. Er war auch führendes Mitglied der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege. In dieser Eigenschaft setzte er sich für die Konservierung der Barkhauser Saurierspuren ein. Sie lagen ihm seit seiner Schulzeit in Rabber besonders am Herzen.
Imeyer leitete zahlreiche Exkursionen und hielt viele Vorträge, bei denen er sein reiches Wissen über die erdgeschichtliche Entwicklung der Heimat kompetent und zugleich unterhaltsam verbreitete. Er veröffentlichte zwölf wissenschaftliche Aufsätze über die geologischen Strukturen des Osnabrücker Landes. Beachtung fand auch sein 1952 erschienener " Geologischer Gang durch die geschichtlichen Baudenkmäler der Stadt Osnabrück".
Bildtexte:
Dr. Friedrich Imeyer (1893-1965) war Gymnasiallehrer und Geologe.
Der Imeyerweg erschließt das Neubaugebiet zwischen Daumeyersweg und Gretescher Weg im Stadtteil Darum-Gretesch-Lüstringen.
Fotos:
Archiv/ NOZ, Joachim Dierks
Autor:
Joachim Dierks


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