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1.
Erscheinungsdatum:
13.05.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Das alte Osnabrück und seine Dächer
Zwischenüberschrift:
Blick vom Marienkirchturm zum Dombezirk in den 1930er-Jahren und heute
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Blick
vom
Marien-
Kirchturm
nach
Südosten
bietet
einige
Ansatzpunkte
des
Wiedererkennens.
Doch
im
Verlauf
der
vergangenen
80
Jahre
hat
sich
vieles
verändert.
Zum
Teil
durch
mehr
oder
weniger
gelungen
verschlossene
Kriegswunden,
zum
Teil
auch
durch
mehr
oder
weniger
vorteilhafte
Nachkriegsmodernisierungen.
Als
Erstes
springen
auf
dem
historischen
Foto
die
Domtürme
ins
Auge,
der
schlanke
nördliche
und
der
dicke
südliche.
Die
in
der
Baugeschichte
recht
selten
so
krasse
Ungleichheit
der
Türme
–
der
südliche
ist
doppelt
so
breit
und
doppelt
so
tief
wie
der
nördliche
–
besteht
seit
1543.
Damals
wurde
der
südliche
der
romanischen
Zwillingstürme
abgerissen
und
durch
einen
in
der
Grundfläche
viermal
so
großen
im
spätgotischen
Baustil
ersetzt.
Verschiedentlich
kann
man
lesen,
das
massivere
Bauwerk
sei
erforderlich
geworden,
um
Gewicht
und
Schwingungen
eines
neuen,
größeren
Glockengeläuts
aufnehmen
zu
können.
Inzwischen
wird
eine
andere
Hypothese
für
wahrscheinlicher
angesehen:
Die
Katharinenkirche
hatte
soeben
mit
ihrem
102
Meter
hohen
Turm
die
"
Lufthoheit"
über
die
Stadt
errungen.
Nachdem
der
Dom
die
Türme
von
St.
Katharinen
und
St.
Marien
an
Höhe
nicht
übertreffen
konnte,
sollte
er
als
Mutterkirche
des
Bistums
wenigstens
an
Masse
die
Nase
vorn
haben.
Der
neue
dicke
Turm
erhielt
zunächst
eine
gotische
Spitzhaube.
Sie
wurde
1772
zur
1000-
Jahr-
Feier
des
Bistums
gegen
eine
aufwendige
Barockhaube
ausgetauscht,
die
dem
neuen
Kunstgeschmack
entsprach.
Der
schlanke
Nordwestturm
war
schon
im
Jahrhundert
zuvor
barockisiert
worden.
Damit
hatte
die
Kathedralkirche
das
Aussehen
erhalten,
das
bis
zum
13.
September
1944
Bestand
hatte.
Dann
erlitten
Dom
und
Domtürme
schwerste
Schäden
durch
Weltkriegsbomben.
Einerseits
war
es
die
Knappheit
an
Geld,
Zeit
und
Baumaterial,
die
den
Westtürmen
des
Doms
1946/
47
nach
den
Kriegszerstörungen
einfache
Pyramidenhauben
bescherte.
Andererseits
gab
es
die
Strömung
in
der
Denkmalpflege,
bei
der
Rekonstruktion
historischer
Bauwerke
auf
den
Ursprungsstil
zurückzugehen
und
modische
Veränderungen
zwischenzeitlicher
Baustile
zu
ignorieren.
Das
fanden
gerade
die
älteren
Osnabrücker,
die
"
ihren"
Dom
noch
aus
der
Vorkriegszeit
mit
barocken
Turmhelmen
kannten,
nicht
gut
und
wandten
sich
gegen
die
"
Notmützen"
.
Doch
längst
haben
sich
die
Gemüter
beruhigt
und
die
Augen
an
die
Pyramidenhauben
gewöhnt.
Die
neue
Silhouette
ist
in
stilisierter
Form
sogar
zum
Logo
des
Bistums
geworden,
als
wäre
sie
schon
immer
so
gewesen.
Ähnlich
erging
es
den
Türmen
der
Herz-
Jesu-
Kirche
(rechts
daneben
im
Hintergrund)
.
Schon
ihr
Status
als
Filialkirche
des
Doms
hätte
nicht
gestattet,
ihr
die
rosettengeschmückten
Turmgiebel
und
die
Turmdächer
in
der
alten
Höhe
wiederzugeben,
wo
der
Dom
selbst
sich
mit
der
Schmalhans-
Ausführung
zufriedengeben
musste.
In
der
zeitgenössischen
Perspektive
stört
leider
das
zehngeschossige
Hamburg-
Mannheimer-
Hochhaus
am
Berliner
Platz,
jetzt
im
Eigentum
der
Sparkasse,
die
Silhouette
der
Kirchtürme.
Auf
der
alten
Aufnahme
fällt
rechts
neben
dem
Dom
die
noch
unversehrte
Front
der
Nebengebäude
auf,
die
Dombaumeister
Alexander
Behnes
1892/
94
im
neuromanischen
Stil
für
Kreuzgang,
Michaelskapelle,
Margarethenkapelle,
Domschatz
und
Domarchiv
schuf.
Rechts
unterhalb
erkennen
wir
die
großen
Rundbogenfenster
der
Rückfront
des
Alfahauses,
das
damals
noch
nicht
durchgestylt
und
weiß
getüncht
war.
Das
Bühnenhaus
des
Theaters
am
Domhof,
auf
dem
alten
Foto
am
rechten
Bildrand,
auf
dem
neuen
etwa
in
der
Mitte,
besaß
ehemals
einen
reich
gegliederten
Jugendstil-
Giebel.
Das
Theater
erlitt
1942
und
1945
schwere
Bombenschäden.
Der
zum
Dom
weisende
Schaugiebel
war
zwar
beschädigt,
aber
er
stand
noch.
Im
Zuge
des
Wiederaufbaus
wurde
er
leider
ganz
abgetragen
und
durch
ein
schlichtes
Walmdach
ersetzt.
Eine
Initiative
des
Osnabrücker
Architekten-
und
Ingenieurvereins
(AIV)
hat
sich
zum
Ziel
gesetzt,
den
Jugendstilgiebel
wiederherzustellen,
hat
aber
bislang
nicht
genügend
Sponsorengelder
dafür
sammeln
können.
Bildtexte:
Osnabrücker
Vorkriegs-
Dachlandschaft
mit
Dom,
Herz-
Jesu-
Kirche
und
Theater.
Vereinfachte
Turmhauben
stehen
auf
diesem
etwa
drei
Jahre
alten
Bild
für
den
Nachkriegswiederaufbau
ebenso
wie
der
kantige
Aufsatz
des
Theater-
Bühnenhauses
anstelle
der
alten,
geschwungenen
Jugendstil-
Dachform.
Fotos:
Privatarchiv
Peter
Berning,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks