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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gleitschirmflug vom Piesberg bald möglich?
 
Stadt prüft Gleitschirmfliegen vom Piesberg
Zwischenüberschrift:
Entscheidung fällt wohl im Sommer – Vogelschutz könnte Sportlern Strich durch die Rechnung machen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Kommunalpolitiker wollen noch in diesem Sommer entscheiden, ob der Piesberg zur Startrampe für Gleitschirmflieger werden kann. Das Amt für Umwelt und Klimaschutz prüft zurzeit das Anliegen der Paraglider, wie Fachbereichsleiter Detlef Gerdts mitteilte. Und auch andere Projekte werden geprüft: " Viele kommen mit den unterschiedlichsten Ideen zur Nutzung des Piesbergs auf uns zu", sagte Gerdts. Auch Rockkonzerte oder Klettern gehörten dazu. Der erfahrene Osnabrücker Gleitschirmflieger Rolf Igelmann hatte im Herbst 2014 die Flugbedingungen auf dem Piesberg getestet und nach 15 Flügen für sehr gut befunden. Die Voraussetzungen seien hervorragend. Unklar ist, ob sich Uhus oder andere Vögel gestört fühlen könnten. Auch das wird untersucht.

Osnabrück. Die thermischen Bedingungen am Piesberg stimmen. Doch ob bald Gleitschirmflieger von Osnabrücks höchstem Punkt starten können, muss zunächst geprüft werden. Im Sommer will der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt die Idee diskutieren.

Seit mehr als 25 Jahren fliegt der Osnabrücker Rolf Igelmann mit seinem Gleitschirm über die Täler. Während er in der Vergangenheit vor allem in Nordrhein-Westfalen sein Segel spannte, hofft er, bald auch seine Heimatstadt von oben bewundern zu können. Im vergangenen Jahr haben er und seine Kollegen vom Para-Sport-Club (PSC) Verl die thermischen Möglichkeiten auf dem Osnabrücker Piesberg getestet. 190 Meter misst der Felsrippen und gilt als höchster Punkt der Stadt.

Drei Treffen und 15 Flüge später steht für die Sportler, die zum Deutschen Hägeleiterverband (DHV) gehören, fest, dass sich das Gebiet zum Gleitschirmfliegen eignet. " Die Tests waren sehr positiv", sagt Igelmann. " Wir haben viel gelernt über die Windsituation vor Ort." Und diese gibt Grund zur Freude: Denn die Thermik stimmt. An sonnigen Tagen wird das Gebiet ausreichend erwärmt. Die daraus resultierende warme Luft vom Boden ist leichter als die kalte Luft darüber und steigt auf. Mithilfe dieser warmen Luftmasse, auch Thermik genannt, können die Gleitschirmflieger bei ihrem Flug an Höhe gewinnen.

Gerne würden die Paraglider aus Verl das Gelände für ihre Flüge nutzen. Doch bis sie offiziell in Osnabrücker Lüfte steigen dürfen, wird es noch einige Zeit dauern. Zwar begrüßt die Stadt als Grundstückseigentümerin die Idee, dennoch soll diese noch umfassend geprüft werden. " Viele kommen mit den unterschiedlichsten Ideen zur Nutzung des Piesbergs auf uns zu", sagt Detlef Gerdts vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz. Rockkonzerte oder Klettern sind ebenfalls zwei Vorschläge, die die Stadt erreicht hätten. Aktuell entwickelt daher ein Landschaftsplanungsbüro ein neues Leitbild zum Piesberg. Dabei werden alle Ideen geprüft darunter auch das Anliegen der Gleitschirmpiloten. Im Sommer plant der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, über die Begehrlichkeiten auf dem Piesberg zu sprechen. Dann werde entschieden, was die Stadt wolle und was nicht, so Gerdts.

Sollten die Paraglider von der Politik grünes Licht bekommen, müssen diese einen Auftrag an die Naturschutzbehörde herausgeben. " Das Gelände soll auch ein Lebensraum des Uhus sein", sagt Igelmann. So könnte der Vogelschutz die Sportler einschränken und die Brutzeiten das luftige Vergnügen begrenzen. Die Folge wären verkürzte Flugzeiten: Die Sportler könnten dann nur in den Monaten August bis Dezember vom Piesberg starten. Eine Einschränkung, die Igelmann nur ungern akzeptieren würde. " Vor allem im Frühling und im Sommer ist die Thermik am stärksten", sagt der Osnabrücker. " In anderen Fluggebieten gibt es wegen der Vögel auch keine Begrenzung." So hätte sich vor allem in der Vergangenheit gezeigt, dass Greifvögel den Paraglidern freundlich begegnen und diese in der Luft sogar eskortieren. Doch bis die Piloten dies in Osnabrück erleben, kann es noch einige Zeit dauern. Sollte es tatsächlich eine Zusage geben, rechnen Stadt und Verein nicht vor 2016 mit einem ersten offiziellen Start vom Felsrippen.

Was denken Sie?

Sollten Paraglider am Piesberg starten dürfen oder haben Sie Bedenken? Diskutieren Sie mit im Internet auf www.noz.de
Bildtext:
Im Umweltausschuss soll bald diskutiert werden, wie und wann das Gleischirmfliegen auf dem Piesberg möglich sein wird. Das Archivfoto zeigt einen Probeflug aus dem vergangenen Oktober.
Foto:
Archiv/ Hermann Pentermann

Gleitschirmfliegen in der Region

Aktuell fliegt der Para-Sport-Club (PSC) Verl vor allem an drei Orten. Hierzu gehören Häger bei Bielefeld, Vinsebeck bei Detmold und Oerlinghausen. Dort starten die Piloten mit einer Seilwinde. Ein Vorgehen, das ähnlich wie beim Segelfliegen funktioniert. Auch in Ascheloh in der Nähe von Halle/ Westfalen nutzen die Piloten einen Spot. Hier fliegen sie von einer Waldschneise (am Hermannsweg) den Berg hinunter. In der Region Osnabrück gibt es derzeit kein Gelände, auf dem Paragliding betrieben werden kann.

Kommentar
Potenziale

Ein Berg im Aufbruch blühende Aussichten: Mit diesem Slogan bewarb sich Osnabrück vor gut zehn Jahren um die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2015 im und auf dem Piesberg. Wir schreiben das Jahr 2015, die Buga findet zurzeit im Havelland statt und der Piesberg ist immer noch das, was er vor zehn Jahren war: ein Berg im Aufbruch. Sein Potenzial ist noch nicht annähernd ausgeschöpft. Die Stadt hat diesen gequälten Berg Schritt für Schritt für Besucher erschlossen mit faszinierenden Kultur-, Freizeit- und Sportangeboten. Feldbahn, Südstieg, Aussichtsplattformen, Rundwanderweg, Kunst am Berg, Fossilien-Expeditionen, Trial-Meisterschaften, Bergfest, Nachtführungen: Wo sonst gibt es so etwas? Und es geht noch mehr: Es wäre doch großartig, wenn eines Tages die Gleitschirmflieger vom Dach der Stadt abheben, die Kletterer die Wände erklimmen und Musikfreunde im Steinbruch Open-Air-Konzerte genießen könnten.
Autor:
Sarah Engel, Wilfried Hinrichs


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