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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Realisierung der Kartbahn noch offen
 
Kartbahn: Rennen ist noch nicht entschieden
Zwischenüberschrift:
Nach dem Ausscheiden der Grünen ringen vor allem CDU und SPD noch um die Poleposition
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Nachdem die Grünen sich klar gegen eine Kartbahn am Nettebad ausgesprochen haben, diskutieren SPD und CDU noch über eine Entscheidung. In der jüngsten Ratssitzung konnten sich die Fraktionen noch zu keiner Position durchringen.

Osnabrück. In der jüngsten Ratssitzung konnten sich die Fraktionen noch zu keiner klaren Position durchringen. Beim Thema Bebauungsplanänderung am Nettebad und dem Bau einer Kartbahn durch die Stadtwerke meldeten sie Beratungsbedarf an. Während FDP, UWG und Piraten sowie die Linke schon eine klare Meinung artikuliert haben, diskutieren SPD und CDU parteiintern noch über die richtige Entscheidung.

Klar positioniert haben sich inzwischen die Grünen: Sie lehnen den Bau einer Kartbahn ab. " Wir können dem Bebauungsplan nicht zustimmen, da er ökologisch unausgewogen und finanzpolitisch wenig nachhaltig ist", so der umweltpolitische Sprecher der Partei, Volker Bajus. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht der Stadtwerke seien die Pläne auch aus Sicht der Grünen nachvollziehbar gewesen, deswegen habe man die Idee Kartbahn im Aufsichtsrat der Stadtwerke noch unterstützt. " Gesamtstädtisch aber stimmen Aufwand und Nutzen weder ökonomisch noch ökologisch", so Bajus.

Der Erhalt des grünen Fingers spielt auch in der Argumentation der anderen Parteien eine große Rolle, zugleich aber stellen sie die Frage, ob der Betrieb einer Kartbahn zu den originären Aufgaben der Stadtwerke gehöre.

" Wir sehen den Bedarf nicht", sagt Thomas Thiele (FDP). Die Stadtwerke sollten sich auf ihre ureigensten Themen wie die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser konzentrieren. Auch Ralf ter Veer (Piraten) sieht für seine Partei und ihren Gruppenpartner UWG ein klares " Nein" zu den Stadtwerkeplänen: " Die Stadtwerke sollen sich um ihr Kerngeschäft kümmern." Fraglich sei, ob auf Basis der derzeitigen Gesetzeslage die Stadtwerke überhaupt eine Kartbahn betreiben dürften. Und auch die Linke hält einen Eingriff in den Grünen Finger für ökologisch nicht vertretbar. Zudem müsse sich die Stadt fragen, ob in der Frage einer touristischen Qualität der Blick nicht vielmehr in Richtung einer Steigerung der Übernachtungszahlen gelenkt werden müsse.

Bleiben also die großen Fraktionen von SPD und CDU. Sie stehen der Änderung des B-Plans sowie dem Bau und Betrieb einer Elektrokartbahn durch die städtische Tochter wenn auch zum Teil mit Einschränkungen, so doch insgesamt eher positiv gegenüber und damit auch einer Änderung des Bebauungsplans, wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen.

Dazu gehört für die CDU, vertreten durch ihren Fraktionsvorsitzenden Fritz Brickwedde, unter anderem eine Gesamtkonzeption für den Bereich zwischen Bramstraße und Vehrter Landstraße. Laut Brickwedde müsse im Zusammenhang geklärt werden, ob und wie eine Bebauung der Wiesenfläche an der Bramstraße zwischen landwirtschaftlichem Betrieb und Angelaschule in die Überlegungen einzubeziehen sei. Außerdem müsse der Fortbestand des TuS Haste gesichert werden. Hinzu kommt die Überlegung der CDU, im Zuge einer Neuordnung in diesem Bereich einen Netteuferweg einzurichten mit entsprechenden Grünstreifen, die zugleich als Teil der zu schaffenden Kompensationsflächen dienen könnten.

CDU und SPD, die wie ihr Fraktionsvorsitzender Frank Henning unterstreicht, hinter den Kartbahnplänen der Stadtwerke zu stehen, liegen in vielen Punkten durchaus eng beieinander. Und so betont Henning denn auch, dass er vorbehaltlich eines noch zu fassenden Meinungsbildes seiner Fraktion, die sich am Montag mit den Plänen beschäftigen will, gerne auf die CDU zugehe, um auszuloten, ob sich mit den Christdemokraten im Rat eine gemeinsame Position finden lässt, die eine Änderung des Bebauungsplans und damit den Bau der Kartbahn möglich macht.

Henning begrüßt die Anstrengungen der Stadtwerke, einen höheren Kostendeckungsgrad für die Bäder zu erreichen. " Die Frage ist aber auch noch, was mit den anderen Bestandteilen des Bebauungsplans ist." Und auch die Behandlung der Vehrter Landstraße unter dem Aspekt der Lärmminderung steht für ihn, wie auch für Brickwedde, außer Frage.

Mehr zum Thema Kartbahn lesen Sie im Internet auf noz.de
Bildtext:
Letztlich geht es um diesen Maisacker an der Vehrter Landstraße, auf dem die Stadtwerke gerne eine Elektrokartbahn realisieren möchten.
Foto:
Michael Gründel

Kommentar
Alles offen

Für die Gegner der Elektrokartbahn am Nettebad ist es noch zu früh, um in Jubel auszubrechen. Eine Mehrheit aus CDU und SPD kann es noch richten. Vieles spricht dafür, dass die Chancen für den Bau nach wie vor sehr hoch sind.

Dass der Bebauungsplan Bestandteile enthält (Beherbergung, Kinderland), die im besten Fall in ferner Zukunft einmal zum Tragen kommen könnten, überfrachtet die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt unnötig und versperrt den Blick auf das Machbare und Wünschenswerte. Derzeit geht es um eine Kartbahn, und die soll auf einem Maisacker an einer ohnehin viel befahrenen Straße gebaut werden, die im Zuge des Projekts die Chance hätte, endlich einmal lärmtechnisch runderneuert zu werden. Kartbahn ja oder nein das allein ist die Frage.

Alle anderen Begehrlichkeiten der Stadtwerke sollten dann diskutiert werden, wenn sie akut sind. Ansonsten verhindern Träumereien ein gewinnbringendes reales Projekt.
Autor:
Dietmar Kröger


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