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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hilfe beim Aufbau des neuen Lebens
Zwischenüberschrift:
Flüchtlinge lernen in der Domschule Deutsch
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Was kosten die Bananen?" Nina Herkt macht das, was man praxisbezogenen Unterricht nennt. Sie vermittelt deutsche Worte und Sätze, die im Alltagsleben wie etwa beim Einkaufen vorkommen. Es sind Sätze, die in Osnabrück lebenden Flüchtlingen helfen, sich besser in der neuen Heimat zurechtzufinden.

Seit Ostern lernen 110 erwachsene Asylsuchende in der Domschule Osnabrück die deutsche Sprache. Das von der Schulstiftung im Bistum Osnabrück und dem für die Diözese Osnabrück zuständigen Caritasverband initiierte Unterrichtsprojekt läuft zunächst bis Ende Juni und soll die Flüchtlinge " beim Aufbau eines neuen Lebens unterstützen", so Stephan Kreftsiek, Projektleiter des Caritasverbands. Eine Fortsetzung der gemeinsamen Initiative ist geplant.

Die Orientierungskurse mit Schwerpunkt Spracherwerb sind ein wichtiger Beitrag zur Integration der Asylsuchenden ins gesellschaftliche Leben: " Das ist eine große Herausforderung, aber auch ein Gewinn für alle Beteiligten", so Georg Schomaker, Direktor der Schulstiftung im Bistum Osnabrück. Schomaker betont: " Mit dem Unterrichtsprojekt wollen wir unseren Teil zur Willkommenskultur in Osnabrück beitragen."

Momentan sind rund 800 Asylsuchende in städtischen Gemeinschaftsunterkünften oder privaten Wohnungen in Osnabrück untergebracht. Viele von ihnen, wie der Mathematiklehrer Ali Zaroura aus Syrien, der seit rund drei Wochen einen der Orientierungskurse an der Domschule besucht, sind hoch qualifiziert. Laut Gesetz dürfen sie zwar nach drei Monaten Aufenthalt ein Arbeitsverhältnis eingehen, doch fehlen ihnen dafür in der Regel die notwendigen sprachlichen Voraussetzungen. Auf die regulären Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge haben Asylsuchende, da sie sich im Asylverfahren befinden, keinen Anspruch.

Hier wollen Kirche und Caritas helfen: Sie organisierten sechs Kurse, in denen die Teilnehmer Grundkenntnisse der deutschen Sprache erwerben und eine erste berufliche Orientierung erhalten können. Dafür stellt die Schulstiftung sechs Klassenräume an der Domschule zur Verfügung; das Lehrpersonal rekrutiert sich aus den gemeinsamen Netzwerken mit dem Caritasverband Osnabrück. Der Unterricht findet werktags zwischen 14 und 18 Uhr statt, wobei das gesamte Kursprogramm zehn Wochen umfasst. Bei Bedarf kann auch eine parallel eingerichtete Kinderbetreuung in der anliegenden Kita Herz Jesu genutzt werden. Am Ende wird den Teilnehmern das jeweils erreichte Sprachniveau in Form eines Zertifikats bescheinigt. Angestrebt werde ein Niveau, das die Kommunikation in der neuen Heimat ermöglicht und auf dem aufgebaut werden kann.

Der Bedarf an Deutschkursen ist groß: 160 Anmeldungen gingen innerhalb weniger Tage ein. 110 davon drücken derzeit die Schulbank. Der Mathematiker Zaroura ist dankbar für diese ihm gebotene Chance. Auch seine Lehrerin Nina Herkt blickt begeistert auf die bisherigen Erfahrungen zurück: Es sei eine " super angenehme Unterrichtsatmosphäre", die Motivation, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gruppe seien enorm.

Weitere Fotos und Informationen über Flüchtlinge in der Stadt unter www.noz.de/ fluechtlinge
Bildtext:
Sichtlich Spaß am erlernen der neuen Sprache hat Ali Zaroura, der aus Syrien gefohen ist. In siener Heimat war er Mathematiklehrer.
Foto:
David Ebener
Autor:
Roman Felde


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