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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Liebe überwindet Grenzen
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker erinnern sich an Pompilia Stoian – Unbekanntes Foto der Johannisstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mit Liedern über die Liebe begeisterte die rumänische Schlagersängerin Pompilia Stoian ihr Publikum. " So schön kann Liebe sein", " Liebe stellt viele Fragen" und " Du hast mein Herz gefangen" lauten einige Titel. In ihrem eigenen Leben hat die Sängerin erfahren, dass die Liebe sogar den Eisernen Vorhang überwinden kann.
1968 sang Pompilia zum ersten Mal beim Osnabrücker Sportpresseball. Kurz vor ihrem Auftritt besuchte Sie die Neue OZ, wo das Archivfoto der vergangenen Woche aufgenommen wurde. OS-Nachbar Harry Hinz hat auf der Aufnahme den Maschinensetzer Gerhard Heetzsch wiedererkannt, der Pompilia die Setzmaschine erklärt.
Engagiert hatte Pompilia der Osnabrücker Musikmanager Kalli Mennewisch, der in den Anfangsjahren des Sportpresseballs für das Programm verantwortlich war. Zuerst gab es große Bedenken gegen den Auftritt der " Valente des Ostens", erinnert sich Mennewisch. " Die kennt ja keiner", meinten viele. Aber dann begeisterte Pompilia die Gäste und Veranstalter mit ihrer " tollen Stimme". Auch der Reporter der Neuen OZ schwärmte nach dem Auftritt von der Sängerin, " die vor Temperament nur so sprühte". Bereits ein Jahr später war Pompilia wieder zu Gast beim Sportpresseball.
Michaela Wegmann besitzt sogar noch eine Autogrammkarte Pompilias mit Widmung, die wir auf OS-Nachbarn.de eingestellt haben.
Bei ihren Auftritten in Osnabrück konnte Pompilia ihr Publikum auch begeistern, weil sie selbst erfahren hatte, was die Liebe alles bewegen kann. Davon erzählt Jürgen Bitter. Der Osnabrücker Sportjournalist hatte die Schlagersängerin Mitte der Sechzigerjahre bei einem Skiurlaub in den rumänischen Karpaten kennengelernt: " Sie war damals mit einem jungen Mann aus Braunschweig befreundet, der zu unserer Skigruppe gehörte und den ich eines Tages zum Lift schleppen ' durfte', als dieser sich eine Meniskusverletzung zugezogen hatte", schreibt Jürgen Bitter. " Pompilia Stoian war damals so etwas wie der Stern am rumänischen Schlagerhimmel. Ich kann mich daran erinnern, dass sich ihre Fans an einer Schaufensterscheibe in Kronstadt die Nasen eindrückten, um einen Blick auf Pompilia zu erhaschen, die sich dort bei einem Friseur niedergelassen hatte".
Einige Jahre später wurde Jürgen Bitter an Pompilia erinnert, als eine Boulevardzeitung auf der Titelseite von einer politischen Sensation berichtete: " Die rumänische Regierung hatte sich damals bereit erklärt, der Liebe einen Türspalt zu öffnen und Pompilia zu ihrem deutschen Freund ausreisen zu lassen. Den hat sie dann auch geheiratet." In Deutschland konnte die Sängerin leider nicht an ihre Erfolge in Rumänien anknüpfen. Sie orientierte sich ganz neu und wurde Oberstudienrätin.
Das neue Archivfoto zeigt eine ungewöhnliche Ansicht der Johannisstraße, die es nur wenige Jahre gab. Dort, wo man heute schnell seine Einkäufe in einem Supermarkt erledigt, konnte man sich damals in einem kleinen Straßencafé ausruhen. Im Hintergrund erkennt man das Gefängnis. Die Gerichts-Klause wurde nach dem Krieg im Hinterhof auf dem Grundstück der zerstörten Meyers Bierstube nur provisorisch errichtet. Erinnern Sie sich an diese Gaststätte?

Weitere alte Fotos auf www.os-nachbarn.de
Bildtexte:
Nur ein Provisorium war dieses Straßencafé der Gerichts-Klause an der Johannisstraße.
Mit ihrem bezaubernden Lächeln begeisterte Pompilia Stoian nicht nur den Maschinensetzer Gerhard Heetzsch, sondern auch die Besucher des Sportpresseballs.
Fotos:
Wilhelm Eggert, Kurt Löckmann
Autor:
Frank Riehemann


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