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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Protest gegen Pläne für Max-Bahr-Gelände
Zwischenüberschrift:
Konkurrenzdruck für Traditionsgeschäfte in Hellern befürchtet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sterben die alteingesessenen Geschäfte im Ortskern von Hellern aus, wenn das neue Nahversorgungszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Max-Bahr-Baumarkts an der Lengericher Landstraße kommt? Diese Befürchtung teilten fast alle Helleraner, die zum Informationsabend in die Alte Kasse gekommen waren.

Im Ortskern gebe es bereits ausreichend Geschäfte für den täglichen Bedarf, so die Gegner des neuen Nahversorgungszentrums. Zwei Supermärkte, ein Bio-Supermarkt, zwei Apotheken, eine Fleischerei, mehrere Bäckereien, eine Sparkasse, eine Postfiliale sowie weitere kleine Läden seien fußläufig zu erreichen. " Gerade für die vielen alten, alleinstehenden Leute hier ist es wichtig, die Geschäfte in der Nähe zu haben", so eine Dame aus dem Publikum.

In den bestehenden inhabergeführten Läden gebe es noch eine persönliche Atmosphäre, stimmte ihr eine Edeka-Mitarbeiterin zu: " Die Leute kommen nicht nur zu uns, um ein Stück Butter zu kaufen, die wollen sich auch mal unterhalten oder einfach mal die Hand gedrückt bekommen." Für Großeinkäufe gebe es zudem in direkter Nachbarschaft Kaufland, Aldi und Lidl, zählte ein anderer Diskutant auf. " Wir haben hier alles, nur ein Baumarkt fehlt."

Für die großen Baumarktketten sei das 12 000 Quadratmeter große Areal aber zu klein gewesen, erläuterte Stadtplaner Lars Bielefeld. Der Plan des neuen Investors, der J. + N. Külkens Immobilien GmbH, sehe dagegen ein Nahversorgungszen trum nach dem Vorbild des Weidencarrés in der Wüste vor. Ein Supermarkt, ein Biomarkt, eine Drogerie, ein Bäckereicafé und gegebenenfalls weitere Geschäfte sollen dort einziehen. " Das neue Zentrum wird nicht größer als das bestehende Baumarkt-Gebäude", erklärte Architekt Christoph Dieckmann von der Osnabrücker Ingenieurgemeinschaft igk Krabbe GmbH & Co. KG auf Nachfrage.

" Wir haben eine Verträglichkeitsanalyse in Auftrag gegeben, um die Risiken am Standort zu prüfen", sagte Stadtplanerin Annette Klein Ostendarp-Cziráky. Darin werde unter anderem untersucht, ob vor Ort genügend Kaufkraft vorhanden sei. Mehrere Gegner des Nahversorgungszentrums äußerten daraufhin Zweifel an der Unabhängigkeit des Gutachtens, das schließlich vom Investor bezahlt werde.

Viele Teilnehmer des Informationsabends machten sich außerdem Sorgen wegen der zunehmenden Verkehrsbelastung: Durch die zusätzliche Ampel an der Kreuzung Lengericher Landstraße/ Hörner Weg, die die beidseitige Zufahrt zum Marktgelände ermöglichen soll, bestehe Staugefahr. Zudem werde das neue Zentrum mit den Geschäften weit mehr Kunden anziehen als der Baumarkt früher. Bielefeld verwies da raufhin auf die Untersuchungen des Verkehrsplanungsbüros Logos, das vom Investor beauftragt sei, Vorschläge für eine optimale Anbindung des Geländes zu machen.

Von den mehr als 100 Teilnehmern des Infoabends unterschrieben am Ende fast alle ein Schreiben an die Stadt, in dem sie gegen die notwendige Änderung des Bebauungsplans protestieren. Damit wollen sie das Nahversorgungszentrum verhindern.

Mehr Geschichten aus der Stadt Osnabrück auf www.noz.de/ os
Bildtext:
Nach Vorbild des Weidencarrés in der Wüste soll nach dem Willen eines Investors auf dem ehemaligen Max-Bahr-Gelände in Hellern ein Nahversorgungszentrum entstehen.
Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
Regine Bruns


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