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1.
Erscheinungsdatum:
08.02.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
"Rundbogen-Richard" prägte eine Bauepoche
Zwischenüberschrift:
Richardstraße und Luisenstraße erinnern an den Osnabrücker Stadtbaumeister und seine Ehefrau
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
gibt
wohl
nur
ein
Ehepaar,
das
es
geschafft
hat,
dass
gleich
beide
Partner
auf
Osnabrücker
Straßenschildern
verewigt
worden
sind:
Wilhelm
und
Luise
Richard.
Sie
liegen
allerdings
getrennt.
Wilhelm
Richard
lieh
seinen
Nachnamen
der
Richardstraße,
Luise
Richard
geborene
Ehmb
sen
ihren
Vornamen
der
Luisenstraße.
Beide
Straßen
gehören
zum
heutigen
Stadtteil
Gartlage
in
dem
Viertel
"
hinter
der
Bahn"
,
das
unter
Stadtbaumeister
Wilhelm
Richard
(1816–
1900)
einen
tüchtigen
Aufschwung
nahm.
Wenn
Osnabrücker
Schulkinder
etwas
von
den
Stadtbaumeistern
in
Erinnerung
behalten
sollten,
dann
müsste
man
ihnen
erklären,
dass
der
neuromanische
Rundbogenstil
ganz
wesentlich
auf
Wilhelm
Richard
zurückgeht.
In
seiner
Schaffenszeit
von
1839
bis
1870
entstanden
zahlreiche
Gebäude
mit
den
für
Osnabrück
geradezu
typischen
Rundbögen.
Viele
davon
hat
er
selbst
entworfen,
andere
öffentliche
wie
private
Bauherren
folgten
seinem
Geschmacksmuster.
Bis
heute
erhalten
sind
etwa
das
frühere
Realgymnasium
an
der
Lotter
Straße,
das
frühere
Hauptgebäude
des
Stadtkrankenhauses
(heute
Volkshochschule)
oder
der
Hannoversche
Bahnhof.
Wilhelm
Richard
kommt
am
13.
November
1816
in
Dissen
zur
Welt.
Nach
der
Schule
geht
er
drei
Jahre
bei
dem
preußischen
Bauinspektor
Niermann
in
die
Lehre.
Der
empfiehlt
ihn
weiter
an
die
Polytechnische
Schule
Hannover,
die
Vorläuferin
der
heutigen
Leibniz-
Universität.
Von
dort
wechselt
Richard
1836
an
die
Akademie
der
Bildenden
Künste
in
München,
wo
er
sich
im
Fach
Baukunst
einschreibt.
Seine
Entwurf-
Handschrift
wird
stark
geprägt
von
Professor
Friedrich
Gärtner
(1792–
1847)
,
einem
herausragenden
Vertreter
des
Rundbogenstils.
31
Jahre
lang
ist
Richard
ab
1839
in
Osnabrück
tätig,
zunächst
als
freier
Architekt
und
ab
1843
als
beamteter
Stadtbaumeister.
In
seine
Ära
fällt
der
Übergang
von
der
noch
landwirtschaftlich
geprägten
Ackerbürgerstadt
zur
vorindustriellen
Provinzstadt,
was
sich
in
zahlreichen
Infrastruktur-
Baumaßnahmen
ausdrückt.
Er
zeichnet
verantwortlich
für
die
erste
größere
Stadterweiterung
Osnabrücks
seit
600
Jahren:
das
Bahnhofsviertel
zwischen
der
noch
von
einem
Festungsgürtel
umgebenen
Altstadt
und
dem
Hannoverschen
Bahnhof.
Richard
stellt
den
Bebauungsplan
für
die
Bahnhofstraße
(seit
1895
Wittekindstraße)
als
schnurgerade
Verbindungsachse
auf,
er
legt
die
Baulinien
des
Schillerplatzes
(heute
in
etwa
Berliner
Platz)
als
ihren
städtebaulichen
Mittelpunkt
fest.
Er
ist
es
auch,
der
1854
Pläne
für
eine
"
Gaserleuchtung"
der
städtischen
Straßen
und
Plätze
vorlegt.
Seit
1804
gab
es
eine
erste
öffentliche
Straßenbeleuchtung
mittels
Tranlampen,
"
mit
der
man
aber
nicht
viel
mehr
erreichte,
als
die
Finsternis
erst
recht
deutlich
zu
machen"
,
wie
es
in
einem
zeitgenössischen
Kommentar
hieß.
Durch
den
Einsatz
von
Petroleumlampen
ab
1835
erhellte
sich
die
Situation
zwar
ein
wenig,
aber
den
Durchbruch
zu
einer
städtisch
angemessenen
Beleuchtung
schafft
man
erst
mit
Steinkohlengas.
Richard
zeichnet
die
Pläne
für
die
Gasanstalt
an
der
späteren
Luisenstraße,
die
1858
den
Betrieb
aufnimmt.
Dem
Stadtbaumeister
unterstehen
neben
dem
Gaswerk
alle
weiteren
städtischen
Betriebe
wie
die
Ziegelei
und
die
Steinbrüche,
er
ist
außerdem
verantwortlich
für
den
Bau
der
Kanalisation
und
die
Projektierung
neuer
Straßen.
1864
baut
er
das
Stüvehaus
als
Hauptgebäude
der
Krankenanstalten,
1870
das
Königliche
Realgymnasium
schräg
gegenüber
an
der
Lotter
Straße.
Es
mag
heute
erstaunen,
dass
er
nebenbei
noch
Zeit
findet,
Zeichenunterricht
am
Ratsgymnasium
zu
erteilen.
1870
erhält
Richard
einen
Ruf
nach
Mecklenburg-
Strelitz
und
übergibt
das
Osnabrücker
Amt
an
Emil
Hackländer.
Richard
bleibt
nicht
lange
im
Mecklenburgischen.
1874
tritt
er
in
die
Dienste
der
Stadt
Bückeburg.
Er
wird
Baurat
und
Chef
des
Bau
departements
im
Fürstenhaus,
dem
er
bis
zum
Eintritt
in
den
Ruhestand
1895
(mit
78
Jahren!
)
dient.
Er
stirbt
am
24.
November
1900
in
Bückeburg.
Wer
sich
wundert,
weshalb
hier
kein
Porträt
dieses
bedeutenden
Mannes
abgebildet
ist,
in
dessen
Schaffenszeit
die
Fotografie
doch
längst
erfunden
war,
dem
sei
gesagt,
dass
Wilhelm
Richard
und
seine
Gattin
anscheinend
ausgesprochen
kamerascheu
waren.
Trotz
intensiver
Suche
in
vielen
Archiven
war
nichts
zu
finden.
Auch
der
heutige
Bürgermeister
von
Bad
Laer,
Holger
Richard,
der
dem
gleichen
Familienstamm
angehört,
konnte
nicht
weiterhelfen.
Bildtexte:
Das
von
Wilhelm
Richard
im
Rundbogenstil
geplante
Königliche
Realgymnasium
an
der
Lotter
Straße
beherbergt
heute
die
Altstädter
Grundschule.
Die
nach
Wilhelm
Richard
benannte
Straße
liegt
im
Stadtteil
Gartlage.
Nach
Luise
Richard
wurde
eine
andere
Straße,
ebenfalls
in
der
Gartlage,
benannt.
Foto:
Archiv/
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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