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1.
Erscheinungsdatum:
13.02.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Internationale Gäste beeindruckt
Zwischenüberschrift:
Das Hotel Hohenzollern galt hundert Jahre lang als "erstes Haus am Platze"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Rund
um
den
Bahnhof
standen
die
Hohenzollern
hoch
im
Kurs.
Dem
ersten
Hohenzollern-
Kaiser
Wilhelm
I.
widmete
"
das
dankbare
Osnabrück"
ein
Reiterstandbild
auf
dem
Goetheplatz.
Keine
300
Meter
davon
entfernt
entstand
das
Hotel
Hohenzollern,
und
es
lag
natürlich
an
der
Hohenzollernstraße.
Die
Eröffnung
des
prachtvollen
neuen
Hauptbahnhofs
passte
so
recht
in
die
hurra-
patriotische
Aufbruchstimmung
des
jungen
deutschen
Kaiserreichs.
Das
war
im
Jahr
1895,
und
im
selben
Jahr
eröffnete
Johann
Heinrich
Wilhelm
Meyerrose
das
Hotel
Hohenzollern
an
dem
Weg,
der
von
der
Johannisfreiheit
zum
neuen
"
Central-
Bahnhof"
führte.
Zuvor
hieß
die
Verbindung
noch
unpolitisch
Neue
Mühlenstraße,
was
nachvollziehbar
ist,
denn
sie
überbrückt
die
Hase
an
der
Neuen
Mühle.
Um
die
Jahrhundertwende
änderten
die
städtischen
Kollegien
den
Namen
in
Hohenzollernstraße.
Das
dürfte
Hohenzollern-
Hotelier
Meyerrose
nicht
ungelegen
gekommen
sein.
Nach
dem
Zusammenbruch
ging
die
Namensgleichheit
zu
Ende.
Preußentum
und
Hohenzol
lerngeschlecht
waren
in
Ungnade
gefallen.
Seit
1948
trägt
die
Straße
den
Namen
des
Dichters
Heinrich
Heine,
der
im
Dritten
Reich
aufgrund
seiner
jüdischen
Herkunft
verfemt
war.
Das
Hotel
Hohenzollern
stand
1895
noch
ziemlich
allein
auf
weiter
Flur.
Karl
Kühling
schreibt:
"
Wer
aus
dem
Hauptbahnhof
trat,
hatte
zunächst
beim
Blick
auf
die
vorgelagerten
Grabegärten
mit
alten
Lauben
den
Eindruck,
in
einem
noch
im
Rohzustand
befindlichen
Vorort
gelandet
zu
sein."
Eine
alte
Aufnahme
zeigt
Wäscherinnen
am
Rande
eines
schilfbestandenen
Waschteichs
zwischen
Pottgraben
und
Bahndamm
und
eine
Bleiche
mit
aufgehängter
Wäsche,
im
Hintergrund
Bahnhof
und
Hotel
Hohenzollern
als
frei
stehende
Gebäude.
Das
alles
focht
Hote
lier
Meyerrose
nicht
an.
Er
wusste,
dass
im
Eisenbahnzeitalter
die
ersten
Hotels
einer
Stadt
in
Bahnhofsnähe
sein
mussten,
und
hatte
die
kommende
Entwicklung
richtig
eingeschätzt.
Die
Stadt
"
wuchs
auf
den
Bahnhof
zu"
,
1910
gab
es
an
Möserstraße
und
Goethestraße
nur
noch
wenige
Baulücken.
Das
Hotel
Hohenzollern
wurde
gut
angenommen.
Sein
erstes
Architekturkleid
war
noch
vom
Historismus
mit
Türmchen
und
Ziergiebeln
geprägt.
Auf
der
dem
Bahnhof
zugewandten
Seitenfront
warb
das
Hotel
in
großen
Lettern
mit
seiner
"
Centralheizung"
und
warmem
und
kaltem
Wasser
auf
allen
Etagen.
1906
erhielt
es
einen
ersten
Bewertungs-
Stern,
der
Reiseführer
Baedeker
erwähnte
es
lobend.
In
den
1920er-
Jahren
passte
die
zweite
Generation
mit
Wilhelm
E.
Meyerrose
die
Fassade
dem
neuen,
sachlicheren
Zeitgeschmack
an.
Aus
dieser
Bauphase
stammt
die
hier
abgebildete
Ansichtskarte.
Im
Bombenkrieg
erhielt
der
linke
Gebäudeflügel
entlang
der
Goethestraße
einen
Volltreffer.
Wilhelm
E.
Meyerrose,
seine
Tochter
Ingeborg
und
Schwiegersohn
Alwin
Frey
machten
sich
an
den
Wiederaufbau.
Die
neue
Fassade
war
nüchtern
und
schlicht,
die
Innenausstattung
hingegen
gediegen
und
niveauvoll,
sodass
sie
auch
vor
"
internationalen
Gästen"
,
die
hier
abstiegen,
bestehen
konnte.
Große
Namen
Schon
bald
hatte
das
Hohenzollern
seinen
Vorkriegs-
Rang
als
erstes
Haus
am
Platze
wiedererlangt.
1959
folgte
die
Auszeichnung
zum
"
CD-
Hotel-
CC"
,
womit
ausgedrückt
wurde,
dass
es
den
Ansprüchen
des
diplomatischen
und
konsularischen
Korps
genügte.
40
Prozent
der
Gäste
waren
Ausländer.
Das
Gästebuch
verzeichnet
große
Namen
aus
Politik,
Kultur
und
Showgeschäft
wie
Theodor
Heuss,
Yehudi
Menuhin
oder
Udo
Jürgens.
Das
Ehepaar
Frey,
das
in
Ulm
das
Bahnhofshotel
betrieb,
setzte
den
aus
Schwaben
stammenden
Peter
Beigel
1961
als
Direktor
im
Hohenzollern
ein.
Er
wurde
zum
Mitgesellschafter,
sorgte
für
den
Erweiterungsbau
zum
"
Kongresshotel"
,
der
die
Bettenzahl
von
125
auf
200
steigerte,
und
übernahm
1981
das
Hotel
schließlich
ganz.
Bis
zu
82
Mitarbeiter
"
in
ihren
kleidsamen
gelbdunkelbraunen
Hoteluniformen"
kümmerten
sich
um
das
Wohl
der
Gäste.
Seit
den
1980er-
Jahren
hatten
vielerorts
die
Bahnhofshotels
zu
kämpfen,
weil
die
Bahn
große
Teile
am
Fernreiseverkehr
an
Auto
und
Flugzeug
verloren
hatte.
Auch
das
Hohenzollern
lag
eben
nicht
mehr
"
am
Eingangstor
zur
Stadt"
,
wie
es
noch
1957
in
einer
Werbeaussage
hieß.
1997
musste
Peter
Beigel
für
das
Hotel
Konkurs
anmelden.
Eine
Wiedergeburt
gelang
Bauunternehmer
Fritz
Scholle,
der
das
Hotel
1999
aus
der
Insolvenzmasse
erwarb,
das
direkt
am
Bahnhofsvorplatz
gelegene
"
Nürnberger
Haus"
hinzukaufte
und
für
insgesamt
sieben
Millionen
DM
alles
gründlich
renovierte.
Mit
der
Advena-
Gruppe
unter
Geschäftsführer
Horst
Strasser
gewann
er
einen
potenten
Betreiber,
der
inzwischen
auch
Eigentümer
des
Komplexes
ist.
Strassers
einziges
Sorgenkind:
die
dreieckige
Wasserfläche
vor
dem
Portal,
die
aufgrund
von
Baumängeln
ihr
Wasser
nicht
mehr
halten
konnte
und
längst
zu
einem
Müllplatz
verkommen
ist.
Strasser
hofft,
dass
die
Stadt
als
Eigentümerin
hier
bald
für
Abhilfe
sorgt.
"
Oder
mir
die
Fläche
für
Außengastronomie
überlässt"
,
ergänzt
er.
Bildtexte:
Erstes
Haus
am
Platze
war
das
Hotel
Hohenzollern
vermutlich
um
das
Jahr
1930
herum.
Nach
rechts
verläuft
die
Hohenzollernstraße
(heute
ist
es
die
Heinrich-
Heine-
Straße)
auf
den
Bahnhof
zu,
von
links
kommt
die
Goethestraße
(heute
Goethering)
.
Der
Eingang
zum
Wellness-
Bereich
liegt
heute
an
dieser
Straßenkreuzung,
während
der
Haupteingang
des
Hotels
zum
Bahnhofsvorplatz
verlegt
wurde.
Foto:
Ansichtskarte
des
Verlags
Glückstadt
&
Münden,
Hamburg,
aus
dem
Archiv
Advena
Hohenzollern,
Michael
Hehmann
Autor:
Joachim Dierks