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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Rapsgelbe Runde zur Schelenburg
Zwischenüberschrift:
Stadt, Land, Fluss: Wassermühlen säumen den 33 Kilometer langen Weg
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Auf Radtouren im Mai sorgen Rapsfelder für einen wahren Farbenrausch. Die Runde Richtung Schledehausen hat darüber hinaus einige Wassermühlen, interessante Flusslandschaften und abgeschiedene Waldwege zu bieten. Die 33 Kilometer lange Strecke verläuft teilweise auf der überregionalen " Niedersächsischen Mühlenroute", auf der Osnabrück Etappenort ist.

Wo Wasser ist, lassen sich die Menschen heute gerne nieder. Deshalb versorgt in der Neuen Mühle in Osnabrück am Kollegienwall, einer Wassermühle aus dem Jahr 1254, ein Restaurant hungrige Touristen und Bewohner. Auf der anderen Seite der Brücke stehen ebenfalls Tische an der Hase. Einmal den Haseradweg entlang in die Stadt, und da ist auch schon der offizielle Rad-Wegweiser mit dem Symbol der Mühle. Er führt die Radwanderer am Dom vorbei zur, wie passend, Mühlenstraße. Dort weist er geradeaus nach Wallenhorst, dabei geht es hier direkt rechts ab zur nächsten Mühle: Mühlenstraße 6 ist die Adresse der Pernickelmühle. Diese Wassermühle von 1633 ist heute ein Gemeindehaus.

Rechts ab führt die Mühlenroute Richtung Wallenhorst und Belm, durch die Straßen des Sonnenhügels und ab ins Grüne. Am Nettebad trennen sich dann die Wege. Wir lassen den Weg nach Wallenhorst links liegen und machen uns auf Richtung Belm. Wie auf allen Touren, weisen Radwegweiser zuverlässig in Richtung der verschiedenen Orte, die man anfahren will.

Der Radweg führt immer an der Nette entlang. Auch wenn hier noch keine weitere Mühle auf die Radwanderer wartet, spielt Wasser doch eine große Rolle. Große Tafeln informieren über die Trinkwassergewinnung. An einer Wasserpumpe aus Holz werden sich, sobald sie wieder angeschlossen ist, sicher viele Kinder zur Freude ihrer Eltern nass machen. Nass machen sich auch die Schüler der benachbarten Grundschule, die gerade auf ihrem monatlichen Ausflug sind. Dreck, Matsch, Toben so lernen sie die Natur besser und intensiver kennen als im Klassenzimmer.

Der Weg geht rechts ab auf den Östringer Weg, und recht unvermittelt ist rechts auch schon die Nackte Mühle. Hier mischen sich Geschichte und Gegenwart. Ein Schild verweist darauf, dass in dieser Wassermühle aus dem Jahr 1235 heute vier Menschen und ein Hund leben. Ein Plakat wiederum wirbt für das Schausägen mit Wasserkraft, jeden ersten Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr.

Die Östringer Steine aus der Zeit von 3500 bis 2800 vor Christus liegen rechts am Östringer Weg, links fahren wir ins Nettetal ab. Damit verlassen wir die Mühlenroute, die weiter nach Wallenhorst führt. Richtung Belm, noch 5, 3 Kilometer, durchqueren wir Bramheide und Kleeberg. Der Weg wird steiler und sandiger. Ein Mountainbikefahrer sucht am Berg die Herausforderung. Wir suchen, kaum aus dem Wald heraus, den richtigen Weg: Eine Baustelle direkt vor Belm bedeutet eine kleine Schleife.

Alles unter einem Dach

In Belm ist auch eine Mühle. Aber wo? Im Rathaus besorgen wir uns eine Karte des Ortes und finden schnell zum Kreisverkehr, wo an der Lindenstraße gleich zwei Kirchen und das Kulturzentrum Belmer Mühle liegen. In dieser ehemaligen Wassermühle, die erstmals im Jahr 835 erwähnt wurde, haben die Integrationswerkstatt, der Heimat- und Wanderverein und, man höre und staune, die Interessensgemeinschaft Erzgebirgspyramide eine Heimat gefunden. Die Lindenstraße führt aus dem Ort heraus Richtung Schledehausen, und genau dort wollen wir jetzt hin: Nach vier Mühlen ist Zeit für eine Abwechslung, die aber auch mit Wasser zu tun hat. Links ab in die Jeggener Straße, radeln wir durch Wellingen über kleine Wellen, Hügel und entlang der Felder die neun Kilometer nach Schledehausen. Direkt am Ortseingang hat uns das Wasser wieder: Über eine von zwei einarmigen Brücken hinüber, und auf der linken Seite erhebt sich die Wasserburg Schelenburg. 1160 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, heute gehört sie zu den touristischen " Wegen der Romanik". Hier finden kulturelle Veranstaltungen statt, ansonsten wird die Burg privat genutzt.

Die steile Straße Bredberg hinaufgeklettert, landet der Radwanderer in Schledehausen, das 2015 schon 925 Jahre alt wird. Ganz so lange soll die Rückfahrt ins von hier aus 14, 5 Kilometer entfernte Osnabrück nicht dauern. Richtung Wissingen und Jeggen bleibt ein Großsteingrab rechts liegen, denn der Himmel hat sich zugezogen. Und Wasser von oben steht nicht auf dem " Wassertouren"- Plan.

Der Radweg führt nun entlang der Mindener Straße nach Lüstringen. Er ist eng, und es herrscht Gegenverkehr. " Haseaue" und " Quellental" heißen hier kleine Wege. Das Wasser lässt uns zumindest in der Theorie nicht los. In Lüstringen zeigt das Radwanderschild nach links: Da ist er wieder, der Haseuferweg, der über Schinkel zurück in die Stadt Richtung Hauptbahnhof führt. An vielen Stellen ist die Hase hier eingequetscht zwischen dem Radweg und den Bahngleisen. Mit diesem " Schock" soll die Wasser-Tour nicht enden. Also am Bahnhof rechts ab in den Hasepark. Dort mäandert die Hase idyllisch durchs Grüne. Und Menschen wie Enten lassen sich gerne nieder.

Alle Touren der Serie auf www.noz.de/ radtouren
Bildtexte:
Unterwegs sorgen Rapsfelder für einen wahren Farbenrausch (wie hier im Nettetal am Wanderparkplatz Bramheide).
Die Schelenburg gehört zu den herausragenden Kulturdenkmälern in der Region.
Die Nackte Mühle in Haste bietet historische Technik und Spaß für junge Leute.
Fotos:
Jansing, Martens, Parton

Tour-Infos im Überblick

Die Tour entlang der Neuen Mühle, Pernickelmühle und Nackten Mühle in Osnabrück nach Belm (Belmer Mühle), zur Wasserburg Schelenburg und dann über Schledehausen zurück nach Osnabrück ist etwa 33 Kilometer lang. Sie führt teils an der Niedersächsischen Mühlenroute entlang, deren Symbol die grüne Mühle auf gelbem Grund ist. Mühlen: " Neue Mühle", Gastronomie, Mühlentechnik vorhanden, Innenbesichtigung Tel. 05 41/ 2 77 78; " Nackte Mühle", Nutzung für die Jugendhilfe, funktionsfähig mit Sägemühle, Tel. 05 41/ 6 18 77; " Belmer Mühle", funktionstüchtige Museumsmühle mit Innenbesichtigung, Tel. 0 54 06/ 12 55. Wasserburg Schelenburg: Die Burg wird privat genutzt, allerdings steht sie für kulturelle Events offen
z. B. das " Krimi-Diner", Telefon 0 54 02/ 8201, www.schelenburg.de.
Autor:
Claudia Ix


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