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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Der Weinkeller von Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Carl-Dütting-Straße im Hafen erinnert an den Kaufmann und IHK-Vizepräsidenten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
der
Name
Weinhaus
Dütting
fällt,
denken
viele
Osnabrücker
an
das
Gebäude
neben
dem
Theater
am
Domhof,
das
1995
abgerissen
wurde,
um
dem
letzten
Theater-
Anbau
Platz
zu
machen.
Weniger
bekannt
dürfte
sein,
dass
es
eine
weitere,
ältere
Weinhandlung
Dütting
an
der
Großen
Straße
gab.
Zwei
Vettern
tummelten
sich
in
derselben
Branche.
Nach
dem
Inhaber
des
Weinhauses
an
der
Großen
Straße
ist
die
Carl-
Dütting-
Straße
im
Stadtteil
Hafen
benannt.
In
den
späten
1960er-
Jahren
wurde
das
Gewerbegebiet
Hafen-
West
zu
beiden
Seiten
der
umgebetteten
Hase
erschlossen.
Wirtschaftsgrößen
wie
Klöckner,
Dornier
und
Carl
Stolcke
stellten
die
Stadtväter
Carl
Dütting
als
Namenspatron
einer
der
neuen
Erschließungsstraßen
an
die
Seite.
Wenn
es
dort
bisweilen
verführerisch
nach
Kakao
duftet,
liegt
es
an
der
Schokoladenfabrikation
der
Firmengruppe
Windel/
Farüchoc,
Carl-
Dütting-
Straße
1.
Mit
Genuss
im
weitesten
Sinne
hatten
auch
die
Düttings
zu
tun.
Carls
Großvater
Caspar
Wilhelm
Dütting
(1775–1844)
kaufte
1802
dem
Bäckermeister
Hermann
Gösling
das
Haus
Große
Straße
62
ab
und
gründete
dort
eine
Kolonialwaren-
und
Weinhandlung
mit
Probierstube.
Nach
einigen
Jahren
nahm
er
zusätzlich
die
Zigarren-
und
Tabakfabrikation
auf
und
richtete
1830
im
Garten
hinter
dem
Haus
eine
Wachsbleiche
ein.
In
der
nächsten
Generation
stieß
Carl-
Heinrich
Dütting
(1820–1901)
alle
Geschäftszweige
ab,
die
nichts
mit
Wein
zu
tun
hatten.
Dafür
dehnte
er
den
Großhandel
mit
Wein
ganz
erheblich
aus.
So
war
es
seinem
ältesten
Sohn
Carl
Dütting
(1849–
1936)
–
und
damit
sind
wir
endlich
beim
Namensgeber
der
Carl-
Dütting-
Straße
–
schon
in
die
Wiege
gelegt,
auch
Weinkaufmann
zu
werden.
Er
besuchte
zuerst
das
Carolinum,
wechselte
dann
zur
Noelle′schen
Handelsschule
und
legte
Ostern
1865
das
"
Einjährige"
ab.
Dieser
mittlere
Schulabschluss
hatte
seinen
Namen
daher,
dass
junge
Männer
damit
statt
des
normalen
dreijährigen
Wehrdienstes
nur
ein
Jahr
abzuleisten
brauchten.
Offiziell
hieß
der
Abschluss
"
Wissenschaftliche
Befähigung
für
den
Einjährig-
Freiwilligen
Militärdienst"
.
Doch
bevor
es
so
weit
war,
begann
Carl
eine
Lehre
im
Familienunternehmen.
1869/
70
schickte
ihn
der
Vater
als
Volontär
zu
Weinhandelsfirmen
in
Bordeaux
und
Sète.
Nicht
ganz
einfach
muss
es
für
den
21-
jährigen
Carl
gewesen
sein,
als
im
Juli
1870
der
Krieg
gegen
Frankreich
ausbrach.
Das
Land,
das
ihm
über
viele
Monate
großzügige
Gastfreundschaft
gewährt
hatte,
wurde
plötzlich
zum
Feindesland,
gegen
das
er
kämpfen
musste.
Als
Einjährig-
Freiwilliger
machte
er
bei
den
hannoverschen
Dragonern
den
Feldzug
mit.
Nach
siegreichem
Einsatz
kehrte
er
nach
Osnabrück
zurück,
wurde
1873
Prokurist
und
ab
1879
Mitinhaber
der
Weinhandlung
C.
Dütting.
Geschickt
führte
er
die
Firma
durch
Höhen
und
Tiefen,
sicherte
sich
den
Alleinverkauf
des
Sekts
"
Henkell
Trocken"
für
Osnabrück
und
erwarb
eigene
Kellereien
in
Trittenheim
an
der
Mosel.
Seine
Kollegen
wählten
den
angesehenen
Kaufmann
1898
in
die
Vollversammlung
der
Industrie-
und
Handelskammer.
Von
1916
bis
1931
war
er
deren
Vizepräsident.
Familienältester
Bei
Ausbruch
des
Ersten
Weltkriegs
gründete
er
mit
anderen
die
Osnabrücker
Kriegs-
Kreditbank
und
wurde
zum
ehrenamtlichen
Vorstand
berufen.
Auch
in
der
Großfamilie
galt
sein
Wort.
Der
Dütting′sche
Familienverband
berief
ihn
zum
"
Familienältesten"
.
Die
Weinhandlung
C.
Dütting
wurde
bis
in
die
1920er-
Jahre
fortgeführt.
Ab
1926
verkauften
Max
Markus
und
später
Werner
Schröder
in
dem
schönen
Barockbau
Große
Straße
62
Salamander-
Schuhe.
Carl
Düttings
Onkel
Johann
Caspar
(1830–1902)
arbeitete
ab
1852
für
zwei
Jahre
in
der
Weinhandlung
C.
Dütting
an
der
Großen
Straße
mit,
kaufte
dann
aber
1854
das
Hotel
"
Berg
Aetna"
,
Domhof
9
(heute:
Pizza
Hut)
und
gründete
1882
an
der
Kleinen
Domsfreiheit
1
die
Weinhandlung
Johann
Caspar
Dütting.
Das
Hotel
blieb
bis
1915
im
Besitz
dieses
Stammes
der
Familie
Dütting.
Die
Weinhandlung
an
der
Kleinen
Domsfreiheit
aber
überlebte
beide
Weltkriege
und
existierte
noch
bis
in
die
1960er-
Jahre.
Später
kaufte
die
Stadt
das
Haus
im
Hinblick
auf
die
Theater-
Erweiterung.
Bildtexte:
Der
Stammsitz
der
Weinhandels-
Dynastie
Dütting
ist
das
Haus
Große
Straße
62,
später
bekannt
als
Schuhhaus
Salamander-
Schröder.
Die
Carl-
Dütting-
Straße
liegt
im
Stadtteil
Hafen
im
Gewerbegebiet
Hafen-
West.
Fotos:
Rudolf
Lichtenberg
(um
1910)
,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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