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1.
Erscheinungsdatum:
25.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Mit dem Fahrrad zum Gemeindebüro
Zwischenüberschrift:
Die Heinrich-Hasemeier-Straße erinnert an den langjährigen Bürgermeister von Atter
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Willy
Brandt
soll
sich
bereits
mehrere
Male
im
Grab
umgedreht
haben
wegen
all
des
Ärgers
um
den
neuen
Berliner
Großflughafen,
der
seinen
Namen
trägt.
Hätte
er
sich
doch
bloß
mit
einer
Nummer
kleiner
zufriedengegeben
und
wäre
Patenonkel
des
Osnabrücker
Flugplatzes
Atterheide
geworden.
Dann
läge
er
jetzt
ruhiger.
Dort
hat
nämlich
immer
alles
super
geklappt.
"
Willy
Brandt
kommt!
",
hieß
es
auf
den
Plakaten
im
Bundestagswahlkampf
1965.
Der
SPD-
Kandidat
schwebte
zu
einer
Kundgebung
mit
der
gecharterten
Propellermaschine
ein,
landete
sauber
und
hob
zwei
Stunden
später
auch
wieder
pünktlich
ab.
Empfangen
wurde
er
auf
der
Atterheide
von
Heinrich
Hasemeier,
Bürgermeister
der
damals
noch
selbstständigen
Landgemeinde
Atter.
"
Mach
du
das
man,
Heini"
,
soll
Osnabrücks
Oberbürgermeister
Willi
Kelch
(SPD)
zu
seinem
Parteifreund
Hasemeier
gesagt
haben,
als
es
um
die
Frage
ging,
wer
den
populären
Kandidaten
begrüßen
solle.
Denn
schließlich
gehörte
die
Atterheide
zu
Atter
und
(noch)
nicht
zu
Osnabrück.
Hasemeier
hatte
den
Ausbau
des
früheren
Truppenübungs-
und
späteren
Segelfluggeländes
zum
"
Verkehrslandeplatz"
unterstützt.
Hauptbetreiber
war
der
Aero-
Club
Osnabrück
gewesen,
aber
der
Bürgermeister
ebnete
die
politischen
Wege,
sodass
im
April
1959
die
Eröffnung
gefeiert
werden
konnte.
Hasemeier
waren
Flugplätze
nicht
fremd.
Er
diente
der
Luftwaffe
vom
ersten
bis
zum
letzten
Tag
des
Zweiten
Weltkrieges.
Als
Angehöriger
des
Bodenpersonals
war
er
auf
den
Fliegerhorsten
Achmer,
Handorf
und
Quakenbrück
eingesetzt.
"
Gott
sei
Dank
nicht
an
der
Ostfront,
sonst
gäbe
es
mich
nicht"
,
sagt
sein
Sohn
Jürgen
Hasemeier
heute.
Geboren
1905
als
Sohn
eines
Bahnbeamten
an
der
Meller
Straße,
lernte
Heinrich
Hasemeier
Autoschlosser.
Vom
ersten
beiseitegelegten
Geld
kaufte
er
sich
1936
ein
Baugrundstück
an
der
Wersener
Landstraße
in
Atter.
Mit
viel
Eigenleistung
errichtete
er
dort
eines
der
ersten
Häuser,
in
dem
heute
noch
sein
Sohn
wohnt.
Nach
dem
Kriegsende
1945
kam
die
britische
Besatzungsmacht
auf
Hasemeier
zu,
da
er
als
SPD-
Mann
unbelastet
und
als
ein
Mann
bekannt
war,
dem
das
Wohlergehen
seiner
Mitbürger
nicht
egal
war.
Die
Briten
setzten
ihn
als
Bürgermeister
ein.
Das
war
ein
Ehrenamt.
Genauso
ehrenamtlich
nahm
der
Bürgermeister
die
Aufgaben
eines
Gemeindedirektors
wahr,
erledigte
also
nicht
nur
die
Repräsentations-
,
sondern
auch
alle
Verwaltungsaufgaben
in
seiner
Freizeit.
Im
Hauptberuf
war
er
Kfz-
Schlosser
bei
den
Stadtwerken.
Er
brachte
die
altersschwachen
Motoren
der
Stadtbusse
wieder
zum
Laufen.
"
Unglaublich,
welche
Wege
man
damals
mit
dem
Fahrrad
zurückgelegt
hat"
,
blickt
Jürgen
Hasemeier
auf
den
Alltag
seines
Vaters
in
den
1950er-
Jahren
zurück,
"
jeden
Tag
bei
Wind
und
Wetter
zur
Wagenhalle
an
der
Atterstraße
oder
zum
Depot
an
der
Lotter
Straße.
Und
dann,
nach
Feierabend,
mit
dem
Fahrrad
aufs
Gemeindebüro
an
der
Schule."
Bei
der
Kommunalwahl
1952
verlor
die
SPD
ihre
Mehrheit
im
Gemeinderat.
Der
"
Unabhängige
Bürgerblock"
hatte
Stimmung
gegen
Hasemeier
gemacht.
Sohn
Jürgen:
"
Hinter
vorgehaltener
Hand
hielt
man
meinem
Vater
vor,
dass
er
im
Krieg
nicht
an
der
Front
gedient
hatte,
sondern
immer
heimatnah.
Also
auf
gut
Deutsch,
dass
er
nicht
für
Volk
und
Vaterland
gefallen
war."
Sein
Gegenspieler
Giesbert
Bergerhoff
vom
Bürgerblock
machte
das
Rennen
und
wurde
Bürgermeister.
Aber
nur
für
eine
Wahlperiode.
1956
erhielt
die
SPD
zusammen
mit
dem
"
Bund
der
Heimatvertriebenen
und
Entrechteten"
(BHE)
wieder
die
Mehrheit.
Hasemeier
blieb
von
da
an
bis
zu
seinem
frühen
Tod
1966
Bürgermeister
und
ehrenamtlicher
Gemeindeverwalter.
Als
der
Gemeinderat
ihm
Mitte
der
1960er-
Jahre
das
Amt
eines
hauptamtlichen
Gemeindedirektors
antrug,
lehnte
Hasemeier
ab,
weil
er
nicht
wollte,
dass
die
Gemeinde
dann
später
die
Pension
an
ihn
hätte
zahlen
müssen.
Zu
den
großen
Leistungen
Hasemeiers
für
Atter
zählt
das
Vorantreiben
des
Siedlungsbaus
in
der
Strothe
und
im
Atterfeld,
wodurch
viele
Flüchtlinge
menschenwürdige
Wohnungen
erhalten
konnten.
Von
den
1876
Einwohnern
Atters
im
Jahr
1953
waren
mehr
als
ein
Drittel
Flüchtlinge
und
Vertriebene.
Ebenso
setzte
Hasemeier
sich
für
den
Ausbau
der
Schule
und
die
Entwicklung
eines
Ortskerns
gegenüber
der
Schule
ein.
Seit
1983
ist
eine
Erschließungsstraße
des
Gewerbegebiets
nach
Heinrich
Hasemeier
benannt.
Ein
Jahr
später
bekam
auf
Betreiben
konservativer
Kräfte
auch
Giesbert
Bergerhoff
"
zum
Ausgleich"
direkt
daneben
seine
Straße.
"
Da
war
aber
keine
ewige
Feindschaft
zwischen
den
beiden"
,
stellt
Jürgen
Hasemeier
klar,
"
mein
Vater
hat
sich
in
späteren
Jahren
ganz
gut
mit
Bergerhoff
verstanden,
sie
haben
zusammen
manches
für
Atter
erreicht.
Bildtexte:
Großer
Moment
für
Heinrich
Hasemeier:
1965
begrüßte
er
Willy
Brandt
auf
dem
Flugplatz
Atterheide.
Osnabrücks
Oberbürgermeister
Willi
Kelch
hielt
sich
im
Hintergrund.
Heinrich-
Hasemeier-
Straße
im
Stadtteil
Atter.
Foto:
privat
Autor:
Joachim Dierks
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