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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Streng, aber luftig
 
Wohnungsnachfrage übersteigt das Angebot
Zwischenüberschrift:
Gemischte Nutzung in der ehemaligen Scharnhorstkaserne – Fertigstellung im Jahr 2015
 
Bewerberzahlen im dreistelligen Bereich
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Wo einst die Nazis ihre Pferde und Kanonen unterstellten und später britische Soldaten dienten, soll schon bald das modernste Quartier der Stadt entstehen. Details zur künftigen Gestaltung des Wissenschafts- und Wohnparks Scharnhorstkaserne stellten Planer, Investoren und Vermarkter am Donnerstag im Rathaus vor.

Es geht um die riesige Brache zwischen Paracelsus-Klinik und Heinrich-Schüren-Schule, gegenüber von Universität und Hochschule im Stadtteil Westerberg. Während im östlichen Teil des Geländes bereits am Innovationscentrum Osnabrück und einem großen Planungsbüro gebaut wird, sind im Westteil Wohnungen und Gewerbe vorgesehen.

Konkret sollen auf einer Fläche von 30 000 Quadratmetern zwei Quartiere mit unterschiedlichem Charakter entstehen: erstens ein familiär geprägtes Wohnviertel mit Reihen- und Doppelhäusern und einer Anbindung ans Grüne. Zweitens ein urban angelegter Bereich mit gemischter Nutzung aus Wohnen, Arbeiten und Forschen.

Optisch schwebt den Planern im Zentrum des urbanen Bereichs ein Karree aus neun Wohnblöcken vor, das von weiteren Gebäuden ähnlichen Baustils umringt wird. Dazwischen befindet sich ein zentraler Platz, der begrünt und mit einem Spielplatz versehen werden soll. Darunter befindet sich eine Tiefgarage.

Bei dem Karree handelt es sich um eine Ansammlung viergeschossiger Quader mit großen, versetzten Fenstern und rechteckigen Aussparungen. Teils sind die Mauern verputzt, teils verklinkert. Spitze Dächer gibt es nicht, stattdessen Dachterrassen und Balkons. In ihrer Gesamtheit erinnern die streng, aber luftig wirkenden Gebäude an gestapelte Bauklötze, aus deren Mitte und Seiten hier und da Steine herausgezogen wurden. Im Erdgeschoss sollen sich kleine Läden und Cafés einmieten können. Hilde Léon vom Berliner Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik, das im Herbst 2012 den Wettbewerb zum Wohnpark Scharnhorstkaserne gewonnen hatte, betonte die " Durchlässigkeit" des Quartiers. Die Planung spiegele " die Vielschichtigkeit heutiger Wohnformen wider in ihrem Verhältnis zu Arbeit und Freizeit", sagte die renommierte Architekturprofessorin.

Der obere Bereich des Wohnparks nördlich des Regenrückhaltebeckens ist weniger städtisch, sondern eher ländlich konzipiert. Doch ob sich hier Familien ihren Traum vom Eigenheim erfüllen können, ist fraglich. Denn der Investor und Grundstückseigentümer hat andere Pläne mit diesem Teilstück: Wie Oliver Soini, Geschäftsführender Gesellschafter von Scopus Capital (München), unserer Zeitung am Rande der Präsentation sagte, wird hier ein Angebot speziell für Senioren geschaffen. Konkret denke er an betreutes Wohnen in einem Umfang von gut 70 Plätzen.

Details zur Erschließung des Wohnparks seien noch im März zu erwarten, kündigte Stadtbaurat Wolfgang Griesert an. Mit den Tiefbauarbeiten soll ebenfalls bis Ende des Monats begonnen werden. Zurzeit würden noch Abbrucharbeiten durchgeführt. Die LBS Nord als Vermarkterin terminiert den Baubeginn auf Sommer. Im Jahr 2015 soll der letzte Teilabschnitt fertig sein.
Bildtexte:
Blick ins Quartierzentrum, wie es den Architekten vorschwebt: Die streng, aber luftig wirkenden Gebäude erinnern an gestapelte Bauklötze, aus deren Mitte und Seiten hier und da Steine herausgezogen wurden.
Der Lageplan für das Gelände der ehemaligen Scharnhorstkaserne. Nördlich des Regenrückhaltebeckens ist betreutes Wohnen für Senioren vorgesehen.
Blick ins Quartierzentrum, wie es den Architekten vorschwebt. Auch ein Spielplatz mit großem Sandkasten ist in dieser dreidimensionalen Skizze vorgesehen.
Der Wohn- und Wissenschaftspark Scharnhorstkaserne soll auch Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Spazierwege und Grünflächen geben Bewohnern und Besuchern des Wohn- und Wissenschaftsparks Scharnhorstkaserne Raum zur Erholung.
Grafik:
Léon Wohlhage Wernik, Dirk Ohde

Osnabrück. Den Vertrieb und die Vermietung der geplanten Wohn- und Gewerbeeinheiten auf dem ehemaligen Gelände der Scharnhorstkaserne übernehmen die LBS Nord und die Sparkkasse Osnabrück. Beide arbeiteten schon bei der Umgestaltung der britischen Offiziersquartiere im Stadtteil Sonnenghügel zusammen. Auch die Immobiliengesellschaft Scopus Capital war damals beteiligt, allerdings im Verborgenen. Mit dem Projekt Scharnhorstkaserne tritt der Investor aus München erstmals sichtbar in Osnabrück auf den Plan.
Oliver Soini, Geschäftsführender Gesellschafter von Scopus Capital, lehnte sich bei der Präsentation am Donnerstag sogleich weit aus dem Fenster: " Der Wohn- und Wissenschaftspark kann und wird für ein paar Hundert Jahre einen Fingerzeig in die Region geben." Seine Firma, die hier im mittleren zweistelligen Millionenbereich investiere, sei in die Hasestadt " gekommen, um zu bleiben", sagte Soini und kündigte weitere Projekte an, ohne konkret zu werden.
Nach Auskunft der LBS-Verantwortlichen gibt es für den Wohnpark Scharnhorstkaserne bereits Anfragen für Miet- und Kaufobjekte in dreistelliger Höhe. Bei ungefähr 100 Wohnungen, die hier entstehen sollen, " gehen wir davon aus, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt", sagte LBS-Regionaldirektor Michael Hüsken der Neuen OZ.
Autor:
Sebastian Stricker


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