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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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"Osnabrücker Radfahr-Blüte"
Zwischenüberschrift:
Unterwegs mit Heinz Wüppen: Mit Regen im Rücken von Bramsche nach Osnabrück
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Mit dem Zug hin, mit dem Rad zurück von Osnabrück aus finden Radwanderer dazu beste Gelegenheiten. Sechs Städte liegen nur rund eine Bahn-Viertelstunde entfernt, die Radtouren zurück nach Osnabrück sind abwechslungsreich und gut zu bewältigen. Zum Beispiel von Bramsche aus.

Heinz Wüppen ist passionierter Radwanderer. Den Weg zur Realschule nach Georgsmarienhütte legt der 64-jährige Osnabrücker mit dem Rad zurück. Der Mathe- und Werken-Lehrer hat in den vergangenen Monaten ein Konzept entwickelt, das er " Osnabrücker Radfahr-Blüte" nennt: mit dem Zug nach Bramsche, Bohmte, Melle, Wellendorf, Lengerich und Ibbenbüren und dann auf jeweils zwei verschiedenen Routen zurück. Macht zwölf Touren, die jeder locker in wenigen Stunden fahren kann.

Steile Treppe am Bahnhof

Bramsche A das ist die erste Test-Tour, die wir fahren. Sie führt in einem kleinen Bogen östlich von Bramsche nach Osnabrück und ist 29 Kilometer lang. Die erste Steigung dieser insgesamt flachen Tour liegt allerdings schon in Osnabrück: Um zum Gleis zu kommen, auf dem die Nordwestbahn Richtung Wilhelmshaven abfährt, müssen wir die Räder eine steile Treppe hochschleppen. An einer anderen Ecke des Bahnsteigs geht′s wieder runter, dort gibt es aber glücklicherweise einen Aufzug. Von diesen Strapazen erholen wir uns in der Viertelstunde, die die Nordwestbahn benötigt, um uns nach Bramsche zu bringen. Dort ist alles ebenerdig, und nach 100 Metern Fahren müssen wir schon wieder absteigen: Fußgängerzone. An der Kirche vorbei und über die Hasebrücke führt unser Weg zum Hase-See. Und schon kommt der erste Regen. Der Wetterbericht hatte immer wieder kurze Schauer angesagt. Damit, das merken wir in den nächsten zweieinhalb Stunden, wird er richtigliegen.

Die Hinweisschilder der Hase-Ems-Tour Richtung Rieste und Ostercappeln leiten uns am Café Am Hasesee vorbei. Wer jetzt schon etwas anderes als Radfahren machen möchte, kann hier beim Minigolf und im Hallenbad andere Muskeln beanspruchen. Auf dem Feldweg müssen wir kurz unter einen Baum flüchten: Regen Nummer zwei.

Die Autobahn ist an diesem Tag ebenso unser treuer Begleiter wie die dicken Regenwolken. Hinter Bramsche, Richtung Engter, kreuzen wir sie das erste Mal. Nach wenigen 100 Metern geht′s rechts ab auf einen Feldweg, der uns über den Mittellandkanal leitet. Wem die 29 Kilometer lange Strecke nach Osnabrück zu kurz ist, der kann hier dem Terra-Trail 2 zur Wasserburg Alt Barenaue folgen. Er wird, nach zusätzlichen 15 Kilometern am Ende an der Wallenhorster Straße wieder auf unsere Strecke stoßen.

Unter der B 218 lang kommen wir nach Engter. Durch Engter-Schüttenheide hindurch, und dann erwischt es uns auf freiem Feld: ein intensiver Regenschauer. Unter einer Brücke suchen wir für gute 20 Minuten Zuflucht. Zeit für ein Stück Schokolade.

Als es nur noch tröpfelt, fahren wir weiter und biegen rechts auf die Wallenhorster Straße ab. Die Regenfront in unserem Rücken beflügelt uns, die knackige Steigung hochzufliegen. Nach 2, 3 Kilometern bleibt der Autolärm links liegen, der Weg führt auf dem Terra-Trail 2 rechts ab Richtung Wallenhorst.

Neues Fahrgefühl

Bisher hatten wir viel Asphalt und ein bisschen Waldweg unter den Rädern. Jetzt kommt mal was ganz Neues: Ein Bohlensteg führt von hinten an die Alte Wallenhorster Kirche. Er ist kurz, etwas erhöht und gibt ein ganz anderes Fahrgefühl. Um die Kirche herum schlängelt sich dann der Weg weiter. Nach 300 Metern verlassen wir den Terra-Trail und fahren, erneut über die Autobahn 1, über die Mühlenstraße zur schon von Weitem sichtbaren Lechtinger Mühle. Don Quichotte grüßt als Eisenskulptur, die Wiesen drum herum sind ein Paradies für Radwanderer, die eine Pause benötigen. Im alten Trafo-Häuschen befindet sich das " Mausefallenmuseum". Die Mühle ist immer am ersten Sonntag des Monats ab 15 Uhr geöffnet, außerdem findet am Pfingstmontag ab 10 Uhr das Mühlenfest statt.

Die Sonne scheint, und die Tour geht ihrem Ende entgegen. Ob′s die letzten Kilometer nach Osnabrück trocken bleibt? Die Hinweisschilder Brückenroute Osnabrück– Bremen oder D-Route 7 helfen bei der Orientierung. Wir passieren den Lechtinger Berg und das architektonisch interessante Gebäude der FH-Agrarwissenschaftler. Hinter dem Nettebad, fast sind wir schon " zu Hause", muss es dann doch noch mal sein. Obwohl wir vor dem Platzregen sofort unter einen Baum der Kleingartenanlage " Nord e. V., Kolonie Panzerstraße II", geflüchtet sind, kleben die Hosen an den Beinen. Darauf ein letztes Stück Schokolade.

Wenn wir schon mal nass sind, dann, so denkt sich Wüppen, können wir auch noch über die matschigen Wege des Hasefriedhofs fahren. Eine gute Idee, denn dieser Friedhof mit seinen Parkanlagen ist wirklich beeindruckend. Und dass Schuhe, Hosen und Rad am Ende dieser Tour nicht nur nass, sondern auch richtig schmutzig sind wen kümmert′s schon?

Alle Touren der Serie und die ausführliche Routenbeschreibung auf www.noz.de/ radtouren
Bildtext:
Von Bramsche nach Osnabrück in 29 Kilometern: der Erfinder der Tour, Heinz Wüppen, auf dem Bohlenweg an der Alten Wallenhorster Kirche.
Foto:
Claudia Ix

Tour-Infos im Überblick

Die von Heinz Wüppen entwickelte Tour von Bramsche nach Osnabrück ist nicht einheitlich ausgeschildert. Sie folgt vielen kleinen Nebenstraßen und Feldwegen. Die Karte ermöglicht eine grobe Orientierung. Eine ausführliche Routenbeschreibung ist auf unserer Themenseite im Internet auf www.noz.de/ radtouren nachzulesen. Die wichtigsten Eckpunkte der Strecke: Bahnhof Bramsche, Darnsee, Brücken über die A 1 und den Mittellandkanal, Engter, L 78 Richtung Wallenhorst, Alte Kirche, Windmühle Lechtingen, Gruthügel, Nettebad Osnabrück, Hase friedhof, Hauptbahnhof (Ziel).
Autor:
Claudia Ix


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