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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wenn aus Lebensmitteln Energie wird
 
Kontrovers diskutiert und umstritten
 
Werde selbst Reporter
 
Ein Besuch im Druckzentrum
Zwischenüberschrift:
Biomasse – innovative Energie-Idee oder weitere Gefahr für unseren Planeten? – Eine Erklärung
 
Fracking stößt auch in der Region auf Gegenwind
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Gerade in der heutigen Zeit, da es immer wieder Diskussionen um die beste Form der Energieerzeugung geht und Kohlekraftwerk oder Atomkraftwerk eigentlich wegfallen, drängt sich die Frage nach ertragreichen alternativen Möglichkeiten der Energiegewinnung auf. Wie wäre es mit Biomasse?
Biomasse sind biotische Stoffe, die sich zur Energiegewinnung eignen. Sie lassen sich in Alkohole, Pflanzenöl, Biogas aus organischer Materie und feste oder flüssige Biomasse unterteilen. Obwohl diese Methode als umwelt- und klimafreundlich gilt, ist die Stromerzeugung durch geologisch unveränderte Stoffe sehr umstritten.
Ein Beispiel der Energieerzeugung durch Biomasse: In Asien werden 1000 Kilometer mit einer speziellen Rapssorte angebaut, aus deren Öl durch maschinelle Verarbeitung Energie gewonnen wird, die dann letztendlich als Strom bei uns zu Hause landet. Biomasse ist mit 70 Prozent die wichtigste unter den regenerativen Energien, die nach EU-Richtwerten von 16 Prozent auf 80 Prozent ausgeweitet werden sollen. In Deutschland werden derzeit mehr als zwei Millionen Hektar für den Anbau von Energiepflanzen wie Mais, Raps und Zuckerrüben genutzt. Diese werden zu den importierten Rohstoffen addiert.
Auf der einen Seite ist die Nutzung von Biomasse ein Vorteil, weil der Strom praktisch im Land bleibt. Dies bedeutet, dass Deutschland das produziert, was es an Energie braucht, und nicht vom Weltmarkt abhängig ist, wie beispielsweise von Russlands Gas. Es werden ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kreisläufe geschlossen durch eine dezentralisierte Energieentsorgung. Außerdem wird mit der Förderung von regenerativen Energien die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert, die wie Kohle umweltschädlich sind wegen der starken CO 2 - Emission. Hinzu kommt, dass sich Biomasse sehr einfach speichern lässt.
Auf der anderen Seite macht die Förderung der Agrarenergie der Nahrungsmittelindustrie große Konkurrenz, da auf gleicher Fläche beispielsweise Speisemais angebaut werden könnte. Dieser Konflikt führt zu einer Steigerung der Nahrungsmittelpreise, die sich in Entwicklungsländern bis zur Hungersnot auswirken kann. Die Menschen können sich dort keine Lebensmittel mehr leisten, weil wir in Europa Strom brauchen. Eine Lösung dieses Problems könnten die Biokraftstoffe der zweiten Generation sein, das heißt, dass man Pflanzen anbaut, von denen man alles verwenden kann. So hätte man von einer Maispflanze den Teil, den man zu Lebensmitteln weiterverarbeiten kann, und den Rest könnte man zur Energiegewinnung nutzen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Import von Biokraftstoffen aus fragwürdigen Quellen, wie zum Beispiel aus ehemaligen Regenwäldern, die abgeholzt und durch Ölpalmen für unsere Energiegewinnung ersetzt wurden. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die Palmölimporte nach Deutschland fast verdreifacht. Laut EEG-Monitoring des Deutschen Biomasse-Forschungszentrums wurden im Jahr 2009 insgesamt 385 Millionen Liter Palmöl in den 1400 deutschen Blockheizkraftwerken verbraucht, dafür wird eine Importmenge von etwa 110 000 Hektar Palmölplantagen benötigt. 110 000 Hektar Regenwald, der dafür vernichtet werden musste die Heimat von Orang-Utans. Hauptherkunftsländer für deutsche Palmölimporte sind Indonesien, Kolumbien, Malaysia und Papua-Neuguinea. Neben der Vernichtung der Artenvielfalt wird mit der Abholzung die Lebensgrundlage der Menschen zerstört, die dort vorher gelebt und gearbeitet haben. Durch die Emissionen wird ebenfalls die Umwelt geschädigt, und durch den einseitigen Anbau nehmen die verschiedenen Ökosysteme ebenfalls Schaden. Auch werden diese Monokulturen mit Pestiziden behandelt. Diese gelangen wiederum in die Umwelt.
Bei der Verbrennung der Pflanzen muss gewährleistet sein, dass der Prozess sauber abläuft, weil giftige Abgase denselben Effekt wie Kohlekraftwerke hätten. Bei falsch eingestellten Biomasseheizungen ist dies meistens der Fall.
Bildtext:
Regenwald wird für den Anbau von Ölpalmen flächendeckend gerodet. Die Industrie verwendet das Öl für Erdnussbutter, Chips und Kosmetika. Der Bedarf nach der Pflanze steigt seit Jahren rapide.
Symbolfoto:
dpa

Kommentar
Energie auf Kosten der Armen

Letztendlich ist auch die Biomasse nicht nachhaltig, da so viele Pflanzen verbraucht werden müssten für unseren Energiebedarf, dass der Teil der Pflanzen, der nachwächst, nie ausreichen würde ohne andere Formen der Energieerzeugung wie Atomkraft oder fossile Energieträger.

Biomasse ist zwar eine regenerative Form der Energieerzeugung und damit umweltfreundlicher als Kohle und Atomkraftwerke. Der Anbau und der Import der Pflanzen bringen jedoch verheerende Folgen mit sich. Die Abholzung des Regenwaldes in Asien oder Südamerika und die Hungersnöte in Afrika können nicht die Lösung der Energiewende Europas sein.

Anstatt immer mehr Formen der Energieerzeugung zu entdecken, sollte die Politik lieber darauf achten, dass wir Bürger der EU
einen geregelten Energieverbrauch haben, denn nur so ist eine dauerhafte Energiewende weltweit möglich, ohne dass andere Länder darunter leiden müssen.

Osnabrück. Nur wenige Methoden zur Energiegewinnung werden so kontrovers diskutiert wie das Fracking. Die Förderung von Erdgas spaltet die Lager, denn die Risiken dieses Verfahrens sind noch nicht absehbar.
Aber was passiert bei dieser Methode zur Erdgasgewinnung eigentlich? Mit dem Fracking wird jenes Gas gewonnen, dass gebunden in Gesteinsschichten tief unter der Erde liegt. Um diese Ressourcen freizugeben, wird mithilfe eines Bohrers bis zu fünf Kilometer tief gebohrt. Durch dieses Loch wird mit hohem Druck (ca. 1000 Bar) ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand, Keramikkügelchen und verschiedenen Chemikalien in den Boden gepresst, wodurch Risse von bis zu 30 Metern entstehen. Der Sand hält die Risse auseinander, sodass das Gas zum Bohrloch strömen kann.
Das große Fragezeichen bei dieser Methode sind die Folgen für die Umwelt. Während Befürworter von einem " beherrschbaren Risiko" sprechen, befürchten Kritiker unabsehbare Folgen. Die Wirkung der Chemikalien ist bisher wenig erforscht. Die unkonventionelle Gasförderung in relativ flachen, in der Nähe von Grundwasser befindlichen Gesteinsschichten ist ebenfalls kaum erforscht und löst Sorgen aus. Die Förderung war in Deutschland bisher weder verboten noch erlaubt. Jeder Fall wurde bisher individuell bearbeitet.
Erst in diesem Frühjahr hat die Bundesregierung über eine Regelung entschieden. Der Entwurf sieht ein prinzipielles Verbot des Einsatzes giftiger Chemikalien sowie des Bohrens in Wasserschutz- und Gewinnungsgebieten vor. Umweltverträglichkeitsprüfungen, die Bürgerbeteiligungen einschließen, werden vorgeschrieben. In Tiefen von weniger als 3000 Metern, also da, wo unkonventionelles Fracking eingesetzt wird, ist es kommerziell grundsätzlich verboten. Ausnahmsweise soll es nach erfolgreichen Probebohrungen und einem Ja der Mehrheit einer unabhängigen, sechsköpfigen Expertenkommission aber erlaubt werden können. Die Behörden müssen dem Votum aber nicht folgen. Fracking über diesen Weg würde frühestens ab 2019 möglich sein.
Studien ergaben, dass mit dem Fracking der Gasbedarf Deutschlands für die nächstem zehn Jahre sichergestellt werden könnte. Auch Niedersachsen würde profitieren, da ein hoher Anteil des Gasvorkommens auf norddeutschem Gebiet zu finden ist. Jedoch liegen etwa 14 Prozent der Vorkommen in Wasserschutzgebieten.
In den USA wird das Fracking seit 2005 genutzt und erlebt einen wahren Boom. Doch die Regelungen sind dort nicht so streng wie in Deutschland. So entstehen riesige Frackingfelder, die die Landschaft zerstören und auch den Lebensraum vieler Tiere. Zudem soll es eine Zunahme von Erdbeben im Bundesstaat Oklahoma geben vermutlich durch Fracking verursacht.
Auch in unserer Region gibt es Recherchen zum Fracking. So führte die Firma " Exxon" beispielsweise Untersuchungen zur unkonventionellen Gasgewinnung durch, in Bad Laer, Bissendorf, dem Artland und Bohmte. Aber auch hier nicht ohne Gegenwind. Die " Interessengemeinschaft Frack ingfreies Artland" wehrt sich vehement und stellt die Genehmigungskriterien infrage.
Bildtext:
Fracking wird in rund 3000 Meter Tiefe durchgeführt. Durch Druck entstehen Risse im Boden, sodass das Gas entweichen kann.
Grafik:
Colourbox

Osnabrück. Auf unseren Klasse!- Seiten schreiben Schüler die Artikel. Denn sie sind Teil des Klasse!- Medienprojekts. Sie schreiben ihre Texte entweder im Unterricht oder sind Mitglied der Jugendredaktion. Somit gibt es für alle Schüler eine Möglichkeit, aktiv zu werden. Bei der Themenauswahl helfen Redakteure der Neuen Osnabrücker Zeitung. So können die Schüler beispielsweise über Themen aus dem Unterricht schreiben, aber auch die neueste Serie kann rezensiert oder eine Konzertkritik geschrieben werden. Nachwuchsreporter werden immer gesucht. Wer also nicht nur Zeitung lesen, sondern selbst gestalten will und zwischen 15 und 20 Jahre alt ist, kann sich bei
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Osnabrück. Wie schafft es die Sportredaktion, Fußballergebnisse noch rechtzeitig in die Zeitung zu bringen? Wann müssen die letzten Artikel geschrieben sein? Wie viel Papier und wie viel Druckfarbe werden für die Tageszeitung eigentlich täglich verbraucht? Und wie kommt die Zeitung schließlich morgens in den Briefkasten? Diese und andere Fragen beantworten Mitarbeiter der NOZ Medien gerne bei einer Besichtigung des Druckzentrums (DZO), Weiße Breite 4, in Osnabrück.
Lehrer, die am Klasse!- Projekt oder an Klasse!- Kids teilnehmen und Interesse haben, das Druckzentrum mit ihren Schülern zu besichtigen, können sich an Petra Weißler wenden und einen Termin vereinbaren. Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Anreise sind die Klassen selbst zuständig. Weitere Informationen unter der Telefonnummer: 0541/ 310-229 oder per E-Mail an p.weissler@ noz.de.
Die Redakteure der Neuen Osnabrücker Zeitung kommen auch gerne in der Schule vorbei und erzählen aus ihrem Alltag. Sie können praktische Tipps geben und spannende Geschichten erzählen. Weitere Information zum Klassenbesuch bei Kathrin Pohlmann unter Tel: 05 41/ 310-685 oder E-Mail: k.pohlmann@ noz.de
Autor:
Mariam Ajineh, Natascha Kanke, dpa, kp


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