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1.
Erscheinungsdatum:
22.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Seine Schule durch schwere Zeiten gesteuert
Zwischenüberschrift:
Die Fortlagestraße im Stadtteil Widukindland erinnert an den einstigen Direktor des Ratsgymnasiums
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
der
bisher
427
Jahre
langen
Geschichte
des
Osnabrücker
Ratsgymnasiums
war
Johann
Heinrich
Benjamin
Fortlage
einer
der
bedeutendsten
Direktoren.
Er
vollzog
die
Wende
von
der
Gelehrtenschule
alten
Schlages,
die
sich
vornehmlich
mit
den
"
toten"
alten
Sprachen
befasste,
hin
zu
einer
allgemeinen
Bürgerschule,
in
der
auch
neue
Sprachen,
deutsche
Literatur
und
Naturwissenschaften
ihren
Platz
hatten.
Als
Fortlage
als
Lehrer
an
die
Schule
kam,
die
er
auch
schon
als
Schüler
durchlaufen
hatte,
war
die
Schülerzahl
auf
57
und
damit
auf
ihren
Tiefpunkt
gesunken.
Die
von
ihm
angestrengte
Neuorientierung
führte
bald
zu
einer
Vervierfachung
dieser
Zahl,
und
das
trotz
widrigster
Begleitumstände,
die
die
französische
Besatzungszeit
zwischen
1803
und
1813
mit
sich
brachte.
Truppendurchzüge,
Einquartierungen,
finanzielle
Forderungen
und
wechselnde
Obrigkeitsstrukturen
hielten
den
Rat
der
Stadt
davon
ab,
sich
angemessen
um
"
seine"
Schule,
den
protestantischen
Gegenentwurf
zu
dem
älteren
Gymnasium
Carolinum,
kümmern
zu
können.
Als
Napoleon
schließlich
geschlagen
und
die
Zeit
der
Fremdherrschaft
vorüber
war,
brachen
auch
für
das
Ratsgymnasium
bessere
Zeiten
an.
Fortlage
und
seine
Fürsprecher
in
der
Bürgerschaft
verstanden
es,
die
Gunst
der
Hannoverschen
Regierung
auf
die
Schule
zu
lenken.
Allen
Lehrern
wurde
eine
Gehaltsaufbesserung
gewährt.
Aber
viel
wichtiger
noch:
Das
Ratsgymnasium
bekam
die
ehemalige
von
Böselager′sche
Kurie
am
Domhof
als
neuen
Schulstandort
geschenkt.
Bürgermeister
Stüve
soll
von
eigener
Hand
Zeichnungen
für
den
Umbau
des
heruntergekommenen
Adelssitzes
gefertigt
haben.
222
Jahre
lang,
von
den
Gründungstagen
im
Jahr
1595
bis
zum
24.
Oktober
1817,
war
ein
beengtes
kleines
Schulhäuschen
hinter
der
Marienkirche
Sitz
der
Schule
gewesen.
Der
Umzug
an
den
Domhof
an
die
Stelle,
wo
heute
das
Theater
steht,
war
ein
Freudentag
sondergleichen
für
die
Schule.
Um
10
Uhr
versammelten
sich
sämtliche
Lehrer
und
Schüler
und
die
Honoratioren
der
Stadt
noch
einmal
im
alten
Gebäude
hinter
der
Kirche,
"
in
jenem
dumpfen
Winkel,
den
die
Sonne
so
recht
nicht
finden
konnte"
,
wie
es
in
einer
zeitgenössischen
Schilderung
heißt.
Jeder
Raum,
jede
Treppe
war
bis
hinunter
auf
den
Marienkirchhof
voll
gedrängt.
"
Eine
ernste,
feierliche
Instrumentalmusik
eröffnete
die
Trennungsszene.
Dann
sprach
Rektor
Fortlage
in
einer
Abschiedsrede
den
Dank
gegen
die
Stifter,
Patrone
und
entschlafenen
Lehrer
der
Schule
aus
und
schloss
mit
inbrünstigem
Dank
gegen
die
Vorsehung,
die
222
Jahre
lang
die
Stätte
bewacht
und
bewahrt
hatte.
Unmittelbar
darauf
erscholl
unter
festlicher
Posaunenbegleitung
‚
Nun
danket
alle
Gott′,
das
mit
herzerhebender
Andacht
und
tiefer
sichtbarer
Rührung
von
allen
Anwesenden
mitgesungen
wurde."
Für
Fortlage
war
es
wohl
der
sichtbare
Höhepunkt
seiner
Karriere.
Am
Neujahrstag
1770
geboren,
lernte
er
auf
dem
Ratsgymnasium
Latein,
Griechisch
und
Hebräisch,
aber
auch
Englisch
und
Italienisch.
Er
studierte
Theologie
und
Philologie
in
Göttingen.
1792
berief
ihn
der
Rat
der
Stadt
als
Lehrer
ans
Ratsgymnasium.
Nach
einem
Zwischenspiel
auf
der
dritten
Pfarrstelle
an
St.
Marien
kehrte
er
1798
als
Konrektor
an
die
Schule
zurück.
Schulleiter
war
sein
älterer
Bruder
Franz
Arnold
Fortlage.
Als
dieser
1816
starb,
beerbte
Johann
Heinrich
Benjamin
Fortlage
ihn
in
der
Schulleitung,
die
er
bis
in
sein
Todesjahr
1841
ausfüllte.
Doch
zurück
zu
jenem
Umzugstag
im
Jahr
1817:
Lehrer
und
Schüler
zogen,
vom
Rektor
angeführt,
"
in
feierlicher
Ordnung
durch
die
mit
sanftem
Orgelgesange
sie
begrüßende
Marienkirche"
,
wieder
hinaus
zum
Markt
und
über
die
Domstraße
nach
dem
neuen
Gymnasialgebäude,
wo
sie
"
unter
Pauken-
und
Trompetenschall"
von
den
in
der
Aula
versammelten
Behörden
in
Empfang
genommen
wurden.
Fortlage
hielt
eine
Rede
unter
dem
Thema:
"
Wie
das
Gymnasium
seine
Dankbarkeit
und
Freude
über
den
neuen
Lehrsitz
auf
die
würdigste
Art
beweisen
kann"
.
Die
Gymnasiasten
brachten
am
Abend
des
Weihetags
den
Behörden,
den
Lehrern
und
ihrem
Direktor
Fortlage
bei
Fackelschein
und
fröhlicher
Musik
ein
"
Vivat!
"
dar.
Nicht
ganz
hundert
Jahre
blieb
das
Ratsgymnasium
am
Domhof,
bis
der
Platz
für
den
Neubau
des
Stadttheaters
geräumt
werden
musste
und
die
Schule
im
Jahr
1906
ihr
neues,
bis
heute
bestehendes
Domizil
am
Schlosswall
bezog
und
sich
dort
zum
größten
Gymnasium
der
Stadt,
wie
es
auf
ihrer
Internetseite
heißt,
entwickelte.
Bildtexte:
Die
Geschichte
des
Ratsgymnasiums
geht
zurück
auf
das
Jahr
1595.
Der
heutige
Schulstandort
an
der
Hans-
Böckler-
Straße
wurde
im
Jahr
1906,
65
Jahre
nach
Fortlages
Tod,
bezogen.
Der
alte
Standort
der
Schule
am
Domhof.
Heute
steht
an
dieser
Stelle
das
Theater.
Die
nach
Fortlage
benannte
Straße
befindet
sich
im
Stadtteil
Widukindland.
Bedeutender
Rektor
des
Osnabrücker
Ratsgymnasiums:
Johann
Heinrich
Benjamin
Fortlage
(1770–1841)
.
Foto:
Jörn
Martens,
Archiv,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks