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1.
Erscheinungsdatum:
12.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolperstein
Überschrift:
Tödliche Kritik
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten Wilhelm Johann Küsters im KZ
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
geschah
mitten
im
Zweiten
Weltkrieg.
Während
eines
Streits
innerhalb
der
Verwandtschaft
beschimpfte
Wilhelm
Johann
Küsters
die
Nationalsozialisten
als
"
braune
Pest"
,
mit
der
er
nichts
zu
tun
haben
wolle.
Kurz
darauf
verhaftete
ihn
die
Gestapo.
Etwa
zwei
Monate
später
kam
der
Denunzierte
im
Konzentrationslager
Sachsenhausen
ums
Leben.
Anfang
1933,
gleich
nach
ihrer
Machtübernahme,
richteten
die
Nationalsozialisten
ihren
Hass
auf
alle,
die
nicht
ihre
Ansichten
teilten.
Adolf
Hitlers
Geheime
Staatspolizei
(Gestapo)
begann,
politische
Gegner
zu
beobachten
und
zu
bekämpfen.
Kritik
an
den
neuen
Machthabern
schürte
und
befeuerte
Konflikte
–
ob
am
Arbeitsplatz,
in
der
Nachbarschaft
oder
in
der
eigenen
Familie.
Zwölf
Jahre
lang
ließen
sich
Ungezählte
dazu
verleiten,
die
Gestapo
sogar
über
Äußerungen
von
Verwandten
zu
informieren.
Die
Beamten
legten
wenigstens
eine
Karteikarte
an.
Oder
sie
verhafteten
die
Beschuldigten
gleich,
misshandelten
oder
folterten
sie.
Und
sie
entschieden
über
die
Verschleppung
ins
Konzentrationslager.
Wilhelm
Johann
Küsters,
den
seine
Familienmitglieder
und
Freunde
Hans
nannten,
war
1894
geboren
worden.
Er
lebte
an
der
Großen
Rosenstraße
36.
Es
ist
überliefert,
dass
die
Polizei
ihn
mehrmals
wegen
Eigentumsdelikten
verhaftet
hat.
Darauf
wiesen
auch
die
beiden
Paten
des
Stolpersteins
bei
der
Verlegung
hin:
Bettina
Charlotte
Belker
und
Michael
Tiaden
sind
Sozialarbeiter
mit
Herz
für
Jugendliche,
"
die
vom
Weg
abgekommen
sind"
,
wie
sie
erläuterten.
Dieses
Verständnis
lag
den
Nationalsozialisten
fern.
Wilhelm
Johann
Küsters
mögen
auch
seine
Konflikte
mit
dem
Gesetz
zum
Verhängnis
geworden
sein.
Im
Februar
1942
muss
es
bei
einem
Treffen
von
Familienmitgliedern
laut
zugegangen
sein.
Wilhelm
Johann
Küsters
äußerte
seinen
Unmut
über
die
Nationalsozialisten.
Den
Riss
durch
die
Familie
dokumentiert
die
Äußerung
eines
Schwagers,
der
sich
acht
Jahre
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
so
erinnerte:
"
Meine
Frau
und
ich
verließen
sehr
bald
die
Wohnung,
weil
mein
Schwager
uns
in
übelster
Weise
als
Nazischweine
und
so
weiter
beschimpfte."
Offenbar
ein
anderes
Mitglied
der
Familie
meldete
ihn
daraufhin
bei
der
Gestapo,
die
ihn
sofort
festnahm
und
in
den
Keller
des
damaligen
Hotels
Schaumburg
sperrte.
Währenddessen
soll
sein
Denunziant
in
einer
Gaststätte
gesagt
haben:
"
Ich
habe
einen
von
der
Großen
Rosenstraße
hochgehen
lassen."
Diese
Szene
beschrieb
ein
Zeuge
nach
dem
Krieg.
Zu
einer
Verhandlung
kam
es
nicht.
Nationalsozialisten
verschleppten
Wilhelm
Johann
Küsters
ins
Konzentrationslager
Sachsenhausen
und
ermordeten
ihn
dort
im
April
1942.
Weitere
Zeugen
berichteten,
Wilhelm
Johann
Küsters
sei
ein
scharfer
Gegner
des
Nationalsozialismus
gewesen.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
ihn.
Bildtext:
Große
Rosenstraße
36:
Hier
lebte
bis
1942
Wilhelm
Johann
Küsters.
Er
beschimpfte
die
Nationalsozialisten
–
und
musste
deshalb
sterben.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
mehrer
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
der
Ukraine.
Paten
des
Stolpersteins
an
der
Großen
Rosenstraße
36
sind
Bettina
Charlotte
Belker
und
Michael
Tiaden.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Nando
Christ
und
Timo
Rosenbusch
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
über
das
Schicksal
von
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
0541/
323-
2287.
Autor:
Jann Weber