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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Vermieter und Mieter sollten miteinander reden"
Zwischenüberschrift:
Experten diskutieren über Sanierungen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Energie sparen, den CO2-Ausstoß reduzieren und dabei auch noch weniger Geld für Strom und Gas ausgeben die Vorzüge einer energetischen Sanierung klingen auf den ersten Blick verführerisch. Auf den zweiten Blick führen sie aber oft zu handfesten Problemen, auch zwischen Mieter und Vermieter. Denn vor den Einsparungen stehen erhebliche Investitionen, und die führen in vielen Fällen zu Mieterhöhungen.
In der Lagerhalle hat die Lokale Agenda 21 nun vier Experten zum Thema " Macht energetische Sanierung das Wohnen unbezahlbar?" diskutieren lassen. Und zumindest ein gemeinsames Fazit konnten die Diskutanten ziehen: Ohne eine gute Kommunikation zwischen Mieter und Vermieter sind Lösungen, mit denen beide Seiten leben können, nur schwer zu finden und umzusetzen.
Dass solche Übereinkünfte aber noch nicht die Regel sind, betonte Roland Martin vom Mieterverein Osnabrück und Umgebung. In den vergangenen zwei Jahren habe sich dieses Thema zu einem echten Problem entwickelt. " Es hat schon Erhöhungen über 200 Euro gegeben. Das können manche Mieter einfach nicht zahlen."
Luxussanierungen
Christian Biemann vom Eigentürmerverein Haus und Grund Osnabrück kam Martin in diesem Punkt ein Stück weit entgegen: " Luxussanierungen", so Biemann, " machen das Wohnen tatsächlich unbezahlbar. Die sind aber in den meisten Fällen gar nicht nötig oder sinnvoll". Der Vermieter-Vertreter sprach sich für gezielte und kleinere Maßnahmen aus. Auch die würden die Mieten zwar teurer machen, aber sie würden bezahlbar bleiben. Das sieht auch Architekt Thomas Schmidt ähnlich. " Jedes Haus und jede Wohnung sind anders", betonte der Experte, " deswegen muss auch bei jeder Wohnung genau hingesehen werden, welches die richtigen Maßnahmen sind". Teuer sei vor allem eins: im Nebel zu stochern und etwas zu tun, nur um etwas getan zu haben.
Kleine Schritte reichen
Auch Dietmar Seeber von der Verbraucherzentrale forderte gezieltere Maßnahmen. Schon mit kleineren Investitionen ließen sich oftmals bis zu 30 Prozent der Energiekosten einsparen. Allerdings kritisierte er auch den Luxusbedarf vieler Mieter. " Vielleicht sollte man den Energiebedarf auch mal pro Bewohner statt pro Quadratmeter berechnen", sagte er.
Bei aller Kritik gingen aber auch die Vorzüge der energetischen Sanierung nicht unter für den Mieter, dessen Lebensqualität steige und dessen Strom- und Gasrechnung sinke. Und für den Vermieter, der den Wert seiner Immobilie steigert und bestenfalls seine Mieter langfristig binden kann.
Bei einem waren sich alle einig: Vor der Sanierung müssen Vermieter und Mieter ehrlich miteinander sprechen. Dann bleiben Mietpreis-Schocks, Gerichtsverfahren und Leerstände aus.
Autor:
kvh


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