User Online: 2 |
Timeout: 20:08Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
18.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Anwohner entrüstet über Kahlschlag
Zwischenüberschrift:
Warum das Grün am Autobahnzubringer in Atter verschwinden musste
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Empört
zeigt
Alexandra
Weth
von
ihrem
Haus
auf
den
nahe
gelegenen
Autobahnzubringer,
die
Landesstraße
88
in
Atter.
Hier
war
auf
der
Böschung
bis
vor
Kurzem
noch
ein
üppig
bewachsener
Grünstreifen.
Aber
jetzt
sind
die
Sträucher
und
Bäume,
die
ihr
Haus
gegen
die
Straße
abschirmten,
in
15
Zentimeter
Höhe
abrasiert.
"
Es
war
hier
wie
eine
Oase"
,
sagt
Alexandra
Weth.
"
Von
meinem
Haus
aus
schaute
ich
auf
Felder
und
Bäume."
Lärm
von
der
Straße
habe
sie
kaum
wahrgenommen.
"
Das
war
ein
gleichmäßiges
Rauschen,
am
Wochenende
war
es
still"
,
erklärt
die
45-
jährige
Lehrerin.
Aus
ganz
anderer
Perspektive
blickt
Cord
Lüesse,
Leiter
des
Geschäftsbereichs
Osnabrück
der
Landesbehörde
für
Straßenbau,
auf
die
Lage.
Erhalt
und
Sicherheit
der
Straße
haben
für
ihn
allererste
Priorität.
Er
betont,
es
handele
sich
keineswegs
um
Kahlschlag
oder
Fällaktionen,
sondern
um
Grünpflege.
Beschwerden
wie
jetzt
aus
Atter
erreichen
die
Straßenbehörde
im
Frühjahr
immer
wieder.
Viele
Menschen
fragen
sich,
ob
beim
Rückschnitt
das
richtige
Maß
eingehalten
wird.
"
Der
Entwässerungsgraben
am
Fuß
der
Böschung
war
komplett
zugewachsen
und
musste
frei
gemacht
werden"
,
erklärt
Lüesse
nüchtern.
Außerdem
habe
das
üppige
Strauchwerk
angefangen,
die
Sicht
der
Fahrer
und
damit
die
Verkehrssicherheit
zu
behindern.
"
Der
Bestand
der
Gehölze
war
vergreist."
Deshalb
sei
ein
Schnitt
zur
Verjüngung
nötig
gewesen.
"
Auf
den
Stock
setzen"
heißt
es
in
der
Fachsprache
der
Landschaftsgärtner,
wenn
Büsche
zehn
bis
20
Zentimeter
über
dem
Boden
abgeschnitten
werden,
der
Wurzelstock
aber
im
Boden
bleibt.
Ziel
dieser
Radikalkur:
Das
Gehölz,
das
im
ersten
Jahr
wie
zerstört
aussieht,
soll
im
Frühjahr
kräftiger
austreiben
als
zuvor
und
eine
dichte
Begrünung
bilden.
Dieses
"
auf
den
Stock
setzen"
sei
an
der
L
88
in
Atter
nach
etwa
25
Jahren
nun
zum
ersten
Mal
geschehen,
so
der
Behördenleiter.
Verständnis,
dass
das
Grün
an
der
Straße
gepflegt
werden
muss,
haben
die
Anwohner
durchaus.
Strittig
ist
jedoch
die
Frage,
wie
das
zu
machen
sei.
"
Ich
habe
mich
gewundert,
dass
jahrzehntelang
nichts
geschehen
ist.
Hier
hätte
man
schon
früher
mal
durchforsten
und
Gehölze
schneiden
müssen"
,
kritisiert
Uwe
Tangemann,
der
ebenfalls
an
der
L
88
wohnt.
"
Hammerhart"
sei
der
abrupte
Radikalschnitt.
Stehen
gelassen
habe
man
nur
wenige
Bäumchen,
die
aussähen
wie
"
Spargel"
und
kaum
eine
Chance
hätten,
den
nächsten
Sturm
zu
überstehen.
Alle
zehn
Jahre
"
Zunächst
war
auch
mein
Eindruck,
dass
man
hier
übers
Ziel
hinausgeschossen
ist
und
zu
wenig
Bäume
hat
stehen
lassen"
,
räumt
Martin
Lembert
ein.
Als
Landespfleger
ist
er
bei
der
Straßenbaubehörde
fachlich
verantwortlich
für
das
Grün
am
Straßenrand.
Auf
seine
Nachfrage
sei
jedoch
von
der
ausführenden
Firma
erklärt
worden,
es
sei
"
nicht
mehr
genug
Substanz"
da
gewesen.
Mit
der
Forderung
nach
kürzeren
Intervallen
bei
der
Gehölzpflege
treffen
Anwohner
wie
Uwe
Tangemann
grundsätzlich
auf
Zustimmung
bei
der
Behörde.
Eigentlich
sollten
–
so
sehen
es
deren
eigene
Richtlinien
vor
–
im
Zeitraum
von
sieben
bis
zehn
Jahren
die
Sträucher
gekürzt
und
kräftigere
Bäume
im
Abstand
von
circa
zehn
Metern
stehen
gelassen
und
frei
geschnitten
werden.
Warum
dieser
Zeitabstand
im
Falle
der
Landesstraße
in
Atter
weit
überschritten
wurde,
darüber
bleibt
man
bei
der
Behörde
zugeknöpft.
"
Diese
Pflegeintervalle
sind
wünschenswert,
aber
nicht
immer
leistbar"
,
heißt
es
dazu
von
Behördenleiter
Cord
Lüesse.
Man
habe
ein
begrenztes
Budget,
und
die
Verkehrssicherheit
habe
stets
Vorrang.
Auffallend
ist,
dass
auf
der
gegenüberliegenden
Straßenseite,
der
nördlichen
Böschung
an
der
L
88,
deutlich
mehr
Bäume
stehen
gelassen
wurden.
Auf
der
nördlichen
Seite,
so
erklärt
die
Behörde
dazu,
gebe
es
dichte
Wohnbebauung,
und
da
handle
man
immer
"
so
sensibel
wie
möglich"
.
Dabei
erhalten
die
ausführenden
Firmen
die
Vorgabe,
dreißig
Prozent
der
Gehölze
stehen
zu
lassen,
sodass
die
Pflege
optisch
verträglicher
wirkt
und
kein
Eindruck
von
Kahlschlag
entsteht.
"
Die
Behörde
ist
gesprächsbereit.
Man
kann
sich
an
uns
wenden"
,
betont
Martin
Lembert,
einer
der
beiden
Landespfleger,
die
für
das
so
genannte
"
Straßenbegleitgrün"
zuständig
sind.
Aufgrund
ihrer
Beschwerden
nach
dem
Radikalschnitt
war
er
bei
den
empörten
Anwohnern
vor
Ort
und
versuchte
sich
in
Schadensbegrenzung.
Eine
Praxis,
bereits
im
Vorfeld
zu
informieren
und
die
betroffenen
Anwohner
die
Art
und
Weise
der
Gehölzpflege
zu
erläutern,
gibt
es
bislang
bei
der
Straßenbaubehörde
jedoch
nicht.
Bildtext:
Ärgern
sich
über
die
Radikalabholzung
an
der
Böschung
am
Autobahnzubringer
in
Atter/
Eversburg:
(von
links)
Alexandra
Weth,
Georg
Riemann.
Uwe
Tangemann
und
Wieslaw
Pac.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Reden!
Wenn
im
Frühjahr
die
Motorsägen
zu
kreischen
beginnen,
heben
auch
die
Diskussionen
über
den
richtigen
Grünschnitt
im
öffentlichen
Raum
an.
Die
kritische
und
berechtigte
Frage
kommt
so
sicher
wie
der
jahrzeitliche
Wandel:
Mussten
die
Büsche
und
Bäume
wirklich
so
radikal
beschnitten
werden?
Ja,
sagen
dann
die
Experten
den
Empörten.
Das
Problem
ist:
Sie
sagen
es
immer
erst
hinterher.
Die
Straßenbehörde
sollte
es
zur
Regel
machen,
bei
tief
greifenden
Einschnitten
Anwohner
vorher
aufzuklären.
Ein
Rundschreiben,
ein
Anruf
–
auf
welchem
Wege
auch
immer.
Hauptsache:
Man
redet
vorher
miteinander.
Autor:
Gunhild Seyfert, Wilfried Hinrichs