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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Seifenkistenrennen mit Ingolf Lück
 
Auch Ingolf Lück versucht sein Glück
Zwischenüberschrift:
Seifenkistenrennen auf dem Hauswörmannsweg wieder ein Publikumsmagnet
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Bei herrlichem Feiertagswetter hat sich das traditionelle Seifenkistenrennen am Ziegenbrink gestern wieder als Publikumsmagnet erwiesen. Auch TV-Star Ingolf Lück gab sich die Ehre und raste für einen Fernsehbeitrag die Strecke herunter.

Osnabrück. Am gestrigen Himmelfahrtstag ging es in Osnabrück wieder steil bergab beim Seifenkistenrennen am Ziegenbrink. Rund 170 Fahrer flitzten von morgens bis abends über die Piste, und mit dem Comedian Ingolf Lück ist ganz nebenbei auch noch TV-Prominenz angerückt.

Lück entert am Nachmittag das Cockpit einer Seifenkiste und verliert den Lauf nur knapp. Warum er teilnimmt? " Ich nehme ja gar nicht teil", antwortet der TV-Mann, " wir drehen hier nur". Die Sequenz wird Teil der WDR-Produktion " Mit Lück durchs Land". Und wie war die wilde Fahrt in der Seifenkiste? " Großartig!", sagt Lück.

Für eine Unterbrechung des Rennzirkus sorgt die Anwesenheit des Promis indessen nicht. " Noch nicht bremsen, bloß nicht bremsen, durchziehen!", feuert Moderatorin Janine Huesmann die nächsten Piloten an, deren Kisten sich schon rasant der Ziellinie nähern. Man kennt das ja von den Bundesjugendspielen: Kurz vor dem Ziel möchte man schon langsamer werden, aber das kostet wertvolle Sekundenbruchteile. Wer in der Wertung vorne landen will, kann sich das auch beim Seifenkistenrennen nicht erlauben.

" Weißt du, wie viele Fahrer heute starten?", fragt Janine Huesmann vom überdachten Lkw-Anhänger aus einen jungen Zuschauer. " Tausend …?" Der nächste weiß es besser, denn seine Mama hat vorgesagt: 170 gehen heute an den Start, in insgesamt acht Klassen.

Mit Abstand die meisten sind in der Fun-Klasse dabei, die für Nicht-Insider wohl am unterhaltendsten ist. Hier rollen Gefährte wie der Müllwagen, die Gitarre oder die Mini-Eisdiele die Strecke zwischen Ziegenbrink und Johann-Domann-Straße herunter. In den anderen Klassen, die sich Junior, Senior oder Elite XL nennen, sind die Kisten deutlich schmuckloser, denn hier geht es schließlich auch um Punkte für das Deutsche Seifenkisten-Derby und um die Teilnahme an weiterführenden Wettbewerben. Da ist weniger Fantasie gefragt als vielmehr Aerodynamik und fahrerisches Können. In den insgesamt sechs gewerteten Klassen gibt es somit auch deutlich weniger Teilnehmer als beim Fun-Rennen. Aber auch dort wird ein Sieger ermittelt, außerdem gibt es einen Preis für die schönste Seifenkiste der Fun-Klasse.

Losgegangen ist es um 11 Uhr mit leichter Verzögerung, denn ein Gulli auf der Strecke ist übergelaufen, und ein Fahrzeug der Stadtwerke muss anrücken, um das Problem zu beheben. " Das ging erstaunlich fix", wundert sich Rennleiter Matthias Paul.

Zu viel Verzögerung wäre auch schlecht, denn hinter der Startlinie warten schon in langen Schlangen die Fahrer der nächsten Durchgänge in ihren Kisten. Oben an der Mercatorstraße ist das Zentrallager, dort haben die THW-Mitarbeiter Quartier bezogen, und dort lagern auf einer großen Fläche zahlreiche Seifenkisten und warten auf ihren Einsatz.

Die gesamte Strecke ist gesäumt von Zuschauern. Viele haben es sich mit Klappstühlen und Kühlboxen bequem gemacht, sie haben offenbar nicht vor, so bald nach Hause zu gehen. Nicht nur das Rennen selbst, auch das Rahmenprogramm ist gerade für viele Jüngere den Ausflug an den Hauswörmannsweg wert. Der Kindermusiker Frank Acker und seine Truppe " Frank und seine Freunde" begeistern die Kids, Chris Rehers singt zur Gitarre Coversongs, und Fabulara nimmt die Kinder mit auf eine musikalische Reise in die Welt der Bücher und Geschichten.

Wer lieber selbst aktiv werden möchte, kann sich unter anderem beim Bungee-Run austoben. Diverse Imbiss-Stände und Getränkewagen sorgen dafür, dass niemand hungrig oder durstig bleibt.

Seifenkistenrennen haben eine lange Tradition in Osnabrück. 1950 fand das erste statt, damals noch auf der Rheiner Landstraße. Dieses Jahr ist am Ziegenbrink sogar ein originalgetreuer Nachbau einer der Ur-Seifenkisten am Start. Man darf jetzt schon gespannt sein, welche kuriosen Gefährte 2016 dabei sein werden.

Für die Veranstalter geht es nach dem Ende des diesjährigen Events fast nahtlos weiter, denn nach dem Rennen ist vor dem Rennen: " Wenn es vorbei ist, geht kurz danach die Planung für das nächste Jahr los", sagt die langjährige ehrenamtliche Helferin Rosa Jünemann. Wer Lust hat, sich direkt zu beteiligen: Für Kids bietet das GZ Ziegenbrink immer donnerstags von 16 bis 18 Uhr den Workshop " Planen, bauen, Rennen fahren" an.
Bildtexte:
Die einen fahren vor allem als Spaß an der Freude mit, während andere um Platzierungen und Punkte kämpfen. Spannend sind die Rennen aber alle - egal, ob reine Amateure oder Ambitionierte an den Start gehen.
Staunende Kinder und Erwachsene am Straßenrand.
Mit fantasievoll gestalteten Seifenkisten lässt sich auch prima Werbung machen hier für ein Krimi-Dinner.
Seifenkiste und Rasenmäher der Übergang ist fließend.
Die Konzentration steht ihm ins Gesicht geschrieben: Ingolf Lück unterliegt seinem Gegner nur knapp.
Ein leicht zerzauster Lück und sein Konkurrent halten eine kurze Nachbesprechung.
Fotos:
Hermann Pentermann, Markus Strothmann
Autor:
Markus Strothmann


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