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1.
Erscheinungsdatum:
06.05.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
"Topfblümeken" für fleißige Kinder
Zwischenüberschrift:
Die Volksschule Haste-Hone existierte von 1857 bis 1945
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Spuren
der
evangelischen
Volksschule
in
Haste-
Hone
verblassen
immer
mehr.
Die
ehemaligen
Schüler
der
kleinen
Lehranstalt,
die
1945
ihre
Pforten
schloss,
werden
von
Jahr
zu
Jahr
weniger.
Viele
Nachgeborene
wissen
gar
nicht,
dass
es
die
Schule
gab
und
wo
sie
stand.
Selbst
einige
ihrer
heutigen
Nachbarn
zucken
bloß
mit
den
Schultern.
Es
brauchte
mehrere
Telefonate,
um
den
alten
Standort
zu
ermitteln.
Wenn
man
die
Oldenburger
Landstraße
stadtauswärts
fährt,
ist
es
die
letzte
Häusergruppe
auf
der
rechten
Seite
vor
den
Karls
steinen.
Das
Hauptgebäude
der
Schule
wurde
vor
60
Jahren
abgerissen.
An
seine
Stelle
trat
ein
Wohnhaus,
das
derzeit
umgebaut
wird.
Von
dem
alten
Schulkomplex
sind
nur
noch
ein
Stallgebäude
und
ein
Schuppen
erhalten.
Der
leider
im
vergangenen
November
verstorbene
Lokalhistoriker
Wido
Spratte
hat
sich
um
vieles
verdient
gemacht,
besonders
aber
um
den
Stadtteil
Haste,
in
dem
er
aufwuchs.
Er
hat
die
Geschichte
zahlreicher
Haster
Einrichtungen
aufgeschrieben.
So
auch
die
der
Honer
Schule,
die
er
zwar
nicht
selbst,
aber
sein
älterer
Bruder
Eugen
in
den
1930er-
Jahren
besucht
hatte.
In
Sprattes
Schilderungen
entsteht
ein
lebendiges
Bild
des
Klassenraums,
den
ein
gewaltiger
Kohleofen
beherrschte.
Der
sorgte
zwar
im
Winter
für
die
notwendige
Wärme,
war
aber
auch
nicht
selten
die
Ursache
für
lästigen
Rauch
und
schlechte
Luft.
Lehrer
Ernst
Buermeyer
war
eine
gefürchtete
Erscheinung.
In
Kniebundhosen
mit
Gamaschen
und
derben
Schuhen
vermittelte
er
ein
Bild
ländlicher
Robustheit.
Den
Stock
betrachtete
er
als
unverzichtbares
pädagogisches
Hilfsmittel.
"
Die
sichtbaren
Folgen
wären
heute
zweifellos
ein
Fall
für
den
Rechtsanwalt"
,
schreibt
Spratte.
Dennoch
habe
keine
feindselige
Distanz
geherrscht.
Kam
es
einmal
zu
einer
ungerecht
erteilten
Prügelstrafe,
quittierte
Buermeyer
das
mit
den
Worten:
"
Das
wird
beim
nächsten
Mal
verrechnet!
"
Das
nächste
Mal
ließ
meistens
nicht
lange
auf
sich
warten,
und
dann
wurde
der
versprochene
Rabatt
tatsächlich
korrekt
abgezogen.
Neben
dem
gelegentlichen
Einsatz
der
Peitsche
gab
es
aber
auch
Zuckerbrot.
Und
zwar
in
Form
eines
"
Topfblümekens"
.
Das
war
die
höchste
Anerkennung
für
eine
gute
Leistung.
Die
Blümekens
kamen
aus
dem
Garten
hinter
dem
Lehrerwohnhaus,
der
im
Wesentlichen
von
Schülern
während
der
Unterrichtszeit
gepflegt
wurde.
"
Da
lernt
ihr
ja
auch
was
von"
,
lautete
Buermeyers
Rechtfertigung.
Vor
allem
achtete
er
nach
getaner
Arbeit
auf
eine
gründliche
Reinigung
der
benutzten
Geräte.
Spratte
blickt
in
der
Bilanz
durchaus
hochachtungsvoll
auf
diese
1934
an
die
Evangelische
Schule
gekommene
Lehrerpersönlichkeit
zurück.
"
Er
hatte
den
Mut,
in
der
NS-
Zeit
auch
dann
noch
vor
Beginn
des
Unterrichts
ein
Gebet
zu
sprechen,
als
die
meisten
seiner
Kollegen
das
aus
politischen
Gründen
schon
lange
nicht
mehr
wagten"
,
schilderte
der
Lokalhistoriker.
Damit
hielt
Buermeyer
die
Tradition
der
Schule
aufrecht,
die
1846
für
die
Kinder
der
zahlreich
an
den
Fuß
des
Piesbergs
gezogenen
evangelischen
Bergarbeiter
eröffnet
wurde.
Erst
fand
der
Unterricht
im
Privathaus
des
"
Berggeschworenen"
Albrecht
Pagenstecher
statt,
der
darin
auch
Wohnung
und
Kost
für
einen
unverheirateten
Lehrer
zur
Verfügung
stellte.
Dafür
musste
dieser
außerhalb
der
Schulzeit
Pagenstechers
Kindern
Privatunterricht
erteilen.
Mit
Unterstützung
des
Gustav-
Adolf-
Vereins
gelang
1857
der
Bau
eines
eigenen
Schulgebäudes
mit
Lehrerwohnung.
Diese
evangelische
Bekenntnisschule
existierte
bis
1940.
Die
nationalsozialistische
Schulpolitik
ließ
keinen
Platz
mehr
für
konfessionsgebundene
Schulen.
Haste-
Hone
wurde
eine
Außenstelle
der
Gemeinschaftsschule
Haste,
die
aus
der
Katholischen
Volksschule
an
der
heutigen
Hardinghausstraße
hervorgegangen
war.
Bekannte
Lehrkräfte,
die
an
der
Honer
Schule
wirkten,
waren
Ernst
Sievers,
der
große
Förderer
des
Osnabrücker
Sportwesens,
und
Hanns-
Gerd
Rabe,
Pionier
der
Osnabrücker
Fliegerei,
Kunstkenner
und
Autor.
Nach
1945
fand
in
Hone
nur
noch
für
kurze
Zeit
Unterricht
statt.
Die
Schulgebäude
wurden
zu
Behelfswohnungen
umgestaltet,
Heimatvertriebene
aus
Schlesien
fanden
hier
vorübergehend
Unterkunft.
Ende
der
1950er-
Jahre
wurde
das
Hauptgebäude
abgerissen,
um
einem
zeitgemäßeren
Wohnhaus
Platz
zu
machen.
Bildtexte:
Das
Hauptgebäude
der
bereits
seit
mehreren
Jahren
außer
Dienst
gestellten
Honer
Schule
kurz
vor
dem
endgültigen
Abriss
Ende
der
Fünfzigerjahre.
Der
Blick
geht
von
der
Flanke
des
Haster
Berges
über
die
Senke,
in
der
die
Oldenburger
Landstraße
verläuft,
hinüber
zum
Piesberg.
Die
Bramscher
Straße
(heute
Oldenburger
Landstraße)
in
Blickrichtung
Lechtingen
um
1937.
Rechts
das
Lehrerwohnhaus.
Die
Nebengebäude
sind
wiederzuerkennen,
während
anstelle
der
alten
Schule
ein
Wohngebäude
entstand,
das
derzeit
umfassend
modernisiert
wird.
Fotos:
Wido
Spratte,
aus:
Bildband
Osnabrück-
Haste,
Verlag
Wenner,
2008,
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks